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haben verschiedene Probegrabungen, oft sehr langgezogene, weder im
Jnnern des gemauerten Viereckes a b c d, noch außen herum, römische
Grundmauern ergeben.
Ehe wir auf die Einzelheiten eingehen, muß ein Blick auf die Ört-
lichkeit und auf die Geschichte früherer Grabungen an dieser Stelle ge-
worfen werden.
2. Die Örtlichkeit.
Von allen Schwarzwaldübergängen ist der über den Brandsteig der
einfachste, unmittelbarste und beste. Er führt von Westen aus dem
Kinzigtal bei Schiltach (325 m ii. d. M.) auf den Kamm (693 m) und
über die östliche Schwarzwald vorebene zum oberen Neckar zwischen Rott-
weil (556 m) und Sulz (426 m). Von Osten her ziehen auf diesen Paß alte,
zweifellos prähistorische, oft weit herkommende Wege, die bei Rottweil.
Sulz und Epfendorf, zugleich alten Salzstätten, den Neckar überschreiten.
Nach diesen 3 Punkten entsendet auch die nach dem Offenburger Meilen-
stein um 74 gebaute Römerstraße Straßburg—Offenburg—Schiltach—
Schänzle—Waldmössingen ihre drei Stränge.
Das Schänzle — im wesentlichen die Stelle des Gebäudes B — trägt
seinen Namen von einer Schanze, die frühestens vom Jahre 1687, vielleicht
erst vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Die aus dem 17. und dem
Anfang des 18. Jahrhunderts stammenden Schanzen im Rande verlaufen
sonst meist in längeren geschlossenen Linien. Hier aber handelt es sich
um einzelne Aufwürfe, namentlich in B, und um eine Anzahl Aushübe,
oft nur 1—2 m lang und 1—il/2 in tief, die sich im Walde südöstlich davon
bis zum Zollhaus, wie nördlich des Brandsteighofes finden. Einige Fichten,
die bei B nahe dem Brunnen stehen, haben ein Alter bis zu 150 Jahren
und scheinen bei der Anlage der Schanze schon berücksichtigt worden zu
sein. Allerdings standen bei C noch mehr solcher Riesen, von denen der
Sturm vor einigen Jahren mehrere umriß.
Steigt die mittelalterlich-neuzeitliche Schiltacher Steige an der Nord-
seite eines Bergvorsprungs empor, der vom Zollhaus sich ostwestlich bis
zur Einmündung der Schiltach in die Kinzig erstreckt, so benützt da-
gegen der Brandsteig im allgemeinen die Südseite eines vom Hochberg nörd-
lich des Hofs gegen die Mündung des Kaibachs zur Kinzig sich senkenden
Höhenzugs. Diese beiden Höhenzüge (der des Brandsteigs und der Steige
Schiltach—Zollhaus) bilden die nördliche und südliche Wand einer kurzen
Seitenbucht des Kinzigtals, die im wesentlichen vom Kaibach ausmodelliert
scheint. Die Ostseite dieser Bucht wird von dem Buntsandsteinplateau
Zollhaus—Schänzle—Hochberg geschlossen, das sich gegen das Neckartal
langsam verflacht, aber nahe dem Westrande durch die Einschnitte nörd-
lich und südlich fließender Bäche (Rötenbach und Eschach) auch nach
Osten, gegen den Neckar hin, nicht ganz unbedeutend isoliert ist.
Auf diesem Zuge liegt der Brandsteigpaß, rund 693 in hoch. Das
Gelände steigt nach Norden zum Hochberg und nach Süden gegen das
Zollhaus an. Die 4 Ecken der Ummauerung liegen nordöstlich 694,86,
nordwestlich 693,20, südwestlich etwa 693, und südöstlich 696,60, die Quelle
689,77 hoch. Es findet also die stärkste Steigung zwischen der Quelle
und der SO-Ecke statt. Entlang der Südmauer d—g—y liegt vor derselben
eine kleine Senkung im Walde; ebenso senkt sich das Gelände nördlich der
Gebäude B und C ein wenig.
Die römische Straße muß um das Gebäude C herum eine Biegung
gemacht haben, denn die von Südosten bis w ganz unzweifelhaft fest-
stehende und sicher eingemessene Linie wird im Nordwesten, wo der heutige
Brandsteig die Höhe erreicht, und vorbei am Grenzstein Nr. 125 bei x 111
den Tempelbezirk gemündet haben.
Der Name Brandsteig dürfte von der im Sch arzwald da und
dort bis auf unsere Zeit üblichen Gepflogenheit stammen, am Hang ge-
legene Feldstücke je und je mit Gestrüpp überwachsen zu lassen und dieses
nachher wieder abzubrennen. Vielleicht haben die Rötenberger, die ihrer-
haben verschiedene Probegrabungen, oft sehr langgezogene, weder im
Jnnern des gemauerten Viereckes a b c d, noch außen herum, römische
Grundmauern ergeben.
Ehe wir auf die Einzelheiten eingehen, muß ein Blick auf die Ört-
lichkeit und auf die Geschichte früherer Grabungen an dieser Stelle ge-
worfen werden.
2. Die Örtlichkeit.
Von allen Schwarzwaldübergängen ist der über den Brandsteig der
einfachste, unmittelbarste und beste. Er führt von Westen aus dem
Kinzigtal bei Schiltach (325 m ii. d. M.) auf den Kamm (693 m) und
über die östliche Schwarzwald vorebene zum oberen Neckar zwischen Rott-
weil (556 m) und Sulz (426 m). Von Osten her ziehen auf diesen Paß alte,
zweifellos prähistorische, oft weit herkommende Wege, die bei Rottweil.
Sulz und Epfendorf, zugleich alten Salzstätten, den Neckar überschreiten.
Nach diesen 3 Punkten entsendet auch die nach dem Offenburger Meilen-
stein um 74 gebaute Römerstraße Straßburg—Offenburg—Schiltach—
Schänzle—Waldmössingen ihre drei Stränge.
Das Schänzle — im wesentlichen die Stelle des Gebäudes B — trägt
seinen Namen von einer Schanze, die frühestens vom Jahre 1687, vielleicht
erst vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Die aus dem 17. und dem
Anfang des 18. Jahrhunderts stammenden Schanzen im Rande verlaufen
sonst meist in längeren geschlossenen Linien. Hier aber handelt es sich
um einzelne Aufwürfe, namentlich in B, und um eine Anzahl Aushübe,
oft nur 1—2 m lang und 1—il/2 in tief, die sich im Walde südöstlich davon
bis zum Zollhaus, wie nördlich des Brandsteighofes finden. Einige Fichten,
die bei B nahe dem Brunnen stehen, haben ein Alter bis zu 150 Jahren
und scheinen bei der Anlage der Schanze schon berücksichtigt worden zu
sein. Allerdings standen bei C noch mehr solcher Riesen, von denen der
Sturm vor einigen Jahren mehrere umriß.
Steigt die mittelalterlich-neuzeitliche Schiltacher Steige an der Nord-
seite eines Bergvorsprungs empor, der vom Zollhaus sich ostwestlich bis
zur Einmündung der Schiltach in die Kinzig erstreckt, so benützt da-
gegen der Brandsteig im allgemeinen die Südseite eines vom Hochberg nörd-
lich des Hofs gegen die Mündung des Kaibachs zur Kinzig sich senkenden
Höhenzugs. Diese beiden Höhenzüge (der des Brandsteigs und der Steige
Schiltach—Zollhaus) bilden die nördliche und südliche Wand einer kurzen
Seitenbucht des Kinzigtals, die im wesentlichen vom Kaibach ausmodelliert
scheint. Die Ostseite dieser Bucht wird von dem Buntsandsteinplateau
Zollhaus—Schänzle—Hochberg geschlossen, das sich gegen das Neckartal
langsam verflacht, aber nahe dem Westrande durch die Einschnitte nörd-
lich und südlich fließender Bäche (Rötenbach und Eschach) auch nach
Osten, gegen den Neckar hin, nicht ganz unbedeutend isoliert ist.
Auf diesem Zuge liegt der Brandsteigpaß, rund 693 in hoch. Das
Gelände steigt nach Norden zum Hochberg und nach Süden gegen das
Zollhaus an. Die 4 Ecken der Ummauerung liegen nordöstlich 694,86,
nordwestlich 693,20, südwestlich etwa 693, und südöstlich 696,60, die Quelle
689,77 hoch. Es findet also die stärkste Steigung zwischen der Quelle
und der SO-Ecke statt. Entlang der Südmauer d—g—y liegt vor derselben
eine kleine Senkung im Walde; ebenso senkt sich das Gelände nördlich der
Gebäude B und C ein wenig.
Die römische Straße muß um das Gebäude C herum eine Biegung
gemacht haben, denn die von Südosten bis w ganz unzweifelhaft fest-
stehende und sicher eingemessene Linie wird im Nordwesten, wo der heutige
Brandsteig die Höhe erreicht, und vorbei am Grenzstein Nr. 125 bei x 111
den Tempelbezirk gemündet haben.
Der Name Brandsteig dürfte von der im Sch arzwald da und
dort bis auf unsere Zeit üblichen Gepflogenheit stammen, am Hang ge-
legene Feldstücke je und je mit Gestrüpp überwachsen zu lassen und dieses
nachher wieder abzubrennen. Vielleicht haben die Rötenberger, die ihrer-