Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]: Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters (1.1905)

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von Keppler, Der Freiburger Münsterturm

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steht er auf seinem Posten, noch lebt und strebt er. Wenn er dann in ein plumpes Gerüst eingespannt

Das Alter hat ihn nicht fühllos und blöd gemacht; er werden muss, das wohl für ein Jahrzehnt seinen

nimmt noch an allem teil, geht ein in unsere Freude schönen Gliederbau verdeckt, wenn schwere Wunden

und unsern Schmerz und redet jedem zum Herzen, und Einschnitte ihm nicht erspart werden können,

Noch waltet er seines Amtes als Prediger des Idealis- er wird auch das als Held in christlicher Geduld zu

mus und er nimmt seine Mission doppelt ernst in einer ertragen wissen und er wird sich in seiner Stimme

Zeit, wo so vieles den Menschen erdwärts zwingt, das und seinem Gesang nichts anmerken lassen von dem,

Streben in Banden schlägt, Blick und Herz einengt.
Nachdem er mit uns die Schwelle des zwanzig-
sten Jahrhunderts überschritten, wird wohl bald die
Zeit kommen, wo er sich einer langwierigen schmerz-

was er durchzumachen hat. Möge er dann bald in
erneuerter Schönheit und Jugendkraft sich wieder dem
staunenden Blicke zeigen und durch weitere ungezählte
Jahrhunderte der Stadt sein, was er ihr seit sechs

haften Operation unterziehen muss, damit nicht des Jahrhunderten gewesen: ihr Stolz, ihre Krone, ihr
Alters Gebrechen an seinem Lebensmark zehren. Hüter und Wächter, ihr Prediger und König.

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Konsolbüste unter der Vierort-Galerie.

Der mutmaßliche Meister des Turmbaus.