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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

DOI Artikel:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0028
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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

138. 1349 September 4, Freiburg. - Stiftung der
Gisel Russin-Pfründe auf dem St. Margareten-Altar
im Münster.

Allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen,
künde ich Gisel die Ru'ssin, Abrehtes des Russen
seligen elichü wirtin, was ein burgerin von Friburg, das
ich mit gesundem libe und mit wolbedahten sinnen und
zuo den ziten, do ich es wol getuon moht, han ufgerichtet
und gemachet ein ewig phruond, die der vorgenant min
elicher wirt selig an sinem tode besastc 1. An dieselben
phruonde han ich gegeben und ufgegeben luterlich durch
got ze einem almuosen durch miner sele und mines
vorgenanten wirtes seligen sele und aller unser vordem
seien heil willen disü nachgeschriben gelt an ein ewig
messe, die man sprechen sol und verdienen ze sante
Margareten alter in unser vrouen mänster ze Friburg.
Und han ich über dieselben phruonde ze rehten phlegern
genomen Walthern von Falkenstein und Hug Ederlin
edelknehte von Friburg und Clewi Roeibelin ein burger
von Friburg. Aber ich sol dieselben phruonde lihen und
besetzen alle die wile so ich leben und nach minem
tode so sönt die vorgenanten drie phleger die vor-
genante phruonde ewekliche lihen und besetzen und
swenne derselben phleger einer erstirbet, so sönt die
zwene, die denne lebent, inwendig den nehesten vier-
zehen tagen darnach ein andern phleger nemen an des
stat, der denne tot ist, also das iro drie iemer me söl-
lent phleger sin über die vorgenante phruonde. Were
ouch, das under minem geslehte ein priester wurdi und
der ein bidurbe man ist und der denne derselben phruonde
begerti, dem sol man si lihen vor allermengelichen.
Und sint dis du gelt, die ich an die vorgenanten
phruonde gegeben han: vünf mut weissen und zehen
mut roggen und vünf mut gersten jergeliches geltes, git
Cu°ni Wildenstein von Gallenwiller; zwei phunt phenning
geltes gewonlicher Friburger münze, git Walther Trutman
von Endingen; zwei phunt phenning geltes ouch gewon-
licher Friburger münze, git Walther Snu'rting von En-
dingen; ein phunt phenning geltes gewonlicher Friburger
münze, git Henni MuMiferli von Friburg; und drü phunt
phenning geltes ouch gewonlicher Friburger münze, git
Johans Steinmar von Endingen. Und dieselben gelte
gant von den guoten, die an den briefen geschriben
stant, die darüber sint gegeben. Were aber, das man
derselben gelte deheines widerkoufti, wan sü ze wider-

1 Besetzen d. i. festsetzen, bestimmen, gründen.

köifen stant geschriben, so sönt denne dieselben phleger
der vorgenanten phruonde dasselbe guot bewenden, so
sü iemer erste mögent, umbe ander sicher gelte, das
denne ouch dienen sol an die vorgenante phruonde,
also das si iemer me sol ewig beliben. Und disü vor-
geschriben ding geloben ich stete ze habende für mich
und für alle min erben und nachomen und verzihe mich
darumbe alles rehtes und gerihtes geisteliches und welt-
liches und gemeinlich aller der ding, damit disü vor-
geschriben ding nu oder harnach geirret oder widertan
möhtin werden in deheiner wise, ane alle geverde.
Harüber ze einem Urkunde ist dirre brief durch unser
der vorgenanten bette willen mit der burger von Friburg
ingesigel besigelt. Hiebi waren dis gezüge: her Han-
man Sneweli ein ritter, her Jacob Walcher kammerer,
her Nicholaus Tegenhart, priestere, Johans zem Phlu°g,
Fritschi Ulmer, Claus U6senberg, bürgere ze Friburg,
und ander erber lüte genuog. Dirre brief wart gegeben
ze Friburg in dem jare do man zalte von gottes gebürte
drüzehenhundert jare und nünundvierzig jare an dem
nehesten fritag vor unser vrouen tag der jüngeren.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 256,
wo die ursprüngliche Stiftung mit den spätem Zustiftungen zu-
sammengeworfen ist.

139. 1349 September 24, Freiburg. — Stiftung der
Katharina von Seppenhofen-Pfrände im St. Niko-
laus-Chörlein im Münster und Verleihung derselben
an den Priester Heinrich Vögenlin.

Allen, die disen brief sehent oder hörent lesen,
künde ich juncfroue Katherine von Seppenhofen ein
burgerin ze Friburg, das ich gesunt des libes, vernünftig
der sinne, beratenlich und bedahtech ze den ziten, do
ich es wol getuon moht, gegeben han und gibe mit
disem gegenwertigen brief den frommen und bescheiden
hern Hessen Snewelin ime Hof einem ritter, burger-
meistern ze Friburg, Hug Ederlin pfleger unser frouen
mänster ze Friburg, Johansen Steffan Snewelin pfleger
des spitales ze Friburg dise nachgeschriben guote und
gelte lideclich und 1ère von der hant usser minem ge-
walt inen in iren gewalt und in ir nutzelich gewer.
Und sint dis du guote und gelte: ze dem ersten ein
vierteil des zehenden ze Witenoewe mit allen rehten, so
denne Ruedi Fumselins seligen frouwe von Untkilch git
aht schilling pfenning geltes und ein pfunt pfenning
geltes und zwen sester zibellen und zwen kappen ze
 
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