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Schuster, Zur Baugeschichte des Freiburger Münsters im 18. Jahrhundert
des tannenen Bodens, der Sitz- und Kniebänke aus
Eichenholz hergestellt. Die Bänke des Mittelschiffs
sind 4,62 m lang und haben zwei einfache eichene
Mittelstützen. Die Bänke der Seitenschiffe sind 3,23 m
lang, mit einer Zwischenstütze. Das Gestühl ist durch
einen Gang von der einen Seitentür zur andern unter-
brochen und enthält im Mittelschiff auf jeder Seite
im westlichen
Teil zehn, im öst-
lichen siebzehn
Sitzbänke; die
Seitenschiffe
enthalten je elf
und sechszehn.
Im Mittelschiff
stehen gegen den
Chor außerdem
noch auf jeder
Seite zwei Bänke
ohne Rost von
1,59 m Länge.
In den Seiten-
schiffen sind die
der Wand zuge-
kehrten Seiten
in einfacherer
Form gehalten
als die andern.
Zwei kurze Sitz-
reihen und eine
Kniebank vor
der Alexander-
kapelle stehen
wohl allein noch
an ihrer ur-
sprünglichen
Stelle. Das Gan-
ze ist sehr glück-
lich in wirkungs-
vollen Barock-
formen ent-
worfen, Material
und Ausführung
sind durchaus
tadellos.
8. Das Gitter am Hauptportal. Wie in diesen
Blättern 2 S. 46 mitgeteilt wurde, hat Joh. Chri-
stoph Rieher „die Brandwein-Häuslein vor dem
Minster hinweggetan und hingegen die zwei Gatter
hingemacht". Das Datum der Herstellung ist nicht
näher bezeichnet, liegt aber jedenfalls zwischen den
Jahren 1679 und 1719. Aus dem Jahre 1770 ist ein
Kupferstich von Peter Mayr erhalten, der die Be-
leuchtung des Münsters beim Durchzug der Erz-
13. Beichtstuhl in der Blumneck-Kapelle.
herzogin Marie-Antoinette darstellt. Das Münster-
portal zeigt auf diesem Blatt ein Gitter, das in der
Breite aus drei Flügeln und der Höhe nach aus vier
Reihen Balustern besteht. Nach einer Rechnung von
1781 hat Schreiner Joh. Adam Brötz in die Vorhalle
„ein andik Gatter gemacht mit Ziraden von Eichen-
holz in 6 Teil" und erhielt dafür 290 fi. Das Be-
schlag dazu von
Schlossermei-
ster Alex. Lam-
bertus Götz ko-
stete 94 fi 4 x.
Bildhauer Franz
Xaver Hauser
erhielt für vier
großeUrnenund
einen Aufsatz
„auf das neue
Gatter" aus har-
tem Holz die
Summe von 57yZ.
Nach Kajetan
Jäger1 war das
Gitter „ein
plumpes, höl-
zernes Staketen-
tor mit blauem
Ölanstrich, wel-
chesmehreinem
ländlichen
Scheuerntor
glich und von
keinem guten
Geschmack
Zeugnis gab".
Es wurde 1820
durch das jetzi-
ge, von Schlos-
ser Joh. Bapt.
Magie angefer-
tigte, eiserne
Gittertor ersetzt.
9. Die Neuen
Türen. Nach
Schriftstücken im Ordinariats- und im Stadtarchiv
fanden 1787 und 1788 Verhandlungen zwischen Magi-
strat und Regierung statt wegen der Herstellung zweier
neuen Türen aus Eichenholz, die zu der unteren
Nebentüre gegen das Landhaus (jetzt Erzbischöfliches
Palais) passen sollen. Die Genehmigung des Kosten-
aufwandes von 36 fi für die Schreiner- und 17 fi
für die Schlosserarbeit für jede Tür erfolgte am
' Freibarger Diözesan-Archiv 15 (1882), S. 285.
Schuster, Zur Baugeschichte des Freiburger Münsters im 18. Jahrhundert
des tannenen Bodens, der Sitz- und Kniebänke aus
Eichenholz hergestellt. Die Bänke des Mittelschiffs
sind 4,62 m lang und haben zwei einfache eichene
Mittelstützen. Die Bänke der Seitenschiffe sind 3,23 m
lang, mit einer Zwischenstütze. Das Gestühl ist durch
einen Gang von der einen Seitentür zur andern unter-
brochen und enthält im Mittelschiff auf jeder Seite
im westlichen
Teil zehn, im öst-
lichen siebzehn
Sitzbänke; die
Seitenschiffe
enthalten je elf
und sechszehn.
Im Mittelschiff
stehen gegen den
Chor außerdem
noch auf jeder
Seite zwei Bänke
ohne Rost von
1,59 m Länge.
In den Seiten-
schiffen sind die
der Wand zuge-
kehrten Seiten
in einfacherer
Form gehalten
als die andern.
Zwei kurze Sitz-
reihen und eine
Kniebank vor
der Alexander-
kapelle stehen
wohl allein noch
an ihrer ur-
sprünglichen
Stelle. Das Gan-
ze ist sehr glück-
lich in wirkungs-
vollen Barock-
formen ent-
worfen, Material
und Ausführung
sind durchaus
tadellos.
8. Das Gitter am Hauptportal. Wie in diesen
Blättern 2 S. 46 mitgeteilt wurde, hat Joh. Chri-
stoph Rieher „die Brandwein-Häuslein vor dem
Minster hinweggetan und hingegen die zwei Gatter
hingemacht". Das Datum der Herstellung ist nicht
näher bezeichnet, liegt aber jedenfalls zwischen den
Jahren 1679 und 1719. Aus dem Jahre 1770 ist ein
Kupferstich von Peter Mayr erhalten, der die Be-
leuchtung des Münsters beim Durchzug der Erz-
13. Beichtstuhl in der Blumneck-Kapelle.
herzogin Marie-Antoinette darstellt. Das Münster-
portal zeigt auf diesem Blatt ein Gitter, das in der
Breite aus drei Flügeln und der Höhe nach aus vier
Reihen Balustern besteht. Nach einer Rechnung von
1781 hat Schreiner Joh. Adam Brötz in die Vorhalle
„ein andik Gatter gemacht mit Ziraden von Eichen-
holz in 6 Teil" und erhielt dafür 290 fi. Das Be-
schlag dazu von
Schlossermei-
ster Alex. Lam-
bertus Götz ko-
stete 94 fi 4 x.
Bildhauer Franz
Xaver Hauser
erhielt für vier
großeUrnenund
einen Aufsatz
„auf das neue
Gatter" aus har-
tem Holz die
Summe von 57yZ.
Nach Kajetan
Jäger1 war das
Gitter „ein
plumpes, höl-
zernes Staketen-
tor mit blauem
Ölanstrich, wel-
chesmehreinem
ländlichen
Scheuerntor
glich und von
keinem guten
Geschmack
Zeugnis gab".
Es wurde 1820
durch das jetzi-
ge, von Schlos-
ser Joh. Bapt.
Magie angefer-
tigte, eiserne
Gittertor ersetzt.
9. Die Neuen
Türen. Nach
Schriftstücken im Ordinariats- und im Stadtarchiv
fanden 1787 und 1788 Verhandlungen zwischen Magi-
strat und Regierung statt wegen der Herstellung zweier
neuen Türen aus Eichenholz, die zu der unteren
Nebentüre gegen das Landhaus (jetzt Erzbischöfliches
Palais) passen sollen. Die Genehmigung des Kosten-
aufwandes von 36 fi für die Schreiner- und 17 fi
für die Schlosserarbeit für jede Tür erfolgte am
' Freibarger Diözesan-Archiv 15 (1882), S. 285.