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Hofburg zu schätzen fällt schwer, da nur weniges davon
zugänglich ist. Neuerlich, seitdem die Grenzen Wiens hinaus-
gerückt sind, fällt auch der reichliche Bilderbesitz des Schlosses
Schönbrunn in den Bereich dieser Erörterungen, und einige
gute Bildnisse, die sich im kaiserlichen Lustschlosse zu
Hetzendorf finden, gehören auch hierher.
So kommt man denn mit Zählung und Schätzung zu
der Annahme, dass sich der Gesammtvorrath an beachtens-
werthen Bildern in Wien auf etwa 10.000 beläuft.
Im Ganzen lege ich auf derlei Zählungen wenig Ge-
wicht, da ein treffliches Bild eines guten Meisters mehr
kunstgeschichtliche Bedeutung hat und mehr Geldeswerth
vorstellt, als so und so viele schwache Leistungen von mittel-
massigen Malern. Immerhin sei mit dem Zählen für Die-
jenigen der Anfang gemacht, welche die Sache von einem
anderen Standpunkte aus betrachten.
Auch eine Schätzung des Geldwerthes, der durch den
Wiener Besitz an Gemälden gegeben ist, soll hier nur an-
gedeutet werden, da doch die vorliegende Arbeit eine haupt-
sächlich kunstgeschichtliche sein will. Ich drücke mich des-
halb in dieser Frage auch absichtlich recht allgemein aus.
Viele Millionen sind es ja gewiss, die Wien in Form von
Bildern verwahrt. Man beachte, dass beispielsweise Raffael’s
Madonna im Grünen allein bei animirtem Markt annähernd
eine halbe Million bringen würde. Nicht viel weniger Werth
hat heute der grosse Rembrandt in der Galerie Schönborn. Die
Tizian, Tintoretto, Rubens, Van Dyck, Velasquez, Dürer,
Holbein stellen meist jeder für sich ein nettes, in manchen
Fällen ein ungewöhnlich grosses Vermögen vor. Dann noch
die ältesten Niederländer, aus späterer Zeit die Brueghels
und ihre Gruppe, und so könnte man Beispiele finden bis
Hofburg zu schätzen fällt schwer, da nur weniges davon
zugänglich ist. Neuerlich, seitdem die Grenzen Wiens hinaus-
gerückt sind, fällt auch der reichliche Bilderbesitz des Schlosses
Schönbrunn in den Bereich dieser Erörterungen, und einige
gute Bildnisse, die sich im kaiserlichen Lustschlosse zu
Hetzendorf finden, gehören auch hierher.
So kommt man denn mit Zählung und Schätzung zu
der Annahme, dass sich der Gesammtvorrath an beachtens-
werthen Bildern in Wien auf etwa 10.000 beläuft.
Im Ganzen lege ich auf derlei Zählungen wenig Ge-
wicht, da ein treffliches Bild eines guten Meisters mehr
kunstgeschichtliche Bedeutung hat und mehr Geldeswerth
vorstellt, als so und so viele schwache Leistungen von mittel-
massigen Malern. Immerhin sei mit dem Zählen für Die-
jenigen der Anfang gemacht, welche die Sache von einem
anderen Standpunkte aus betrachten.
Auch eine Schätzung des Geldwerthes, der durch den
Wiener Besitz an Gemälden gegeben ist, soll hier nur an-
gedeutet werden, da doch die vorliegende Arbeit eine haupt-
sächlich kunstgeschichtliche sein will. Ich drücke mich des-
halb in dieser Frage auch absichtlich recht allgemein aus.
Viele Millionen sind es ja gewiss, die Wien in Form von
Bildern verwahrt. Man beachte, dass beispielsweise Raffael’s
Madonna im Grünen allein bei animirtem Markt annähernd
eine halbe Million bringen würde. Nicht viel weniger Werth
hat heute der grosse Rembrandt in der Galerie Schönborn. Die
Tizian, Tintoretto, Rubens, Van Dyck, Velasquez, Dürer,
Holbein stellen meist jeder für sich ein nettes, in manchen
Fällen ein ungewöhnlich grosses Vermögen vor. Dann noch
die ältesten Niederländer, aus späterer Zeit die Brueghels
und ihre Gruppe, und so könnte man Beispiele finden bis