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Cannstatt. Nahe der Untertürkheimer Grenze auf Markung
Kreuteistein stieß ein Weingärtner ca. 250 ni westlich vom Fußweg
von der Gipsmühle auf die Höhe der Weinberge, 8 m nördlich vom
Weg, über dem die Weinberge beginnen, auf 2 Skelette. Das eine grub
er aus, ohne Beigaben zu finden; beim andern lagen unterwärts eine
Bernsteinscheibe, durchbohrt mit eingeritzten Verzierungen, 4 cm
Durchmesser, und ein bronzener Ring von 1,9 cm Durchmesser, dünn.
Ich grub später den zugehörigen Schädel aus und konstatierte folgendes:
In den Keupermergel eingetieft ist eine Grube von 60 cm Breite, von
50—60 cm an eingesetzt in den gewachsenen Boden. Der Kopf lag
auf der rechten Seite, leicht nach rückwärts gewendet, in der Haupt-
richtung gegen Osten, 1 m unter dem jetzigen Niveau; auf der Tal-
seite gen Norden war eine leichte Steinbeugung. Das 1. Grab stieß
direkt daran gegen SO an. Zeitbestimmung fraglich. Altert.-S. A 39.
Dächingen. Aus dem Nachlaß des verstorbenen Stadtschult-
heißen MÜLLER-Ehingen kam an die Sammlung Ehingen 1 Exemplar aus
dem Depotfund von Bronzesicheln bei Dächingen, der in Fundb. IV,
S. 31 f. und XV, S. 12 beschrieben ist. Auch dieses Exemplar zeigt
die Fabrikmarke am Griffloch, ferner die zuerst zur Rückenrichtung
parallel laufende, dann geradlinig in den Rücken übergehende Rippe.
Die Spitze ist abgebrochen und der Rest etwas aufgebogen. Am
Rücken vom Guß her anhaftende Zacken sind z. T. weggeschlagen
(Katalog No. 613). (Mitteiluug von BuRKHARDT-Ehingen.)
Ehingen a. D. Frühhallstattfunde. (Tafel I.)
Zwischen dem alten Gymnasiumsbau und der Rektorats-
wohnung wurde bei Gelegenheit von Kanalisationsarbeiten anfangs
August ein Grab mit Brandbestattung der frühesten Hallstattzeit
(Stufe A, Reinecke) angeschnitten und aufgedeckt, etwa in 60 cm
Tiefe. Leider war nicht von Anfang an fachmännische Aufsicht zur
Stelle; doch scheint alles geborgen worden zu sein, dagegen ist über
die Lage der Funde nichts Sicheres mehr zu ermitteln. Aus den Scher-
ben ließen sich 5 unten beschriebene Gefäße mit wenig Ergänzungen
vollständig und 2 größere Bruchstücke zusammensetzen. Die Funde
sind in der Sammlung Ehingen. (Inv. No. 83—98. 101.)
1. 1 bronzenes Dolchmesser, Fig. I , Gesamtlänge 29 cm, Griff
12,5 cm. Auf dem runden Griff (Durchmesser oben 1,2 cm) sitzt eine
2 mm dicke Platte auf (Durchmesser 1,8 cm); der Griff der Länge
nach auf 3 cm kegelförmig ausgebohrt und 8 mm unter der Platte
durchbohrt. 4 cm unter der Platte und 4,5 cm über dem Griffende
ist er ausgekerbt und so auf 3,8 cm viereckig (cfr. Schnitt a—b,);
das ausgekerbte Material ist aufgebogen, so daß 2 Paare von Wider-
haken sich bilden. Die beiden runden Strecken des Griffs sind ver-
ziert durch je 2mal 4—5 eingeritzte Ringe, von denen immer die 2
äußersten • durch sich entgegenstehende Schraffierstriche begleitet sind.
Von der Mitte des Rückens zwischen den Einkerbungen gehen nach
den nächsten Ringen in der Richtung des Messerrückens sich schneidend
je 2mal 4 parallele Flachbögen. In den Auskerbungen laufen 3 Reihen
von Punkten der Länge nach. Der Rücken des Messers, oben 5 mm
Cannstatt. Nahe der Untertürkheimer Grenze auf Markung
Kreuteistein stieß ein Weingärtner ca. 250 ni westlich vom Fußweg
von der Gipsmühle auf die Höhe der Weinberge, 8 m nördlich vom
Weg, über dem die Weinberge beginnen, auf 2 Skelette. Das eine grub
er aus, ohne Beigaben zu finden; beim andern lagen unterwärts eine
Bernsteinscheibe, durchbohrt mit eingeritzten Verzierungen, 4 cm
Durchmesser, und ein bronzener Ring von 1,9 cm Durchmesser, dünn.
Ich grub später den zugehörigen Schädel aus und konstatierte folgendes:
In den Keupermergel eingetieft ist eine Grube von 60 cm Breite, von
50—60 cm an eingesetzt in den gewachsenen Boden. Der Kopf lag
auf der rechten Seite, leicht nach rückwärts gewendet, in der Haupt-
richtung gegen Osten, 1 m unter dem jetzigen Niveau; auf der Tal-
seite gen Norden war eine leichte Steinbeugung. Das 1. Grab stieß
direkt daran gegen SO an. Zeitbestimmung fraglich. Altert.-S. A 39.
Dächingen. Aus dem Nachlaß des verstorbenen Stadtschult-
heißen MÜLLER-Ehingen kam an die Sammlung Ehingen 1 Exemplar aus
dem Depotfund von Bronzesicheln bei Dächingen, der in Fundb. IV,
S. 31 f. und XV, S. 12 beschrieben ist. Auch dieses Exemplar zeigt
die Fabrikmarke am Griffloch, ferner die zuerst zur Rückenrichtung
parallel laufende, dann geradlinig in den Rücken übergehende Rippe.
Die Spitze ist abgebrochen und der Rest etwas aufgebogen. Am
Rücken vom Guß her anhaftende Zacken sind z. T. weggeschlagen
(Katalog No. 613). (Mitteiluug von BuRKHARDT-Ehingen.)
Ehingen a. D. Frühhallstattfunde. (Tafel I.)
Zwischen dem alten Gymnasiumsbau und der Rektorats-
wohnung wurde bei Gelegenheit von Kanalisationsarbeiten anfangs
August ein Grab mit Brandbestattung der frühesten Hallstattzeit
(Stufe A, Reinecke) angeschnitten und aufgedeckt, etwa in 60 cm
Tiefe. Leider war nicht von Anfang an fachmännische Aufsicht zur
Stelle; doch scheint alles geborgen worden zu sein, dagegen ist über
die Lage der Funde nichts Sicheres mehr zu ermitteln. Aus den Scher-
ben ließen sich 5 unten beschriebene Gefäße mit wenig Ergänzungen
vollständig und 2 größere Bruchstücke zusammensetzen. Die Funde
sind in der Sammlung Ehingen. (Inv. No. 83—98. 101.)
1. 1 bronzenes Dolchmesser, Fig. I , Gesamtlänge 29 cm, Griff
12,5 cm. Auf dem runden Griff (Durchmesser oben 1,2 cm) sitzt eine
2 mm dicke Platte auf (Durchmesser 1,8 cm); der Griff der Länge
nach auf 3 cm kegelförmig ausgebohrt und 8 mm unter der Platte
durchbohrt. 4 cm unter der Platte und 4,5 cm über dem Griffende
ist er ausgekerbt und so auf 3,8 cm viereckig (cfr. Schnitt a—b,);
das ausgekerbte Material ist aufgebogen, so daß 2 Paare von Wider-
haken sich bilden. Die beiden runden Strecken des Griffs sind ver-
ziert durch je 2mal 4—5 eingeritzte Ringe, von denen immer die 2
äußersten • durch sich entgegenstehende Schraffierstriche begleitet sind.
Von der Mitte des Rückens zwischen den Einkerbungen gehen nach
den nächsten Ringen in der Richtung des Messerrückens sich schneidend
je 2mal 4 parallele Flachbögen. In den Auskerbungen laufen 3 Reihen
von Punkten der Länge nach. Der Rücken des Messers, oben 5 mm