Bologne fische Schule. n
Theile der Kunst auf den höchsten Grad gebracht
haben. Zu dieser Zeit fieng anch Tizian an,
an der Vervollkommnung der Färbung zu arbei-
ten. Um also alle Haupttheile der Mahlerey, ge-
gen der ersten Hälfte besagten Jahrhunderts, auf
einen gleich hohen Grad der Vollkommenheit ge-
bracht zu sehen, war noch erforderlich, die Be-
leuchtung der Gegenstände, oder die Wissenschaft,
Licht und Schatten auf eine, die Gegenstände
stufenweise,erhebende oder vertiefende Art, der-
gestalt anzuwenden, und auf bestimmte Grund-
sätze zu bringen, daß das Auge mittelst mannig-
faltig angebrachten Mittellichtern, Halbschatten
und Reflexen, ohne auf gar zu grelles Licht,
oder auf gar zu schwarze Schatten zu stoßen,
gleichsam auf lauter Ruhepunkten, der Erhaben-
heit , Rundung und Vertiefung der Gegenstände,
mit sanftem und angenehmem Gefühl möge nach-
folgen können; worin eigentlich die so gefällige
Zauberey des Helldunkels, und die Harmonie des
Ganzen, in einem Gemählde bestehet, die den
Stiftern der Römischen und Florentinischen Schu-
len noch größtentheils unbekannt war.
Diese wichtige Kunsteigenschaft, mit einer
Theile der Kunst auf den höchsten Grad gebracht
haben. Zu dieser Zeit fieng anch Tizian an,
an der Vervollkommnung der Färbung zu arbei-
ten. Um also alle Haupttheile der Mahlerey, ge-
gen der ersten Hälfte besagten Jahrhunderts, auf
einen gleich hohen Grad der Vollkommenheit ge-
bracht zu sehen, war noch erforderlich, die Be-
leuchtung der Gegenstände, oder die Wissenschaft,
Licht und Schatten auf eine, die Gegenstände
stufenweise,erhebende oder vertiefende Art, der-
gestalt anzuwenden, und auf bestimmte Grund-
sätze zu bringen, daß das Auge mittelst mannig-
faltig angebrachten Mittellichtern, Halbschatten
und Reflexen, ohne auf gar zu grelles Licht,
oder auf gar zu schwarze Schatten zu stoßen,
gleichsam auf lauter Ruhepunkten, der Erhaben-
heit , Rundung und Vertiefung der Gegenstände,
mit sanftem und angenehmem Gefühl möge nach-
folgen können; worin eigentlich die so gefällige
Zauberey des Helldunkels, und die Harmonie des
Ganzen, in einem Gemählde bestehet, die den
Stiftern der Römischen und Florentinischen Schu-
len noch größtentheils unbekannt war.
Diese wichtige Kunsteigenschaft, mit einer