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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 14.1918

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Kempf, Friedrich: Heimsuchungen und Schicksale des Freiburger Münsters in Kriegsnot, durch Menschenhand und Feuersgefahr: III. Durch Feuersgefahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.2400#0015
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Kempf, Heimsuchungen und Schicksale des Freiburger Münsters in Kriegsnor, durch Menschenhand und Feuersgefahr 7

Die erwähnten Steinbrüche lieferten zur Zeit chenden Bewirtschaftung müssten bedeutende Ab-
der Erbauung des Münsters massenhafte Ausbeute, raumarbeiten vorauszugehen haben, die sich als
Es ist begreiflich, dass deren verschiedene Lagen außerordentlich umständlich und kostspielig erweisen
eine den jeweiligen Ansprüchen und Bedürfnissen würden.

entsprechende Auswahl und rationelle Verwertung Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,

des Sandsteines gestatteten, ein nicht hoch genug dass für die Wiederherstellungsarbeiten am Münster
einzuschätzender Vorteil, der dem Bau, besonders im 17., 18. und 19. Jahrhundert außer von Tennen-
bach auch Steine
aus den westlich
von Almends-
berg gelegenen

Brüchen von
Heimbach bis
in die 80erJahre
hinein bezogen
wurden. Es ist
im allgemeinen
ein grobkörni-
ges, sehr hartes
Material, das bei
den Steinmetzen
nicht beliebt ist,
weil es Beimen-
gungen enthält,
die bei seiner
Bearbeitung als

gesundheits-
schädlich emp-
funden werden.
Einmal begeg-
net in der Rech-
nung vom Jahre
1750 der Ein-
trag: . . . „item
für 100 Schuh
Stein aus dem

Oberen
Schlossberg zu
brechen." Was
für Steine das
waren, ob ge-
wöhnliche
Mauer- oder be-
arbeitungsfähige
Sandsteine, dar-

dem Westturme,
außerordentlich
zugute gekom-
men ist. Bei
weitem die mei-
sten Steine ka-
men aus den

Brüchen von
Tennenbach, de-
renBetrieb heute

eingestellt ist,
da sie fast völlig
abgebaut sind.
Zwar mag es

nicht ausge-
schlossen sein,
dass aus diesen
brachliegenden

Steingruben,
wenigstens aus
der einen oder

andern, noch
viel brauchbares
Material zu ge-
winnen wäre,
allein die Ab-
bauverhältnisse
stellen sich zu
ungünstig, um
eine wirtschaft-
lich vorteilhafte
Ausnützung zu

ermöglichen.
Einer weiteren

erfolgverspre-

in Tennenbach. Das
Grubengelände be-
stand aus 1 Hektar

Abbild. 2. Steinbruch Allmendsberg. Abraum mit gutem Sandsteinfelsen.

57 Ar 22 Quadratmeter Wald, 49 Ar 63 Quadratmeter Stein- „^ ^ djg Rechn kejne AnhahspUnkte. Es

bruch, 13 Ar 86 Quadratmeter Weg und 9 Ar Matte am Bach. ö °

Die letztere, welche den Bach in starken Krümmungen be- 'St möglich, dass es sich dabei um Mauersteine han-
grenzt, ist sumpfig und teilweise mit Binsen und Gestrüpp delte, die vielleicht zur Ausbesserung der 1785 ab-
bewachsen, hatte also nur geringen Wert. Der zur Steingrube gebrochenen Ringmauer um den Münsterkirchhof
gehörige Wald, der in früherer Zeit zweifellos Eigentum der .... , c.. , .... ,, ,
et-, • , , D v.. . -,oo „;♦ j»„ „„„,-»„,»„ benotigt waren, denn für das Munster selbst konnten

Fabrik war, ist infolge eines Rechtsstreites mit den angrenzen- o '

den Hofbesitzern (Gebr. Herr) durch Hofgerichtsurteil vom sie kaum zur Verwendung gekommen sein. Es wäre

4. Mai 1813 merkwürdigerweise diesen zugesprochen worden. aber aucn denkbar, dass es für den Münsterbau

Sie hatten aber die Auflage, den jeweiligen Steinbrechern der , ,. ■ c , . . .. , ~ ..

_..,.,. h ' , . ~ . r . , j. bestimmte Sandsteine waren, die von den Trum-

Fabrik ihren Bedarf an Brennholz und den Steinfuhrleuten die

erforderlichen Ladbengel und Hebel ohne Entgelt zu verabfolgen, mern des alten Schlosses herrühren konnten; war
 
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