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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

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Keltische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0094
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Deizisau. Am Westausgang des Orts nach Sirnau liegt die Sandgrube
H. Seifried. Im Abraum finden sich von oben abgerutschte spätkeltische
Scherben, auch ein breiter Amphorenhenkel. A 33/52 und A 34/62 durch
Veeck. Ebenda alamannische Gräber siehe S. 125.
Ditzingen. Steig 2 km SW siehe S. 29.
Ebingen. 1. Bei Entwässerungsarbeiten auf dem Flugplatz im
Schmiechatal 2 km SO wurde Anfang Juni 1935 70 m S km 18 -f- 240 der
Sigmaringer Straße im moorigen Talgrund eine Steinsetzung angetroffen
und durch Oberlehrer Breeg untersucht. Es zeigten sich in 30—40 cm Tiefe
nebeneinander zwei Skelette in W (Kopf)—O-Richtung, beide umgeben von
senkrecht gestellten Weißjuraplatten. Keine Beigaben. Südwärts an-
schließend Reste eines jugendlichen Skelettes mit Beigaben:
a) eiserne Fibel, 10,5 cm lang, mit flachem hohem Bügel, Abb. 31,
b) Teile eines Tongefäßes.
Weiter südwärts ein 4. Grab, mit Steinsetzung.
Nach Bericht von Breeg.
2. Westlich von 1. wurden mehrere Steinsetzungen mit hallstattzeitlichen
Scherben durchschnitten, wahrscheinlich Reste von Grabhügeln wie die
Gräber 1 km weiter talabwärts (siehe S. 70).

Abb. 31. Eiserne La-Tene-Fibel von Ebingen. % nat. Gr.


Ennabeuren. In Flur Niederhöklingen 3 km WNW wurden September
1932 beim Verlegen eines Kabels W P. 812,3 spätkeltische Scherben, auch von
Graphittongefäßen gefunden. A 33/19 mit Wulstrand und Kammstrich.
Gächingen OA. Urach. Im untersten Degental 2,2 km S stieß Jakob
Rauscher beim Ziehen von Gräben in seiner Wiese etwa in der Mitte zwischen
den Straßen G.—Gomadingen und G.—Offenhausen Ende 1934 auf eine
Brandschicht mit Knochen, Scherben und Schlacken. Unter den Scherben
sind Schalenreste mit eingebogenem Rand und drei Scherbchen aus Graphitton,
davon eines stark abgerieben (offenbar als Farbe benützt). A 35/8. Die
Brandschicht lag in 20—60 cm Tiefe und hatte in dem N—S gerichteten
Graben nach der Untersuchung durch R. Kapff-Urach eine Ausdehnung
von 5 m. 250 m gegen W wurde 1902 an der Ostseite des Wegs G.—Offen-
hausen ein keltisches Flachgrab mit Waffen gefunden (OAB. Urach 158 f.).
Gemmrigheim. Bei einer Erweiterung der Scheuer von Haus Neckar-
westheimer Str. 10 am Nordrand des alten Ortsteiles traf man Mitte Januar
1935 in 1,70 m Tiefe ein Skelett (Langschädel), Lage etwa S (Kopf)—N.
Der linke Unterarm trug 3 dünne bronzene Armringe, offen, 6,5 cm groß,
davon 2 mit Stempelenden, 1 mit Stöpselverschluß. Außerdem wurde ein
dünner glatter offener Fingerring geborgen (Taf. XIX 2). A 35/7 durch
Dr. Krauß, Besigheim.
Gutenberg. Eine Probegrabung vor dem Heppenloch durch Riek ergab
zahlreiche Hallstattscherben und Scherben der späten T.: Besenstrichver-
zierte und Graphitton wäre in einer Brandschicht mit Knochen vom Hirsch.
 
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