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Wetter ist jetzt der Stadttheil jenseits der Tiber, Traste-
vcre, und der römische Hafen, Nipa grande genannt. Hier
hcrein kommen immerwührend kleine Kauffahrer mit fremdeu
Weiuen nnd anderen Producteu aus Spauien, Fraukreich,
Englaud und Malta; sie fahren bei Ostia in die Tiber
herein bis »ach Rom. Dieser kleinc Hafen gibt durch seine
Lage nnd Belebtheit einen sehr angenehmeu Aublick. Gegen-
über liegt auf dem mit Oelbäumen und Orangen schön be-
wachsencn Monte Aventino das reizende Kloster S. Sabina,
in der Verlängerung der Tiber sieht man deu Monte
Testaccio und die Pyramide des Cajus Cestius, weiterhiu
die Ruine der Pnulskirche, und auf der andern Seite hiu
zieht sich der Janiculus mit seinen schönen Villen, Klöstern
und Kirchen, die gar muuter nus dem vielfarbigeu Grun
heraussehen. Der ziemlich stattliche Wald von Masten und
buntcn Wimpeln und Flaggen, sowie das Treiben des
Schiffsvokks auf dem großen mit alteu Bäumen bepflanztcn
Platze, gibt dem Ganzeu etwas schr Heiteres. Die Schiffc,
die dcs Samstags angekommen sowohl als die, welche
Moutags wieder zur See gehen, halten dcs Sonntags Rast-
tag, die Manuschaft dcr letztereu beichtet und commuuicirt
an dicsem Tage in eincm kleinen Kirchlein an der Tibcr,
Älaria äal buou via^gio (Maria von der guten Reise)
genannt. Am Abcnd des Tages geht dann die ganze Schaar
aus der Kirche in Begleitnng eines Priesters in Prozession
nach dcm Hafcn, die beiden ältcsteu Marinari tragen zwei
Fahnen voraus, worauf Petrus und Paulus als die Schutz-
patrone der Schiffenden, und Maria als Stern der Meere
und Retterin in Sturm und Schiffbruch gemalt siud.
Wen» der Zug (gewöhnlich einige Hnndert an der Zahl
uud aus vielen Ülationcn) betend und singend im Hafen an-
gekommen ist, so segnet der Priester die abgehenden Fahr-
Wetter ist jetzt der Stadttheil jenseits der Tiber, Traste-
vcre, und der römische Hafen, Nipa grande genannt. Hier
hcrein kommen immerwührend kleine Kauffahrer mit fremdeu
Weiuen nnd anderen Producteu aus Spauien, Fraukreich,
Englaud und Malta; sie fahren bei Ostia in die Tiber
herein bis »ach Rom. Dieser kleinc Hafen gibt durch seine
Lage nnd Belebtheit einen sehr angenehmeu Aublick. Gegen-
über liegt auf dem mit Oelbäumen und Orangen schön be-
wachsencn Monte Aventino das reizende Kloster S. Sabina,
in der Verlängerung der Tiber sieht man deu Monte
Testaccio und die Pyramide des Cajus Cestius, weiterhiu
die Ruine der Pnulskirche, und auf der andern Seite hiu
zieht sich der Janiculus mit seinen schönen Villen, Klöstern
und Kirchen, die gar muuter nus dem vielfarbigeu Grun
heraussehen. Der ziemlich stattliche Wald von Masten und
buntcn Wimpeln und Flaggen, sowie das Treiben des
Schiffsvokks auf dem großen mit alteu Bäumen bepflanztcn
Platze, gibt dem Ganzeu etwas schr Heiteres. Die Schiffc,
die dcs Samstags angekommen sowohl als die, welche
Moutags wieder zur See gehen, halten dcs Sonntags Rast-
tag, die Manuschaft dcr letztereu beichtet und commuuicirt
an dicsem Tage in eincm kleinen Kirchlein an der Tibcr,
Älaria äal buou via^gio (Maria von der guten Reise)
genannt. Am Abcnd des Tages geht dann die ganze Schaar
aus der Kirche in Begleitnng eines Priesters in Prozession
nach dcm Hafcn, die beiden ältcsteu Marinari tragen zwei
Fahnen voraus, worauf Petrus und Paulus als die Schutz-
patrone der Schiffenden, und Maria als Stern der Meere
und Retterin in Sturm und Schiffbruch gemalt siud.
Wen» der Zug (gewöhnlich einige Hnndert an der Zahl
uud aus vielen Ülationcn) betend und singend im Hafen an-
gekommen ist, so segnet der Priester die abgehenden Fahr-