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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0085
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78

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

mit der üblichen Währschaft und unter Vorbehalt
des Wiederkaufs um die gleiche Summe.
Stadtarchiv.

198. 1366 (vor Mitte Mai). — Bei einer am 20. Mai
1896 vorgenommenen Öffnung des sog. Heiltums,
eines monstranzartigen Gefäßes, das früher bei Samm-
lungen der Beiträge für U. L. Frauen Münster vor-
getragen zu werden pflegte, fanden sich nach Um-
biegung des den zersprungenen gläsernen Zylinder
haltenden blechernen Ornamentstückes in diesem
Zylinder in einem von Goldbrokat mit rohen orna-
mentierten Fäden umhüllten Säckchen von rotem
Seidenstoff verschiedene mit Watte umwickelte Re-
liquien mit kleinen Zetteln aus Pergament und ein
fast ganz zerstörtes feines (Byssus-?) Gewebe. Die
rings angenähte Pergamenturkunde auf blauseidenem
Stoff besagt:

Reliquie de casula dòmini coram Herode, de sancto
Johanne baptista, de sancta Margaretha virgine et mar-
tire, de sancto Nicoiao episcopo. Reliquie denique
undecim milium virginum et plereque alie bene habende.
Bei dem Säckchen mit den Reliquien der Elf-
tausend Jungfrauen steht von anderer Hand ge-
schrieben:

Dis heltun kam unverwurketl ab Friburg ab der
bürg, ehe si gebrochen wart.

Stadtarchiv. — Vgl. die Abbildung bei Kempf und Schuster
a.a.O. S.22; [St. Braun], Ein Schaugefäß des Freiburger Münster-
schatzes (Christliche Kunstblätter Nr. 67 [1367] S. 73f.).

199. 1366 Juni 20, Freiburg. -- Eberli der Kra«mer
ein burger von Friburg verkauft Cu°nrat Koler dem
seiler ouch einem burger^von Friburg sein Haus mit
aller Zubehör,* das -gelegen ist ze Friburg in der alten
stat bi der Wehsello"ben, einsite nebent Cu°nzen hus von
Ollgspurg"des schuochmachers und andersite nebent dem
huse, dem man sprichet ze Frowenberg, nach der her-
schaft reht ze Friburg und nach drin pfunden ewiges
pfenningegeltes, so jergeliches davon ze zinse gant an
eine pfruonde ze sant Margareten altare in unser frouen
münster ze Friburg um 56 Pfund Pfenning.

Stadtarchiv.

200. 1366 November 20. — Die Brüder Peter und
[Konrad] gen. Kueninger von Dottighofen, Edel-
knechte von Freiburg, bringen als Lehnsherrn einer
Pfründe auf dem St. Martins-Altar im Münster Bi-
schof Heinrich III. von Konstanz oder seinem Stell-
vertreter in geistlichen Sachen' an Stelle des verstor-
benen Heinrich Bergmeister den Priester Andreas
gen. von Opfingen in Vorschlag und bitten um seine
Einsetzung.

Mänsterarchiv. — Vgl. auch Freiburger Diözesan-Archiv
22, 251 f.

201. 1367 März 24, Freiburg. — Anne wilont Johans
Blofu°s seligen eliche wirtinne ein burgerin von Friburg

] Unverwurket d. i. unverletzt.

beurkundet, das der vorgenant Johans Blofu°s ir elicher
man selig vor etwie langen ziten bi sime leben ordenet,
mäht und gap den vierherren und den capelanen gemein-
liche zuo Unser frouen münster ze Friburg fünf schil-
ling Pfenninge geltes Friburger münze, die jergelich ge-
fallen sont ze des heiligen crüzes tag ze herbst ab dem
garten mit aller siner zuogehörde, der da lit ennent der
langen bruggen hinder des Zeringers garten und nebent
Heilmans von Kilchein garten, davon gat vor ze zinse
sehs Pfenninge den von Adelnhusen. „Und geloben ouch
ich du vorgenant Anne, das ich inen dieselben fünf
schilling geltes uf dasselb zil jergelich geben sol, die-
wile so ich leben, und sont ouch sü jergelich damit
begaun jargezit min und des vorgenant Johans Blofu°s
mins elichen mans seligen und Briden siner erren
elichen wirtinnen seligen. Ich du vorgenant Anne hab
ouch geordenet und gemäht und ordene und mache mit
disem briefe, wenne ich abegan und erstirbe, das denne
derselb garte mit aller zuogehörde den vorgenanten vier-
herren und den capelanen gemeinliche zem münster
gefallen sol sin nach dem vorgeschriben zins lidekliche
ane allermengeliches irrunge, und sol ouch denne der-
selb garte dannenthin ewekliche dienen an das jargezite,
als vorgeschriben stat, ane alle geverde."

Mänsterarchiv.

202. 1367 Januar 27, Freiburg. — Claus Stetter der
rebman ein burger von Friburg verkauft dem erbern
priester her Johans Moser der vierherren eime zuo
unser frouen munster ze Friburg die zwölf Schillinge
pfeninggeltes gewonlicher Friburger münz rehtes, jerliches
und ewiges zinses zuo sant Martins tag, die ime derselbe
her Johans Moser daher jerliches gab von einre juchart
reben, ist gelegen in der hindern Roeti jenthalb Herdern
zwüschent der von Riehen und Werli Bu0chinloubes
reben, die etzwenne Henni Kilchhofers warent . . . umb
zehen pfunt pfening guoter und gewonlicher Friburger
münz mit der üblichen Währschaft.

Stadtarchiv. — Vgl. Die Urk. d. Hlgeistspitals 1, 202 Nr. 513.

203. 1367 April 7, Freiburg. — Bürgermeister, Rat
und ganze Gemeinde der Stadt Freiburg im Breisgau
verkaufen dem frommen ritter her Heinrich Turner
irem burger pfleger zuo unser frouen münster ze Friburg
an der pfruonde stat der nachtagmesse, die jetz der
Sefelinger het, vier pfunt pfeninggeltes guoter und
gewonlicher Friburger münz rehtes jerliches zinses ze
gebende dem priester, der denne dieselbe pfruonde be-
singet, alle jar zuo sant Martins tag ab irem rathuse
mit aller zuogehörde hindan und vor, undan und obnan,
das gelegen ist ze Friburg in der alten stat vor den
Barfu°ssen über zwüschent der frouen von Gumterstal
und der Morser husera, sodenne ab iren weiden und
almenden, grund und holz, dem Rotloube, dem Mose,
dem Glasebach, dem Mu°spach und den Ursprüngen
und ab allem dem, so ouch darzuo gehört, ane alle ge-
verde . . . umb zwenzig mark silbers lötiges und gebes
Friburg[er] brandes und geweges mit der üblichen
Währschaft und unter Vorbehalt des Wiederkaufs
um dieselbe Summe.

Stadtarchiv.
 
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