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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0047
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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

gelegen, einsit nebent Eberli Zimberman und andersit
nebent Burkli Wagger: dis vorgeschriben gelt han ich
gegeben für fünf mark Silbers. Sodanne zweinzig mut
roggen- und zwei hünregeltes ze Betzingen, gant von
anderhalber juchart matten vor dem Nuban und von
einre halben juchart matten uf der Wu°rlachen und von
einre halben juchart matten uf dem Nu'wenwege und
von zwein juchart ackers, ligent am Balchla: dis gelt
han ich gegeben für sehs mark silbers. Sodanne zweinzig
mut korngeltes, halb weissen und halb roggen, gant von
Annen Leinmerin, Johans Flahsblu'wels seligen wilunt
elicher wirtin, und Johans und Cu°nrat ire süne gütern
ze Oristetten, als die briefe bewisent, die darüber ge-
geben sint. Dis gelt han ich gegeben für einundzweinzig
mark silbers, und ist ouch dazselb gelt widerkoufig mit
drinundsehzig pfunden Pfenningen Friburger münz, alz
ouch dieselben brief bewisent, die darüber gegeben sint.
Sodanne drissig Schillinge Pfenninge geltes Friburger
münz, gant ab der Hallerin hus, dem man sprichet ze
dem Hörne, daz gelengen ist ze Friburg hinder dem
kilchof bi der kornlouben, mit allem begriffe als ouch
der brief bewiset, der darüber gegeben ist. Dis gelt han
ich gegeben für ahtehalb mark silbers, darumb es ouch
widerkoufig ist, alz der brief bewiset, der darüber ge-
geben ist. Sodan nun mut roggengeltes jerliches zinses
ze sant Martins tag ab minem vierdenteil dez hofes und
der gütere ze Vorchein, da her Johans von Valkenstein
ritter die andern drü vierteil an het. Dis han ich ge-
geben für ahtehalb mark silbers und mögent ouch ich
oder min erben oder nachkommen dazselbe gelt wider-
koufen mit ahtehalb mark silbers, und sollent ouch ich
und min erben und nachkommen dezselben geltes rehten
weren sin ufen dem vorgenanten vierdenteil dez hofes und
der gütere mit aller zuogehörde hinanthin gegen meng-
lichem und an allen stetten, wa sin das bedörfte als reht
ist. Dise vorgeschribene pfruonde sol ich frou Eliza-
bete Koetzin die vorgenant lihen wie dik sü lidig wirt,
alle die wile ich leben, und wanne ich en bin und ab-
galt, so sol sü min eheste tohter lihen, ob sü ze Fri-
burg sessehaft ist. Were aber des nit, so sol sü min
tohter die junger lihen, ob die ze Friburg sessehaft ist.
Und wanne dieselbe min töhteren bede en sint, so sol
sü das elteste under iren kinden lihen, das danne ze
Friburg sessehaft ist, und dananthin yemer mere dero
liberben ye das altste, das danne ze Friburg sessehaft
ist. Were aber, daz die alle abgiengen und dero deheins
ze Friburg sessehaft werent, so sol einre von minem

geslehte der altste und einre von Johans Gebühren
seligen mines elichen mannes geslehte ouch der altste
von mannesnamen, de ze Friburg sessehaft sint die-
selbe pfruonde lihen, so sü lidig wirt, und sol man ouch
dieselbe pfruonde lihen eim, der priester si und der
ufen dem vorbenempten alter teglichen messe habe, un-
gevarlichen, in irren danne solich ding, darumb ein
priester billichen ane messe sin solle. Und sol ouch
der priester, der die pfruonde het, kein ander pfruonde
han noch zuo deheim anderm alter messe han, ane alle
geverde, danne zuo dem vorbenempten alter und sol ouch
in unser frouen münster ze Friburg gengenwertig sin ze
fronmesse und ze vesper und gehorsam sin der dinge,
so andere caplan in demselben gotzhus gewonlichen tuont
und tuon sollent, ane geverde. Was ouch des vor-
geschobenen geltes widerkoufig ist, wa oder wanne oder
wie dik dez üt widergekoft und abgelöset wurde, daz
guot sol man antwurten in zweier biderber manne hant
ze Friburg, eins von mime geslehte und eins von Jo-
hans Gebu'ren seligen mines elichen mannes geslehte,
und sollent die dazselbe guot der vorbenempten pfruonde
darnach unverzogenlichen widerumb anlegen an ander
gelt oder guot, daz ouch danne an die vorbenempte
pfruonde gehöre und diene in allem dem rehten, als
ouch daz erre gelt darzuo gehorte und diente, ane alle
geverde. Wir Hanneman von Horenberg, frou Katherin
sin eliche wirtin und Elizabete ir swester, Johans
Gebu'ren seligen töhteren die vorgenant verjehent, daz
dise bestatigunge und die usrihtunge der pfruonde und
des vorbenempten geltes mit unserm gunst und guotem
willen beschehen ist und globent ouch dawider niemer
ze redende noch ze tuonde, ane alle geverde. Herüber
ze eime offen Urkunde und das dise vorgeschribenen
ding war und stete blibent, darumb so han ich frou
Elizabete Koetzin die vorgenant min eigen ingesigel
gehenket an disen brief. Es ist ouch durch unser aller
bette der bürgere von Friburg gemeine ingesigel ze eime
Urkunde gehenket an disen brief. Hiebi warent dis ge-
züge: her Dieterich Snewli Imhofe ritter, Bertholt
von Kopln, Cu°nrat Mu'ntzmeister der stetteschriber,
bürgere ze Friburg, und ander erber lüte gnuog. Dis
beschach und wart dirre brief gegeben ze Friburg des
jars da man zalt von gottes gebürt drizehenhundert und
drüundsehzig jar an dem nehsten mentag vor dem
heiligen pfingesttag.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesanarchiv 22, 249;
259 f.
 
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