Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

DOI article:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [6]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0087
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
80

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

diese bezüglich der Münsterpfarrkirche folgende
Rechte vor: „Ez sullen ouch uns und unsern erben
zuogehören und behalten sin zuo dem schultheizzenampte
und den rechten, die davor begriffen sind, die kilchen-
setze und die lehenschaft unsrer fronen munsters te Fri-
burg, das derselben stat pharrkilch ist, und Sand Ni-
klausenkapelle daselbs, also daz wir die, als ofte si
ledig werdent, lihen und darzuo antwurten mugen und
sullen erber phafflich personen, doch mit der bescheiden-
heit wem wir ye die egenante pharrkilchen lihen, daz
der verheizze und sich verpinde, daz er die stökche
und die bette den burgern an den pou unserer frouen
münsters daselbs volgen und gevallen lazze an alle
irrung und Widerrede, und vier erber priester da ze
habende, mit den die pharre und die undertanen ver-
sorget sin und die gotzdienst als schon und erberlich
da haben als das von alter herkomen ist, ane geverde.
Swas ouch kapeilen, altar und phründen in dem ege-
nanten miinster und in allem dem kilchspel ze Friburg
gestiftet, bewidrnet und gewihet sind, die sullen mit der
lehenschaft und mit allen Sachen beliben als si gestiftet
und herkomen sind."

Stadtarchiv. — Gedr. bei Schreiber, Urkundenbuch 1, 539 ff.
Nr. 280; ders., Das Münster zu Freiburg, Beil. S. 12.

212. 1368 September 14. — Nikolaus gen. Messerer,
Nikolaus und Johannes gen. zuo dem Pflu°g, Bürger
von Freiburg, bringen als Lehnsherrn der [Johann
Pflug-] Pf runde auf dem St.Johannes-Altar im Münster
Bischof Heinrich III. von Konstanz oder seinem Stell-
vertreter in geistlichen Sachen für den verstorbenen
Pfründnießer Johannes gen. Schlegell den Priester
Johannes gen. Rinvelder in Vorschlag und bitten um
dessen Bestätigung und Einsetzung.

Stadtarchiv.

213. 1370 Februar 20, Freiburg. — Cla"re Kuechelin
wilont Johans Kuechelins von Waltkilch seligen eliche
froue und Johans Rote von Eltzach, bürgere ze Friburg
verkaufen Loewen ouch einem burger von Friburg iren
teil das sint zwen dritteil des huses mit aller siner
zuogehörde ... ist gelegen in der vorderen Wolfhu'welen
zwüschent der pfaffen hofe und dem huse zem Eichu'rn
und gat hinder sich us uf den kilchofe . . . umbe zwelf
mark Silbers lötiges und gebes Friburger brandes und
geweges.

Münsterarchiv.

214. 1370 Juni 27. - Cu<>nrat [Allerhelgen] der
kilchherre von Herdern übergibt dem Grafen Egon III.
von Freiburg verschiedene Gülten und Güter zu
Freiburg, darunter sine trotte und trotgesesse mit dem
garten mit allem begriffe und zuogehörde, der gelegen
ist ze Friburg in der Nu'wenburg oberhalb dem closter
ze Alienheiligen uf dem graben nach der herschaft reht
und nach drin pfunden Pfenninge geltes, so den herren
und den caplan ze dem munster ze Friburg dannan ab-
gant und empfängt sie wieder als Leibgeding zurück
gegen 2 Gänse jährlich auf Martini.

General-Landesarchiv Karlsruhe: Vereinigte Breisgauer
Archive Konv. 146. - Gedr. in der Zeitschr. f. d. Gesch. d.
Oberrheins 16, 362 f.

215. 1371 Dezember 1. — Die Herren der Münster-
präsenz gewährleisten dem Pfründstifter Klaus Mes-
serer Schadloshaltung für einen Gültkauf auf Lebens-
zeit nebst Abhaltung einer Jahrzeit.

Wir die vier munsterherren und die caplan gemein-
lichen in unser frouen miinster ze Friburg tuont kunt
allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen,
umb daz pfunt und die fünf schilling pfeninge ewiges
geltes, die wir gekouft hant umb Claus Ruhen ein burger
von Friburg ab sim hus mit aller zuogehörde, daz ge-
legen ze Friburg in der alten stat in dez Löwen gassen
als der koufbrief bewiset, den er uns mit der bürgere
von Friburg gemeinem ingesigel darüber gegeben het,
dezselben geltes Claus Messerer ein burger von Friburg
uns ein pfunt pfeninge ewiges geltes vergolten und
bezalt und es ouch besetzet hat durch sinen und sinre
vorderen seligen seien heiles willen, da verjehent wir
mit disem brief, daz wir noch nieman von ünsern wegen
den vorgenanten Claus Messerer an demselben pfunt
pfeningegeltez niemer gesumen noch geirren sollent,
diewile so er lebt, und das er dazselb pfunt pfeninge-
geltes haben, niessen und innemen sol, diewile so er
lebet. Wanne aber er en ist und von todez wegen ab-
gat, so ist uns und allen unsern nachkomenen dazselb
pfunt pfeningegeltes lidiglichen und 1ère widerumb ge-
fallen und hant dannanthin dez vorgenanten Claus Mes-
serers erben noch sin nachkommen mit demselben pfunt
pfeningegeltes nüt ze schaffende noch ze tuonde und
gat sü ouch danne nüt an deheines weges. Und sollent
ouch wir und alle unser nachkomen jerliches sin und
sinr vorderen jargezit damit began an dem fritag in der
fronfasten in der vasten und sollent dem sigristen sin
reht jerliches davon geben von den gloggen ze lütende.
Herüber ze eim offen Urkunde und daz dise vor-
geschribenen ding war und stete blibent, so hant wir die
vier munsterherren unser ingesigel gehenket an disen
brief und wir die caplan gemeinlichen in dem vor-
genanten münster hant ouch unser gemein ingesigel
zuo der obgenanten vier munsterherren ingesigel ge-
henket an disen brief, der gegeben wart des jares da
man zalt von gottes gebürt drüzehenhundert sibenzig
und ein jar an dem nehsten mentag nach sant Andreas
tag dez zweifboten.

Stadtarchiv.

Von den beiden sehr gut erhaltenen Siegeln zeigt das der
Vierherren, oval, aus naturfarbigem Wachs, 5X3 /j cm groß,
oben die Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Arm, unten
unter einem Dreipassbogen vier knieende Gestalten mit zum
Gebet erhobenen. Händen; Umschrift: „f S[IGILLVM] • VICE •
PLEBANORVM • DE • FRIBVRG". Das Siegel der Kapläne,
gleichfalls oval, aus naturfarbigem Wachs, 41/» X 3 cm groß,
hat ebenso in der obern Hälfte die Mutter mit dem Kind, in
der untern unter einem gotischen Bogen einen Betenden knieend
mit erhobenen Händen; Umschrift: „f S[IGILLVM] ■ PRE[BE]N-
DARIOR[VM] ■ ECC[LESI]E • 1[N] ■ FRIBVRG'.

216. 1371 Dezember 13. — Bürgermeister, Rat und
ganze Gemeinde der Stadt Freiburg im Breisgau
verkaufen den fromen hern Ru"dolf Statzen ritter und
Cu°nrat Statzen gebrüdern, Claus Statzen und Henni
Geben-Sigstein dem eitern, iren burgern, nun mark silber
geltes lötiges und gebes Friburger brandes und geweges
und siben pfunt pfenningegeltes guoter und gewonlicher
Friburger münz ane geverde rehtes jerliches zinses ze
 
Annotationen