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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 1.1905

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Flamm, Hermann; Albert, Peter P.: Ordnungen und Satzungen der Freiburger Münsterkirche
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https://doi.org/10.11588/diglit.2395#0084

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Flamm, Ordnungen und Satzungen der Münsterkirche

Intencionis nostre eciam non existit per premissa
aut premissorum aliquid derogare indulgenciis, ordina-
cionibus quibuscumque in dicta ecclesia a nobis aut
nostris predecessoribus prius factis vel concessis aut
alias consuetudini laudabili premissis non contrarianti,
sed eadem omnia et singula in suo volumus vigore per-
manere et addicione seu augmentacione presencium
efficaciter corroborari iure eciam nostro et ecclesie nostre
in omnibus semper salvo reservata eciam nobis potestate
premissa corrigendi, emendandi, mutandi et declarandi,
cum, si, ubi et quando nobis videbitur expedire.

Datum in Castro nostro Gotlüben nostre Constan-
ciensis diocesis anno domini millesimo trecentesimo
sexagesimo quarto in vigilia beati Iohannis Baptiste in-
dicione secunda.

nach dem Rat des Rektors und des Schaffners und des
Bürgermeisters oder der Mehrzahl von ihnen innerhalb
einer Frist von acht Tagen aus den genannten Kaplänen
einen Dritten an die Stelle des Scheidenden oder Ver-
storbenen auszuwählen verpflichtet sein.

Dagegen ist es nicht unser Wille, durch eine oder
alle der obigen Bestimmungen den Freiheiten und Rech-
ten, die der genannten Kirche von uns oder unsern
Vorgängern in früheren Zeiten verliehen wurden, Ein-
trag zu tun oder sonst eine löbliche Übung, die den
obigen Statuten nicht widerspricht, abzuschaffen. Viel-
mehr sollen sie nach unserm Willen im ganzen und
im einzelnen in voller Kraft bleiben und in allem ins-
künftig noch gedeihlich vermehrt werden, unbeschadet
jedoch unseres und unserer Kirche Recht und vor-
behaltlich unserer Befugnis, die obigen Statuten zu be-
richtigen, zu verbessern, zu ändern und auszulegen,
wann und wenn, wo und zu welcher Zeit es uns nütz-
lich zu sein scheint.

Gegeben in unserem Schloss Gotlüben in unserer
Diözese Konstanz im Jahre des Herrn 1364 am Tage
vor dem Feste Johannes des Täufers, in der zweiten
Römerzinszahl.

Das Präsenzstatut vom 4. August 1400.

In nomine domini amen. Per hoc presens publi-
cum instrumentum cunctis ipsum intuentibus pateat
evidenter, quod sub anno a nativitate eiusdem millesimo
quadringentesimo indictione VIIIa pontificis sanctissimi
in Christo patris ac domini nostri domini Benedicti
divina providencia papae XIII. anno sexto quarta die
mensis augusti hora nona vel quasi diei eiusdem in
stupa domus consulum oppidi Friburgensis Constanciensis
diocesis wolgariter dicte des rathuses in providorum et
circumspectorum virorum magistri civium et consulum
oppidi Friburgensis predicti nee non mei notarii et testium
subscriptorum presencia personaliter constituti venera-
bilis et peritus magister Johannes Payer bacalarius in
decretis rector parrochialis ecclesie oppidi Friburgensis
predicti atque honorabiles domini Johannes dictus Tun-
ninger alias Sultzmad, Johannes dictus Vöys, Georius
dictus Lieberman de Überlingen, Stephanus dictus Mörder,
Nicolaus dictus Mörder, Heinricus de Capell, Heinricus

Im Namen des Herrn Amen. Durch diese gegen-
wärtige öffentliche Urkunde sei allen, die sie lesen, mit
deutlichen Worten kund und zu wissen, dass im Jahr
von der Geburt des Herrn 1400, in der Römerzins-
zahl 8, im sechsten Pontifikatsjahr des heiligen Vaters
und Herrn in Christus, unseres Herrn Papstes Benedikt,
von göttlicher Vorsehung des XIII., am vierten Tag des
Monats August, um 9 Uhr oder um jene Stunde etwa,
in der Stube des Hauses der Ratsherren der Stadt
Freiburg in der Konstanzer Diözese, gemeinlich des
Rathuses genannt, in Gegenwart der fürsorglichen und
umsichtigen Männer, des Bürgermeisters und der Rats-
herren der vorgenannten Stadt Freiburg und meiner
Person des Notars und der unten genannten Zeugen
persönlich erschienen sind: der ehrwürdige und weise
Magister Johannes Payer, bacallarius in decretis, Rektor
der Pfarrkirche der vorgenannten Stadt Freiburg, und
die hochwürdigen Herren Johannes genannt Tunninger,

dictus Zieber, Nicolaus dictus Sichler, Andreas dictus gemeinhin genannt Sultzmad, Johannes genannt Vöys,
Herer, Bernhardus dictus Teschenmacher, Johannes die- Georius genannt Lieberman von Überlingen, Stephan
tus Dieringer, Johannes dictus Kalb, Mathias Mathye, genannt Mörder, Nikolaus genannt Mörder, Heinrich
Stephanus dictus Ringshein, Johannes dictus Schafter, von Capell, Heinrich genannt Zieber, Nikolaus genannt
Johannes de Rauenspurg, Bertholdus de Sultz, Rudgerus Sichler, Andreas genannt Herer, Bernhard genannt
de Memmingen, Nicolaus dictus Mörder iunior, Rudolfus Teschenmacher, Johannes genannt Dieringer, Johannes
dictus Huter, Johannes dictus Huter alias Hartkilch, genannt Kalb, Mathias Mathye, Stephan genannt Rings-
Johannes dictus Hemerli, Uolricus sacriste, Heinricus hein, Johannes genannt Schafter, Johannes von Ravens-
dictus Dauid et Johannes dictus Zimerli presbiteri bürg, Berthold von Sultz, Rüdger von Memmingen,
capellani ecclesie Friburgensis predicte longe maiorem Nikolaus genannt Mörder der Jüngere, Rudolf genannt
partem omnium capellanorum eiusdem ecclesie facientes Huter, Johannes genannt Huter gemeinhin genannt
non vi coacti nee metu indueti aut dolo circumventi, sed Hartkilch, Johannes genannt Hemerli, Ulrich Sakriste,
sponte et libere dixerunt, recognoverunt atque fatebantur: Heinrich genannt David und Johannes genannt Zimerli,

die alle Priester und Kapläne der vorgenannten Frei-
burger Pfarrkirche sind und bei weitem die Mehrzahl
aller Kapläne jener Kirche bilden, und sind sie er-
schienen nicht gewaltsam gezwungen, auch nicht von
Furcht getrieben oder hinterlistig getäuscht, sondern
aus eigenem Antrieb und frei gaben sie ihre Erklärung
und Zustimmung und sagten aus:
 
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