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deutungen — waren es streptostyle Formen mit freibeweg-
lichem, vorwiegend knorpeligem QuadratumJ) und wahrscheinlich
auch solche, bei denen das Panzerskelett des Kopfes eine mäßigere
Entfaltung zeigte als bei der Mehrzahl der Stegocephalen. Die-
jenigen Stegocephalen, die uns genauer bekannt sind und bei
denen die Anordnung ihrer Deckknochen im temporalen Schädel-
bereiche ein monhnostyles Quadratum voraussetzen läßt, kommen
hierbei nicht in Frage. Möglicherweise können aber unter den
sogenannten microsauren Formen des unter dem Terminus Stego-
cephala vereinigten Gemisches paläozoischer Tiere, deren zartere
Schädel großenteils zerstört, in ihre einzelnen Komponenten auf-
gelöst und daher für eine systematische Diagnose unbrauchbar
geworden sind, nähere Verwandte der Vorfahren der Säugetiere
vorhanden sein, möglicherweise sind sie noch zu finden.

Dies die rein theoretischen Grundzüge dieser Frage. Die
reelle Lösung derselben liegt in der Zukunft.

IX. Crocodilia2).

Mit den Crocodiliern beginnt eine Reihe von Reptilien, die
wieder eine Stufe höher stehen, als die bisher behandelten Ord-
nungen, und gemeinhin als Archosauria3) verbunden werden. Die-
selben enthalten außer den Crocodilia noch die Dinosauria und
Patagiosauria (Pterosauria); Seeley (1891) und Haeckel (1895)
haben dieselben mit den Vögeln zu den Ornithomorpha Seeley
oder Ornithocrania Haeckel vereinigt.

Die Crocodilier repräsentieren eine Abteilung terrestrer, aber
wasserliebender oder in mäßigem Grade an das Wasserleben an-
gepaßter Reptilien, meist von mittlerer bis bedeutender Größe,
welche in ihrer allgemeinen Körperform einen rhynchocephalier-
ähnlichen Habitus zeigen, aber durch zahlreiche tief eingreifende
Merkmale von diesen beiden Ordnungen geschieden sind. Ihr

1) Wie schon hervorgehoben (p. 599 Anm. 1), glaube ich nicht
daran, daß ein einmal fest und ausgedehnt mit dem Schädel ver-
bundenes Quadratum wieder gelenkig mit ihm wird.

2) Vergl. auch p. 297—306, p. 369, 396, p. 500—519, sowie
die betreffenden Ausführungen sub § 16 A—C, p. 521—597.

3) Die Bezahnung ist bei ihnen eine maxillodonte und theko-
donte, zum Teil auch in holkodonte und anodonte (gewisse Patagio-
saurier) Formen übergehende. Bei verschiedenen Dinosauriern findet
sich augeprägte Heterodontie.

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