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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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B. Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0026
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B. Hallstattzeit.

Baindt bei Weingarten. Im Hundbiß-Wald (Staatswald) kon-
statierte Hauptmann SCHÄFER-Weingarten auf Punkt 565 der Karte
1: 100 000 3 Grabhügel über einer kleinen Seenplatte gelegen.
Dettingen. Der Karpfenbühl südlich des Orts weist am
Anstieg auf der Südwestseite und oben schwarze Kulturerde mit vielen
Scherben von Hallstatt C auf, so gut profilierte Näpfchen und Täßchen,
ohne Henkel, aus rötlichem Ton. Oberlehrer MuTSCHLER-Dettingen
hat sie gesammelt und der Altert.-S. geschenkt (Inv. No. 12773). Es
handelt sich offenbar um eine Siedlung, nicht um ein Grab (s. Goessler
Oberamtsbeschreibung Urach S. 136). Auf dem Runden Berg wurden
die gleichen Scherben gesammelt. GoE.
Ehingen. Anfangs Mai 1908 wurden im Stiftungswald Beckenhau,
Markung Ehingen, die 3 etwa 100 m links der neuen Straße Ehingen-
Altsteußlingen liegenden Grabhügel durch Oberpräzeptor Burkhardt
von Ehingen und Sautter von Hundersingen im Auftrag der Stadt-
verwaltung Ehingen, in deren Besitz die Funde sind, ausgegraben.
Hügel I. Reiner Erdhügel aus dem Lehm der Umgebung, Durch-
messer 20 m, Höhe ca. 3 m; in der Mitte schon ausgehoben (s. Ober-
amtsbeschreibung Ehingen.)
1. Bestattung: auf der Südseite des Hügels kreisrunde Stein-
setzung 35 cm unter dem Rasen aus dünnen Platten. In 75 cm Tiefe
offenbar an der rechten Schulter eine i9l/2 cm lange Bronzenadel mit
mehreren, ganz herumgehenden Einkerbungen in ungleichen Abständen;
auf den größeren Zwischenstücken leichte, schief verlaufende Kan-
nellierung; Kopf 6 cm, Kopfplatte scheint weggebrochen zu sein. Die
ganze Form erinnert an jüngste Bronzezeit. Keine weiteren
Spuren der Bestattung und von Beigaben.
2. Bestattung: darunter in 1 m Tiefe viereckige, 2 m breite, 2,6 m
lange Steinschicht aus größeren Kalkbrocken. In 1,6 m Tiefe 2 bronzene,
5‘/2 cm lange Schlangenfibeln; hinter dem Schädel kleines, unkennt-
liches und sofort zerfallendes Eisenfragment. Schädeldach durch die
Steine ganz plattgedrückt und sofort zerfallen; einzelne Zähne seitwärts.
3. Bestattung: etwas nördlich davon in 1,7 m Tiefe 2 eiserne,
vom Rost stark zerfressene Lanzenspitzen, 26 cm lang, Blatt 17 cm lang,
die eine 4’/ä cm breit, die andere etwas schmäler, in der Mitte Spuren
von Holz, Richtung von W nach O mit kleiner Abweichung. In der
Beckengegend zwei 0,6 cm breite und 5V2 cm lange, an den Enden ein-
gebogene, mit 5 ganz gleichmäßigen Nieten versehene Stücke eines
Gürtelbeschlägs aus Bronze. Scherben einer 23 cm hohen, oben 16 cm
und an der größten Ausbauchung 26 cm breiten braunen Urne, die
 
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