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Das Münster von Südosten.

Zur Einführung.

i

on der Überzeugung durchdrungen, dass
die Aufgabe des Münsterbauvereins
nicht erschöpft sein könne mit der Be-
%\ Schaffung der Mittel zur Erhaltung und Er-
neuerung des Münsters in seiner äußern
Erscheinung, dass ihm vielmehr ebensosehr die Er-
forschung seiner Vergangenheit und die Untersuchung
seiner Kunstformen und Kunstschätze obliege, - - in
dieser Überzeugung beschloss der geschäftsführende
Ausschuss des Vereins am 11. Januar vergangenen
Jahres auf Anregung des Vorsitzenden, Oberbürger-
meisters Dr. Winterer, die Herausgabe einer perio-
dischen Zeitschrift, der Freiburger Münsterblätter.
Zweck und Ziel dieser Zeitschrift soll es sein, das
gesamte literarische, gedruckte und ungedruckte wie
bildliche Material zur Bau- und Entwicklungsgeschichte
des Münsters zu sammeln, die Struktur des Ganzen
wie die dekorative Ausstattung im einzelnen zur Be-
schreibung und Würdigung zu bringen und in Ver-
bindung damit alle Fragen von Bedeutung, die sich
in der einen und andern Beziehung ergeben, zu er-
örtern und der Lösung entgegenzuführen.

Gegen dieses Vorhaben könnte man einwenden,
dass dazu nicht eine neue Zeitschrift ins Leben zu

Freiburger Münsterblätter I, 1/2.

rufen vonnöten sei, in einer Stadt, die wie Freiburg
bereits über drei Organe von mehr oder weniger
stark ausgeprägter lokalgeschichtlicher Färbung ver-
füge. Allein diese Einrede ist nur scheinbar begrün-
det, denn bei näherem Zusehen zeigt sich, dass der
Gegenstand, mit dem sich die Freiburger Münster-
blätter auf eine Reihe von Jahren hinaus ausschließlich
beschäftigen wollen, von all den seit Jahrzehnten hier
erscheinenden Zeitschriften im Verhältnis zu seiner
Wichtigkeit durchaus stiefmütterlich behandelt worden
ist. Von einer Reihe kleinerer, nebensächliche und
geringwertige Dinge berücksichtigender Mitteilungen
abgesehen, ist in den dreißig und mehr Bänden
einer jeden dieser Zeitschriften kaum ein Dutzend
Abhandlungen von tieferer und dauernder Bedeutung
enthalten. An die großen und schwierigen, mit dem
Freiburger Münster verknüpften Fragen haben sie
sich noch ganz selten gewagt und wenn, so geschah
es meist in einer wenig wissenschaftlichen und er-
gebnissicheren Weise. Es soll aber daraus diesen
Zeitschriften, die ganz andere Aufgaben haben, auch
kein Vorwurf gemacht, sondern nur für die Frei-
burger Münsterblätter das Recht der Existenz dargetan
werden. Es muss darauf hingewiesen werden, wie

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