Kempf, Heimsuchungen und Schicksale des Freiburger Münsters in Kriegsnot, durch Menschenhand und Feuersgefahr
unter der Einwirkung der Sonne, das Gestein mehr
dem Gefrieren und Wiederauftauen unterliegt. Es
ist begreiflich, dass dieser jeden Winter mehr oder
weniger sich wiederholende Vorgang das Gestein
rascher zerstört, als wenn es in einem anhaltend
gleichmäßigen Temperaturzustand verbleiben kann,
wie das meistens auf der Nordseite der Fall ist.
Dagegen leiden
die Ziegelbeda-
chungen auf der
Nordseite, be-
sonders das
Seitenschiffdach
wegen seiner
flachen Neigung,
unter der anhal-
tenden Nässe
und Feuchtigkeit
mehr Schaden
als jene von der
Sonnenwirkung
günstig beein-
flussten Dächer
der Südseite.
Aus Erfah-
rung ist erkannt,
dass auch der
auf die vorste-
hendenTeiledes
Steinwerks ge-
wehte Staub
Beimengungen
enthält, welche
auf die Wider-
standsfähigkeit
des Steins einen
schädlichen Ein-
fluss auszuüben
imstande sind.
Einen nicht ge-
ringen Anteil an
den Zerstörun-
gen des Stein-
werks haben
ferner die in der
Luft befindlichen Rauchbestandteile: die schwef-
lige Säure nämlich, welche durch das Verbrennen
der Steinkohle entsteht, wird durch Rußteilchen
auf die Steinfläche getragen, wo sie dann durch Ver-
bindung mit Wasser und Luft in Schwefelsäure um-
gesetzt wird, die als solche befähigt ist, den Stein
empfindlich zu gefährden. Es kann daher nicht
wundernehmen, wenn heutigentags das Steinwerk
rascher seiner Verwitterung entgegengeht, wie in
Abbild. 1. Absuchung loser Steine und Beseitigung oder notdürftige Befestigung
solcher mit Kupferdraht durch einen Steinmetzen.
früheren Tagen, als die Luft noch frei war von
solchen atmosphärischen Beimengungen wie Kohlen-
gase und Säuren, oder diese Schädlinge wenigstens
noch keine solche Rolle spielten wie heute. Letz-
tere Erscheinung fällt beim hiesigen Münster aller-
dings nicht so stark ins Gewicht wie bei Bauten
in Industriegebieten und Großstädten. Beim Kölner
Dom beispiels-
weise ist der
Schaden, wel-
chen die zer-
setzende Wir-
kung der den
Luftraum erfül-
lenden Rauch-
bestandteile aus
den Fabrik-
schornsteinen
und aus den Lo-
komotiv-Schup-
pen des dem
Dom benach-
barten Bahnhofs
angerichtet ha-
ben, außer-
ordentlich groß.
Er hat einen
solchen Umfang
erreicht, dass
dort Gesteins-
arten, die ander-
wärts sich als
widerstands-
fähig gegen Wit-
terungseinflüsse
erwiesen, der
Zerstörungnicht
Stand zu halten
vermochten.
Diese sich im-
mer wiederho-
lendenVorgänge
führen schließ-
lich die Auflö-
sung des Steins,
die Zermürbungen und Abbröckelungen herbei. Wie
sich natürlicherweise das Steinmaterial gegen Witte-
rungs- und sonstige Einflüsse verschieden verhält, so
sind auch die Verwitterungserscheinungen verschie-
dener Art. Diese Tatsache erklärt sich aus dem
ungleichartigen Gefüge des Materials, weil es aus
verschiedenen Brüchen stammt und weil selbst die
Schichten eines und desselben Steinbruchs meistens
nicht von gleicher Beschaffenheit zu sein pflegen.
unter der Einwirkung der Sonne, das Gestein mehr
dem Gefrieren und Wiederauftauen unterliegt. Es
ist begreiflich, dass dieser jeden Winter mehr oder
weniger sich wiederholende Vorgang das Gestein
rascher zerstört, als wenn es in einem anhaltend
gleichmäßigen Temperaturzustand verbleiben kann,
wie das meistens auf der Nordseite der Fall ist.
Dagegen leiden
die Ziegelbeda-
chungen auf der
Nordseite, be-
sonders das
Seitenschiffdach
wegen seiner
flachen Neigung,
unter der anhal-
tenden Nässe
und Feuchtigkeit
mehr Schaden
als jene von der
Sonnenwirkung
günstig beein-
flussten Dächer
der Südseite.
Aus Erfah-
rung ist erkannt,
dass auch der
auf die vorste-
hendenTeiledes
Steinwerks ge-
wehte Staub
Beimengungen
enthält, welche
auf die Wider-
standsfähigkeit
des Steins einen
schädlichen Ein-
fluss auszuüben
imstande sind.
Einen nicht ge-
ringen Anteil an
den Zerstörun-
gen des Stein-
werks haben
ferner die in der
Luft befindlichen Rauchbestandteile: die schwef-
lige Säure nämlich, welche durch das Verbrennen
der Steinkohle entsteht, wird durch Rußteilchen
auf die Steinfläche getragen, wo sie dann durch Ver-
bindung mit Wasser und Luft in Schwefelsäure um-
gesetzt wird, die als solche befähigt ist, den Stein
empfindlich zu gefährden. Es kann daher nicht
wundernehmen, wenn heutigentags das Steinwerk
rascher seiner Verwitterung entgegengeht, wie in
Abbild. 1. Absuchung loser Steine und Beseitigung oder notdürftige Befestigung
solcher mit Kupferdraht durch einen Steinmetzen.
früheren Tagen, als die Luft noch frei war von
solchen atmosphärischen Beimengungen wie Kohlen-
gase und Säuren, oder diese Schädlinge wenigstens
noch keine solche Rolle spielten wie heute. Letz-
tere Erscheinung fällt beim hiesigen Münster aller-
dings nicht so stark ins Gewicht wie bei Bauten
in Industriegebieten und Großstädten. Beim Kölner
Dom beispiels-
weise ist der
Schaden, wel-
chen die zer-
setzende Wir-
kung der den
Luftraum erfül-
lenden Rauch-
bestandteile aus
den Fabrik-
schornsteinen
und aus den Lo-
komotiv-Schup-
pen des dem
Dom benach-
barten Bahnhofs
angerichtet ha-
ben, außer-
ordentlich groß.
Er hat einen
solchen Umfang
erreicht, dass
dort Gesteins-
arten, die ander-
wärts sich als
widerstands-
fähig gegen Wit-
terungseinflüsse
erwiesen, der
Zerstörungnicht
Stand zu halten
vermochten.
Diese sich im-
mer wiederho-
lendenVorgänge
führen schließ-
lich die Auflö-
sung des Steins,
die Zermürbungen und Abbröckelungen herbei. Wie
sich natürlicherweise das Steinmaterial gegen Witte-
rungs- und sonstige Einflüsse verschieden verhält, so
sind auch die Verwitterungserscheinungen verschie-
dener Art. Diese Tatsache erklärt sich aus dem
ungleichartigen Gefüge des Materials, weil es aus
verschiedenen Brüchen stammt und weil selbst die
Schichten eines und desselben Steinbruchs meistens
nicht von gleicher Beschaffenheit zu sein pflegen.