vrn Mangtl an Sebrauchrgütern de; alltäglichen Lebens, ber sich im laufen-
den Zahrr infolg« der fteigenden Küstungsproduktion noch ftärter bemertbar
machen wird, können wir in gewissem Umfange ausgleichen, wenn wir di« in
den Schränken und Xommoden schlummernden Gegenstände mit etwa; Lrotz-
rügigkeit )u neuem Leben erwecken. viese Mobilisierung tut un; in wirklich-
krit gar nicht weh, weil wir ja von diesen wirtschaftsgütern keinen wirklichen
Nutzen unü Senutz haben, sondern un; höchftens an ihrem gut verwahrten
Besitz erfteuen.
warum laust ihr Zrauen zehn- und mehrmals in üie Seschäste, um Naffee-
töpfchen für «ure Ninder zu bekommen? Seht in eure sogenannte „gute Stube"
und öffnet den Seschirr- oder Slasschrank s.Lüfett"). va stehen ganze Naffee-
service, oielleicht sogar noch Mutters Silberhochzeittassen! Zhr gebt jetzt keine
grohen Zeftlichketten, auf die ihr das Seschirr aufsparen mütztet. holt daoon
«in paar klassen in den Nüchenschrank zum „SewGhnlichen", zum Nlltags-
geschirr, unü schon ist der Mangel an Naffeetöpfchen behoben! wie viele vuhende
guter Lestecks mögen in Sesteckrollen unü Nästchen wohlverpackt in veutsch-
land; haushaltungen liegen? Zst e; da nötig, oon «inem Mangel an Slech-
und Nluminiumlöffrln ;u reüen? klur Ltahl und Leichtmetall sinö üie waffen,
mit denen unser« Soldaten kämpfrn und siegen. Und ihr Zrauen überlegt es
euch noch, ob ihr eines oon den .guten' Sesteck; in dem Nlltag verwendet?
Nichtet «uch mtt dem, wa; ihr besitzt, in eurem haushalt oernünftig ein und
untrrlaht da; viel« Nachstagen in drn Seschästen um vinge, die ihr noch lange
Zeit schmerzlos entbehren konnt! Überlatzt die Singängr in den Geschästen doch
den Sräuten! Sie haben e; wirklich nicht leicht, in Nriegszeiten ihren haus-
stand zu gründen! wie viele alleinstehenüe alte Tanten und Dmas halten alle
bände auf ihr Nllerheiligstes, die .gute Stube", obwohl sie sie da; ganze Zahr
nicht benutzen und auch nicht erheizen können! Und in derselben Zamilie läust
sich eine Sraut dst Zühe weg nach Möbeln für ein« wohnküihe. Jhr braucht
sie nicht zu verschenken. vie Zugend verdient, si« kann und will auch bezahlen.
Dder ibr leiht ihnen die Möbel, bis die Ziviloioduktion wieder nachkommt mit
ihren Lieferungen. warum können «ine „Nredenz" oder ein „Süfett" nicht
auch ein Nüchenschrank werden? Sin Glasschrank sieht überall nett aus. Lin
paar bunte, moüerne Stückchen Stoff als Gardinen, Xissen und Tischdecke neh-
men den Möbeln sofort da; klltmodische.
habt ihr euch auch schon einmal nach altmodischen Sardinen, Stores und vitragen
in den älteren hausbalten umgesehen? vittagen können mit Stoffmalstist;u
moüernen Nüchengaroinen umgeändert werden. klltmodische Sardinen braucht
man nur einmal modern aufzustecken, dann wirken sie gan; anders. Dst tun
auch bunt« oder gemusterte Zalbeln oder bunte, aufgesetzte Ltoffstteifen
wunder.
Und nun, ihr lieben Dmas, Dpas, Dnkels und Tanten, ihr wollt üen Nindern
üer Zamilie immer gern was schenken und bedauett den Mangel an Spielzeug.
Zalsch! vie Zugend schafft mit Phantasie ihr Spielzeug au; Papier und bunten
Zäden, aus ttnöpsen und leeren Schachteln. Dffnet die Schubladen eurer
Lchreibtische und Nähkästen! va finden sjch gesammelte Posttatten, alte Na-
lender, Slei- und Suntftiste, Schreibblocks und Notizbücher, Puppenfleckel und
handarbeitsgarne. Zahrelang habt ihr sie aufgehoben und — oergessen. vie
Ninder werden alle; auf; neue beleben, datz es euch Zreude im kllltag schenkt.
verwahrte Oinge sind tot. Nur die Sebrauchsgüter, mtt denen man lebt, dienen
ihrem Sesitzer und damit der volkswittschast. Näthe Zrege
vas würzen ist ein sehr wesentlicher ileil der Nochkunst, denn jedes Gericht er-
hält durch den Zusatz -es richtigen Sewürzes erst seine geschmackliche Nbrun-
)ung, ohne die wir das Lssen fade finden würden. Ein« gut gewürzte Speis«
iber mundet un; nicht nur besser, sie ttägt auch durch ihre höhere Bekömmlich-
keit zu unserem wohlbefinden bei. hier soll gleich demettt werden, datz man
lvürzen nicht mtt Salzen verwechseln sollte. Line Meisterin der tiochkunst wird
nie mit dem Sal; verschwenderisch umgehen, sondern oielmehr versuchen, den
Ligengeschmack — das charakteristische klroma der Speisen — hervorzuheben.
Vas geschieht aber nur -urch sorgfältig« Zubereitung des Lssen; überhaupt und
durch die richtige kluswahl und vosierung der Sewürze.
vie richtige Zubereitung ist die voraussetzung für ein geschmack-
lich befriedigend«; Lssen. Zst diese nicht gegeben, so kann auch ein kunst-
oolle; würzen nicht mehr oiel retten. Zn welchen Zällen kann man ;. 3. von
einem verstoh gegen den „guten Seschniack" sprechen?
wenn man Gemüs« mit viel wasser kocht, anstatt es mit wenig wasser zu
dünsten.
wenn reftliche; Semüsewasser nicht für Suppen oder klunken oerwendet wird.
wenn man z. S. Semüse oüer Suppen im offenen Topf kocht oder viel um-
rühtt, so dah die klromaftoffe entweichen können.
wenn an Stell« von heiher Zlüssigkett kalt« zum Nachgietzen an Gemüse oder
Zleisch oerwendet wird.
wenn man ohne Uhr kocht, d. h. die Sarzeit nicht beachtet und da; Essen ver-
kochen läht.
klll diese schlechten klngewobnheiten solltr man meiden, da si« von oornherein
den Seschmackswett de; Lssen; «rheblich heruntersetzen. kluch sonst spielt die
Nüchentechnik kein« geringe Nolle zur Lrreichung eines angenehm würzig
schmeckenden Lssens. So kann man ;. S. die Nöststoffe ;u den würzftoffen
rechnen. Sie üben auf unseren Nörper die gleiche anregend« wirkung aus. wir
machen sie uns unter anderem bei üer Zubereitung oon Zleisch zunutze, denn
geschmacklich holen wir au; den kleinen Zleisch-
mengen am meisten heraus, wenn sie geröstet
werden. vazu braucht man nicht immer Zett,
denn Zleisch kann auch ohne Zett — in den heihen
Topf gegeben — braun geröstet werden zu Sulasch,
als Lmlage für den Eintops oder ;u anderen
Serichten. vatz man den Seschmack eine; Lin-
topfgerichtes wesentlich verbessett, wenn man
aedraunte Zwiebelwürfel oder statt dessen auch
feingeschntttenen und gerösteten Lauch dazu-
gidt, sei nur erwöhnt. vie beliebten Srat-
kattoffeln können auch mtt wenig Zett (20 g
Zett für l kz pellkattoffeln) gebraten werden,
wenn man die geschnittenen Nartoffeln in das
heihe Zett gibt, sie anbraten lätzt, umwendet
und einen Oeckel aufiegt, um sie dann bei
kleiner Zlamme heih und leicht braun werden
;u lossen. kln Stelle von pellkartoffeln können
wir zur klbwechslung auch im Dfen gebackene
Nartoffeln essen.
va; sorgfältig zubereitete Gericht soll nun abgeschmeckt werden. 5o viel Se-
würze wie früher stehen uns nicht mehr zur verfügung. klber wir werden
sehen, dah unser Gewürzkästlein aüch ohne die ausländischen Dewürze durch-
aus nicht so dürstig aussieht, wie wir vielleicht annehmen.
Va sind vor allem unsere Gewürzkräuter, die wir gettocknet, eingesalzen
oder noch lieber stisch verwenden. Nutzer den bekannten Nräutern wi« peter-
silie, Schnittlauch unü vill nehmen wir auch gern die unbekannteren Würz-
ttäuter wie Nresse, Zittonenmelisse, Nerbel, Sasilikum und andere, soweit wir
sie erhalten können, um auch ihre Seschmacksrichtung ;u ergründen. Mit klus-
nahme oon Liebstöckl, Sohnenttaut, Niajoran und Thgmian, bei denen erst
durch das Nochen der Leschmack richtig herauskommt, werden die Nräuter
immer erst zum Schluh an da; fertig« Gericht gegeben. Nlan kocht sie nicht mit,
um ihre feinen Geschmacks- und vuststoff« oollzu erhalten. Zn hest 19 des
X. Zahrganges wurüe ausführlich über „Nräuter" berichtet.
Und nun etwa; über die verwendung der übrigen Sewürze!
Nümmel nehmen wir gern zu Suppen, Salaten, Duarg, Noten Nüben, wir-
sing, weihkohl (der dadurch auch leichter oerdaulich wird), Zenchel, Lintopf-
gerichten oder auf dem Blech gebackenen Nartoffeln. Nlan kann fiümmel mit-
kochen oder feingemahlen zum Schlutz dazugeben.
Paprika, ein Gewürz, üas in Ungarn zu den „Elixieren des Lebens" gerechnet
wird, kommt in verschiedenen Sorten in den handel. Ls gibt ein ziemlich schattes
Sewürz, das sparsam oerwendet werden will, und auch mildere kltten, di« fast
schärfestei sind. Paprika wird vor allem ;u Suppen, Tunken, Zleischgerichten,
Lintöpfen und Srotaufsttichen verwendet. klm besten gibt man Papriko beim
klndünsten in das erhitzte Zett.
Meerrettich und auib Nettich kommen auher für Tunken und Nattoffel-
gerichte hauptsächlich als Zusatz für einen Zrischkostsalat von Noten Nüben,
Nlöhren unü zum Linmachen von Noten Küben in Zrage. Zum Lchluh beige-
fügter geriebener Nleerretfich verbessett das Note-Nüben-Gemüs«.
Tomatenmark, diese sehr beliebte würze, steht
uns leider nur in geringen Mengen zur der-
fügung. Zast all« Gerichte können üurch sie
schmackhafter gemacht werden. Mit etwa; Zlüssig-
keit verrührt wird sie zum Schluh an die be-
tteffend« Speise gegeben.
ver „süh-saure Geschmack" soll nicht vergessen
werden, üenn wir schätzen im allgemeinen nicht
nur die sauren Gurken, sonüern auch mal
einen kleinen Schutz Lssig an einem weitz-
kohlgericht, an Tunkenkartoffeln, an Salaten oder
kaschee.
Sefommen wir mal Zitronen oder klpfelsinen,
so können wir die Schale abreiden und mit Zucker
vermischt aufheben, um sie für Sühspeisen oder
Sebäck zu verwenden. So manchem einfachen
Gericht kann man durch Zugab« de; einen oder
anderen Sewürzes einen neuen Neiz oerleihen.
llber da; „wieviel" wird der „gute Seschmack"
entscheiden. Ruth hartmann
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