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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

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Mittelsteinzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0157

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Mittelsteinzeit

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fund aus Dunstelkingen auf dem Härtsfeld (Ostalb), der erste Mesolithfund
des Härtsfeldes. Auch im mittleren Neckarland mehren sich jetzt die An-
zeichen für eine mesolithische Besiedlung (Gundelsheim). Von besonderer
Bedeutung aber ist der Fund von Schwenningen, eine in einem Boviden-
knochen steckende Mesolithspitze (siehe Ströbel, S. 103).
In Abb. 1 ist hier erstmalig vorgelegt eine Verbreitungskarte der bisher
bekannten Mesolithfundplätze Württembergs. Auffällig ist die besonders
dichte Fundstreuung im nordöstlichen Württemberg. Diese Karte gibt ein-
dringlich den derzeitigen Forschungsstand und nicht die tatsächliche Be-
siedlung zur Mittelsteinzeit wieder. Sie zeigt deutlich die Tätigkeitsgebiete
einzelner, besonders aktiver Heimatforscher; im nordöstlichen Württem-
berg ist es hauptsächlich Dr. Kost gewesen und eine Reihe von ihm inter-
essierter Mitarbeiter. Im großen und ganzen zeigt die Karte, daß während
der Mittelsteinzeit kaum ein Gebiet Württembergs völlig siedlungsleer ge-
wesen sein wird. Auch im Westen reichen die Fundstellen bereits in den
Schwarzwald hinein (siehe dazu die Bemerkungen unter Freudenstadt,
Fdb. NF 14, 160). (Ergänzungen der mittelsteinzeitlichen Verbreitungs-
karte wie auch derer des Neolithikums und der Urnenfelderzeit für den
Raum Südwürttemberg werden den Herren Dr. G. Krähe, Professor Dr.
G. Riek und Dr. S. Schiek verdankt.)
Altersberg (Kr. Backnang). 1,6 km N vom Ort liegt auf dem westlichen Teil der
,,Brehmäcker“, 0,3 km W Höhe 486,2, ein größerer Siedlungsplatz.
Top. K. 7024 — Verbleib: Schule Kirchenkirnberg. W. Nagel
Blaubeuren (Kr. Ulm). In einem Loch an einer Felsnische in der „Ulmerhalde“ am
nördlichen Blautalhang, 0,9 km NO Altental und 0,15 km SW Pkt. 649,0, fanden
sich einige Feuersteinabschläge.
Top. K. 7525 — Verbleib: Privatbesitz. P. Blankenstein, U. Linse
Böblingen. 5,3 km O vom Ort liegt im Bereich des Standortübungsplatzes auf einer
flachen Höhe, 0,25 km NW Pkt. 425,5, ein Siedlungsplatz. Von hier eine Anzahl Klingen,
Absplisse, Kernstücke, ein Dreieck und ein trapezförmiger Mikrolith.
Top. K. 7320 — Verbleib: Privatbesitz. H. Speckbacher

Abb. 2. Dunstelkingen (Kr. Heidenheim).
M. 2 :3.


Dunstelkingen (Kr. Heidenheim). 0,9 km SO vom Ort wurde auf einer Felskuppe
am O-Rand eines Tälchens, 0,1 km nördlich der S. 200, Nr. 1, genannten Fundstelle, eine
mesolithische Pfeilspitze gefunden (Abb. 2). Es ist der erste echte mesolithische Fund
auf dem Härtsfeld.
Top. K. 7228 — Verbleib: Privatbesitz. St. A. f. D.
Finsterlohr (Kr. Mergentheim). Bei Begehung des keltischen Oppidums von
Burgstall fanden sich verschiedentlich mesolithische Spuren.
a) Flur „Sanderer“, 0,5 km W von Burgstall. Im N-Teil der Parz. 149, nahe dem
Waldrand, ein kleiner Abspliß.
b) Flur „Flur“, 0,75 km NW von Burgstall. Auf den Parz. 208 und 209 einige Feuer-
steinabsplisse und ein Dreieck.
c) W-Rand von Burgstall. Auf Parz. 161 ein Feuersteinabspliß.
d) Flur „Sailfeld“, 0,3 km ONO von Burgstall. An der Grenze der Parz. 41 und 42
ein Feuersteinabspliß.
e) Flur „Biegelfeld“, südöstlich von Burgstall. Im N-Teil der Parz. 1 einige Feuer-
steinabsplisse. In der Mitte der Parz. 1 und 85 einige Feuersteinabsplisse.
f) Flur „Hube“, 0,5 km O von Burgstall. Auf Parz. 620 einige Feuersteinabschläge.
Im S-Teil der Parz. 628 ein Abspliß (siehe auch S. 159).
Top. K. 6526 — Verbleib: WLM Inv. V 58/16. G. Scholl
Finsterrot (Kr. Schwäbisch Hall). Auf dem „Aschenbühl“, 0,75 km S vom Ort und
0,2 km NW Pkt. 474,5, ein kleiner Feuersteinabspliß.
Top. K. 6922. G. Scholl
Fundberichte N. F. 15 9
 
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