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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 1.1905

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Flamm, Hermann; Albert, Peter P.: Ordnungen und Satzungen der Freiburger Münsterkirche
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https://doi.org/10.11588/diglit.2395#0089

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Flamm, Ordnungen und Satzungen der Münsterkirche

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elf

Post illum Andreas Herer capellanus prebende al-
taris sancte Katherine fundate in eodem per quondam
Rudolfum dictum Statz militem.

Post illum Johannes Hemerli capellanus altaris
sancte Anne prebende in eo fundate per quondam dic-
tum Büffel.

Post illum Johannes Vöys capellanus altaris sancti
Thome prebende fundate in eodem per quondam Tho-
mam de Endingen militem.

Post illum Heinricus Zieber capellanus prebende
altaris sancte Marie Magdalene fundate per quondam
dictum Nusplinger.

Post illum Georius Lieberman capellanus altaris
sancti Stephani prebende per quondam Iohannem Maltrer
fundate in eodem.

Et ut dicte nostre misse regularius celebrentur,
ordinavimus et presentibus ordinamus, quod secundum
annotacionem prescriptam, cum celebrans sacramentum
corporis Christi elevaverit, illi succedens indumentis
sacerdotalibus sit indutus taliter quod statim continuando
missas predictas missam celebret et altare accedat ante
finem misse precedentis.

Item statuimus et ordinamus, quod quilibet nostrum,
qui dictam ordinacionem vel septimanam ut sit missam
suam non celebraret, quando hora ipsius misse eum
tangeret, quod talis negliens (!), quociens hoc fieret,
nomine pene sex denariorum Friburgensium persolvere
tenetur quociens hoc accidit; que quidem pena reservari
debet pro communi bono omnium, ut cottidiane distri-
buciones exinde augmentari possint et distribui hiis,
qui intersunt officiis divinis, et si negligens vel remissus
foret in dicte pene solucione, ex tunc ceteri capellani
vel procurator noster pro tempore existens vendicare
possent do redditibus et fructibus prebende sue penam
supradictam.

Si eciam tribus capellanis ad premissa et subscripta
per nos deputandis videretur, quod pena predicta nimis
foret modica et quod ut sit negligentes essemus servare
ordinacionem predictam, illi tres de sciencia et voluntate
aliorum capellanorum vel maioris partis nostrum dictam
penam aggravare valent, ne dicta ordinacio impediatur,
que absque violacione qualibet debet in posterum ob-
servari.

Ne autem fundatores prebendarum in ministerio
missarum defraudentur, volumus, quod illi prebendarii,
qui ex fundacione prebendarum ad plures missas obligan-
tur, quod1 illas in ministerio quo tenuerunt suppleant
interim donec ordo septimane sue ad eos revertatur.

Item statuimus et ordinamus, quod si aliquis nostrum
ecclesiam parochialem vel prebendam vel aliquod aliud
beneficium ecclesiasticum extra dictam nostram ecclesiam
cum dicta sua prebenda habeat, cum illud sit contra
statutum et ordinacionem quondam domini Heinrici epis-
copi Constanciensis, quod ille, postquam privatus fuerit
per summam ex officio iudicis vel ad instanciam rec-

Nach diesem Andreas Herer, der Kaplan der Pfründe
des St. Katharinenaltars, die Rudolf selig genannt Statz,
ein Ritter, auf denselben Altar gestiftet hat.

Nach diesem Johannes Hemerli, der Kaplan der
Pfründe des St. Annaaltars, die der Büffel selig auf den-
selben Altar gestiftet hat.

Nach diesem Johannes Vöys, der Kaplan der Pfründe
des St. Thomasaltars, die Thomas von Endingen, ein
Ritter, selig gestiftet hat.

Nach diesem Heinrich Zieber, der Kaplan der
Pfründe des St. Marien Magdalenenaltars, die der Nu-
splinger selig gestiftet hat.

Nach diesem Georius Lieberman, der Kaplan der
Pfründe des St. Stephansaltars, die Johannes Maltrer
selig auf denselben Altar gestiftet hat.

Damit nun die genannten heiligen Messen in der
Tat regelmäßig zelebriert werden, so haben wir die Be-
stimmung getroffen und bestimmen mit dieser Urkunde:
Nach der vorgeschriebenen Anordnung soll, sobald der
zelebrierende Priester bei der Wandlung den Leib Christi
in die Höhe hält, der Nächste nach ihm mit den priester-
lichen Gewändern angetan sein, so dass er sogleich, die
genannten Messen fortsetzend, seine Messe zelebrieren
und vor Beendigung der vorgenannten Messe an den
Altar trete.

Desgleichen beschließen wir und ordnen an, wer
von uns die obige Ordnung oder Woche nicht einhielte,
indem er seine Messe nicht zelebriert, wenn die Reihe
an ihn kommt, der soll für seine Nachlässigkeit, so oft
das geschieht, jedesmal ausdrücklich zur Strafe sechs
Freiburger Pfennige bezahlen, und diese Strafe soll zum
gemeinsamen Nutzen aller zurückgelegt werden, damit
daraus die täglich zu verteilenden Spenden vermehrt
und denen zugewiesen werden können, die am Gottes-
dienst sich beteiligen. Wäre aber einer mit der Zahlung
der genannten Strafe nachlässig oder suchte sie hinaus-
zuzögern, so können die übrigen Kapläne und unser je-
weiliger Schaffner die oben erwähnte Strafe von den
Einkünften und Erträgnissen seiner Pfründe abziehen.

Wenn auch den drei Kaplänen, die wir zur Aus-
führung und Überwachung der oben vermeldeten und
weiter unten noch folgenden Bestimmungen wählen, jene
Strafe zu gering schiene, und wenn wir nach ihrer An-
sicht nachlässig in der Einhaltung der vorgenannten Ord-
nung wären, so können jene drei mit Wissen und Willen
der andern Kapläne oder des Mehrteils von uns die er-
wähnte Strafe erhöhen, auf dass diese unsere Ordnung
nicht gestört, sondern vielmehr völlig unverletzt für
immer eingehalten werde.

Damit ferner die Stifter der Pfründen bei der Ab-
haltung der Messen nicht getäuscht werden, so wollen
wir, dass jene Präbendare, die nach der Stiftungsurkunde
zu mehreren Messen verpflichtet sind, diese in der bis-
herigen Weise in der Zwischenzeit halten, bis ihre Woche
wieder an die Reihe kommt.

Des ferneren beschließen wir und ordnen an, wenn
einer von uns eine Pfarrei oder Pfründe oder irgend
ein anderes geistliches Benefizium außerhalb unserer
Kirche neben seiner obengenannten Pfründe hat, so soll
derselbe, da solches gegen das Statut und die Ordnung
des seligen Herrn Heinrichs, Bischofs von Konstanz, ist,
durch richterlichen Spruch oder auf Veranlassung des

1 quod ist wiederholt.

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