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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0080
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auf 1897 vom Fürsten Georg Czartoryski aus Weinhaus nach
Lemberg gesendet worden ist. In ähnlichem Sinne ist es zu
nehmen, wenn aus dem mannigfach vertheilten Besitze der
Jäger’schen Sammlungen einzelne Gruppen von Bildern nach
Fischau bei Wiener-Neustadt und nach Klosterneuburg ge-
kommen sind.

Von einschneidender Bedeutung ist aber die Ausfuhr
grosser Privatsammlungen, die nie mehr, so weit menschliche
Voraussicht reicht, nach Wien zurückkehren werden. So hat
der grösste Theil der Sammlung des Prinzen Eugen in Turin
die Sebisch’sche Sammlung in Breslau, die Hoser’sche Samm-
lung in Prag eine bleibende Stätte gefunden. Die Esterhäzy-
galerie ist an Ungarn verkauft. Viel früher ist das Beste
aus der Birkenstock’schen Galerie zu Brentanos nach Frank-
furt a. M. gekommen. An der Hand der beschreibenden
Kataloge lässt sich diese Angelegenheit mit einer gewissen
Sicherheit überblicken. Mindestens achtzig Birkenstock’sche
Bilder sind den angegebenen Weg gegangen. Die Josef
Tschager’sche Sammlung, die einige holländische Bilder von
hohem Werth enthielt, ist uns verloren und hat, wie schon
einmal angedeutet wurde, in Innsbruck ein freundliches
Obdach gefunden. Tschager verliess Wien im Jahre 1839
und hat seine Sammlung späterhin dem Ferdinandeum ver-
macht. In neuerer Zeit sind zahlreiche Privatgalerien als
Ganzes nach Paris gewandert, wo sie versteigert wurden,
so die Sammlung Biehler (1859), Stametz-Mayer, Porges,
Al. Scharf, Eugen Miller v. Aichholz, Josef Lippmann von
Lissingen u. A. Manche kamen allerdings ziemlich unversehrt
wieder zurück. Auch Friedrich Lippmann’s hochbedeutende
Sammlung ist von hier fort. Das Beste daraus ging bekannt-
lich an die Berliner Galerie, darunter auch Hans v.
 
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