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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

DOI Artikel:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0092
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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

581. 1446 März 19. — Berhtolt herre zue Stouffen,
Gisel froue zue Stouffen sin eliche gemahel und Jacob
herre zue Stouffen ir sune verkaufen den vesten und
erbern Lienharten Snewly, Antoni Fu'rstenberg und Er-
hart Vearlern lehenherren der pfründen so vor ziten
jungfro Anna Tulenho'iptin selig uf sant Osìvaltz altar
in Unser lieben frouwen mänster und in der kilchen des
huses sant Johanns ordens zue Friburg gestiftet und ge-
machet hett, und herrn Heinrichen Marner zue disen
ziten caplan und besinger der egenanten pjrunde uf sant
Oswaltz altar und an derselben pfründe statt fünfzehen
guldin geltes alles gueter und gerechter rinscher guldin
an golde und an gewichte jerliches und rechtes zinses
zue gebende dem obgenanten hern Heinrichen Marner
und allen sinen nachkomen caplan der egenanten pfründen
hinanthin alle jare uf sant Gertruten tag zue mittem
merzen gon Friburg in iren sicheren gewalt one allen
iren kosten und schaden umb drühundert guldin alles
gueter und gerechter rinscher guldin an golde und an
gewichte von und abe fünfzig und achthalben pfunden
Pfenningen geltes abe zinse und abe [dem], so die vor-
genanten Berhtolt herre zue Stouffen und Gisel froue
zue Stouffen sin eliche gemahel jerlich uf den zwölften
tag der heiigen winachten usser den hundertundzwenzig
pfunden Pfenningen geltes, so der wolgeborne graf Cuenrat
von Tu'wingen herre zue Liechtnegk ir öheim und brueder
ouch uf den genanten zwölften tag von den fürsichtigen
wisen burgermeister und raut zue Friburg zue zinse hett.
Der Verkauf erfolgt mit der üblichen Währschaft unter
Vorbehalt des Wiederkaufs und Stellung geschworner
Bürgen, nämlich der vesten Hans Wernher zuem Wyger
und Andresen von Bossenstein, also mit der gedinge:
were, das inen der obgeschriben zinse jerlich uf das
obgenante zile nit bezalt und geantwurt wurde oder obe
dieselben pfründen suste dheinen gebresten oder ab-
gang haran hettent oder gewunnent, es were an under-
pfanden, an Schuldner, an bürgen, an kosten oder schaden
oder entwert wurdent mit gericht oder one gerichte oder
mit gewalt oder suste in ander wege, wie sich das ge-
fügte, wenne denne darnach die obgenanten schuldnere
von mannes namen und die yetzgenanten ire bürgen oder
weihe hienach an irer statt Schuldner oder bürgen ha-
rumb werent oder wurdent. sunder oder sampt, gemant
wirdent von den obgenanten pfründlihern oder iren
nachkomen oder einem yeglichen caplan derselben pfründe
mit boten, Worten oder briefen, von munde, zue huse,

zue hof oder under ougen, so söllent si alle oder weihe
denn ye gemant werdent, in acht tagen den nechsten
nach der manung zue Friburg in der statt in eins offen
würtes huse, das in der manung benempt würt, mit irer
selbs liben oder aber yeglicher mit einem erbern knecht
und pferit der selber nit leisten wölte oder möchte, an-
haben und rechte gewonliche giselschaft leisten zue
veilem koufe zue rechten giselmalen teglich, müssig,
offen und unverdingt, warumb denne von dis koufes und
zinses wegen ye gemant were und von dheins anderen
dings wegen, und sol ouch dhein ander burgschaft, gisel-
schaft, kriege, vintschaft, ächte, manung noch sache dise
leistung nit weder sumen noch irren, und weder knecht
noch pferit söllent des würtes nit en sin an dem man
denne leistet. Und wie dicke ein pferit, würt oder suste
in der giselschaft abgat, so sol der, des es was, förder-
lich ein anders in dieselbe giselschaft und leistung stellen
und söllent also leisten und von der leistung nit lassen
bi den eiden, so si alle harumb mit ufgehepten vingern
liplich gegen gott und den heiigen gesworn hant, unz uf
die stunde, das inen ir zinse bezalt und geantwurt würt,
der denne gevallen und usstellig were oder die sache
und der gebreste, warumb denne von dis koufes und
zinses wegen ye gemant were mit dem kosten der ma-
nung endlich (?) vergolten, abgeleit und ufgericht würt, da-
mit si vol benüget, widrigenfalls die entsprechenden
Gegenmaßregeln ergriffen und die üblichen Strafen
eintreten sollten. Die obgenanten pfründlihere und
kaplan und alle ir nachkomen mögent ouch under inen
den obgenanten schuldnere von mannes namen und die
yetzgenanten ire bürgen oder weihe hienach an irer statt
schuldnere oder bürgen harumb werdent, manen, weihe
si wellent, oder ungemant lassen, die si wellent, und
tag und zile geben, wie kurz, wie lang und weihen si
wellent und von einem oder von als manigem si wellent,
iren anteil zinses und houptguetes, kosten oder schaden
me oder minre nemen, obe si wellent, und von den an-
dern nit, und sol inen das alles an disem koufe und
briefe noch suste an dheinen andern stucken, puncten
und artikeln haran verschriben dheinen schaden noch
gebresten bringen in dhein wege. Wie dicke ouch ein
Schuldner oder ein bürge von todes wegen abgat, ver-
brächet oder zue leistende unnütze würt, also dicke söllent
die obgenanten schuldnere und alle ir erben und nach-
komen unverscheidenlich den obgenanten pfründlihern
und caplan oder iren nachkomen an der egenanten pfründe
 
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