68
Tafel XLI.
423. Ochsen auf der Weide; Blumen im Räume. Ton einem Gefäfse wahrscheinlich der Form 48.
— 3. Stil. Vergl. Schliemann, Tiryns Taf. XIII.
424. Von einem Gefäfs wie 423. Ochse nach r.; 3. Stil. — Ein vielleicht zu derselben Vase
gehöriges Fragment zeigt die gesenkten Köpfe zweier Ochsen, die sich mit den langen Hörnern stofsen.
Fragmente von Ochsen mit langen Hörnern kommen überhaupt oft vor; ein Fragment mit den gesenkten
Köpfen zweier Ochsen bei Schliemann, Mykenae Taf. XI, 48.
425. Nach links schreitender Mann, der an einem geschulterten Stock eine Tasche (-/.ißicic)
trägt. 3. Stil. Vergl. Perseus auf dem Sarkophag aus Cypern bei Cesnola-Stern, Cypern Taf. XYTH.
426. Eine wol weibliche Gestalt mit vorgestreckten Armen; von einer ihr gegenüber stehenden
Figur scheinen die Hände erhalten zu sein. — Detail weifs aufgesetzt. — 3. Stil.
427. Zwei Männer in kurzen Chitonen, die gefranzt sind wie die der Krieger auf Taf. XLII, XLTTT,
stellen auf einem Wagen, vgl. Schliemann, Tiryns Taf. XV. XVII, b. Die plumpe Zeichnung der Ober-
körper erweckt vielleicht nur zufällig den Schein, als ob die Männer kleine Rundschilde trügen. — 3. Stil.
428. Laufender Hund nach rechts; oben unklarer Rest, vielleicht die Schnauze des Tiers, das den
Kopf zurückwendete. Innenseite gefirnifst. — 4. Stil.
429a. >). Oberkörper und Vorderbeine eines aufgezäumten Pferdes. Links davor vielleicht Rest eines
menschlichen Hinterkopfes, vgl. Taf. XLHI. Innen gefirnifst. 4. Stil; sehr lebendige flotte Zeichnung.
Tafel XLII u. XLIII.
430. 431. Die Tafeln XLII und XLIII zeigen die Bilder der beiden Seiten eines Gefäfses der
Form 75 in Originalgröfse. Der eine Henkel ist auf Taf. XLIII rechts unten verkleinert abgebildet.
Stücke der Vase sind verkleinert bei Schliemann, Mykenae S. 153, No. 213; S. 161, No. 214 pnblicirt.
In den Ruinen der kyklopischen Häuser südlich des Plattenrings gefunden (Schliemann S. 154.).
Vierter Stil. Innen gefirnifst. Grünlichgrauer Thon. Die braune Firnifsfarbe erscheint, wo sie
dünn aufgetragen ist, gelbbraun; vielfach ist sie indefs dunkelrot verbrannt, namentlich auf Seite A (430).
Unsere Reproduction bildet, soweit dies bei Schwarzdruck möglich ist, die verschiedenen Farbennuancen
nach; der hellere Ton der gefirnifsten Partien auf 430 bedeutet die rot verbrannte Farbe. Aufser dieser
Firnifsfarbe sind für Details noch folgende matte Farben verwendet: ein bald helleres, bald dunkleres
schmutziges Ledergelb für die Schilde, und zwar sind die Innenseiten derselben von etwas hellerem, die
Aufseuseiten (431) von dunklerem Tone. Nur einmal auf 430, bei dem zweiten Krieger von rechts, und
zweimal auf 431, bei den beiden ersten Kriegern von links, ist auch der untere Teil des Chitons mit der
hellgelben Farbe bemalt. Dieselbe ist direct auf den Thongrund aufgetragen. Wir haben dieselbe sonst
nirgends an Mykenischen Vasen' gefunden. Hingegen entspricht es einem nicht seltenen Gebrauche (vgl.
zu Taf. XXXIX, 405. 407), dafs mehrfach weifses Detail auf den gefirnifsten Grund aufgesetzt ist.
Derart sind die Punkte auf den Helmen, sowie die Punkte und Gürtelstreifen an den Chitonen.
Das Princip der Zeichnung ist dies, dafs die nackten Teile der Figuren nur in Contur
gegeben sind. Die Schwierigkeit, die mit Firnifsfarbe conturirten Hände von einem mit derselben Firnifs-
farbe gefüllten Grunde abzuheben, führte den Künstler auf 430 dazu, ebenso wie es Taf. XXXVIII, 394
geschehen ist, ein Stück Grund um die rechten Hände der Krieger auszusparen, damit sich dieselben
deutlich lostrennten. Die Hände darzustellen fiel diesem Maler überhaupt besonders schwer; eine
zufassende Hand vermochte er nicht zu bilden und die linken, die Schilde tragenden Arme liefs er
völlig weg.
A. Auszug der Krieger (430). Links stellt eine Frau in langem Chiton, die mit dem deut-
lichen Gestus der Klage den einen erhaltenen, anscheinend mit engem Aermel bekleideten Arm auf
Tafel XLI.
423. Ochsen auf der Weide; Blumen im Räume. Ton einem Gefäfse wahrscheinlich der Form 48.
— 3. Stil. Vergl. Schliemann, Tiryns Taf. XIII.
424. Von einem Gefäfs wie 423. Ochse nach r.; 3. Stil. — Ein vielleicht zu derselben Vase
gehöriges Fragment zeigt die gesenkten Köpfe zweier Ochsen, die sich mit den langen Hörnern stofsen.
Fragmente von Ochsen mit langen Hörnern kommen überhaupt oft vor; ein Fragment mit den gesenkten
Köpfen zweier Ochsen bei Schliemann, Mykenae Taf. XI, 48.
425. Nach links schreitender Mann, der an einem geschulterten Stock eine Tasche (-/.ißicic)
trägt. 3. Stil. Vergl. Perseus auf dem Sarkophag aus Cypern bei Cesnola-Stern, Cypern Taf. XYTH.
426. Eine wol weibliche Gestalt mit vorgestreckten Armen; von einer ihr gegenüber stehenden
Figur scheinen die Hände erhalten zu sein. — Detail weifs aufgesetzt. — 3. Stil.
427. Zwei Männer in kurzen Chitonen, die gefranzt sind wie die der Krieger auf Taf. XLII, XLTTT,
stellen auf einem Wagen, vgl. Schliemann, Tiryns Taf. XV. XVII, b. Die plumpe Zeichnung der Ober-
körper erweckt vielleicht nur zufällig den Schein, als ob die Männer kleine Rundschilde trügen. — 3. Stil.
428. Laufender Hund nach rechts; oben unklarer Rest, vielleicht die Schnauze des Tiers, das den
Kopf zurückwendete. Innenseite gefirnifst. — 4. Stil.
429a. >). Oberkörper und Vorderbeine eines aufgezäumten Pferdes. Links davor vielleicht Rest eines
menschlichen Hinterkopfes, vgl. Taf. XLHI. Innen gefirnifst. 4. Stil; sehr lebendige flotte Zeichnung.
Tafel XLII u. XLIII.
430. 431. Die Tafeln XLII und XLIII zeigen die Bilder der beiden Seiten eines Gefäfses der
Form 75 in Originalgröfse. Der eine Henkel ist auf Taf. XLIII rechts unten verkleinert abgebildet.
Stücke der Vase sind verkleinert bei Schliemann, Mykenae S. 153, No. 213; S. 161, No. 214 pnblicirt.
In den Ruinen der kyklopischen Häuser südlich des Plattenrings gefunden (Schliemann S. 154.).
Vierter Stil. Innen gefirnifst. Grünlichgrauer Thon. Die braune Firnifsfarbe erscheint, wo sie
dünn aufgetragen ist, gelbbraun; vielfach ist sie indefs dunkelrot verbrannt, namentlich auf Seite A (430).
Unsere Reproduction bildet, soweit dies bei Schwarzdruck möglich ist, die verschiedenen Farbennuancen
nach; der hellere Ton der gefirnifsten Partien auf 430 bedeutet die rot verbrannte Farbe. Aufser dieser
Firnifsfarbe sind für Details noch folgende matte Farben verwendet: ein bald helleres, bald dunkleres
schmutziges Ledergelb für die Schilde, und zwar sind die Innenseiten derselben von etwas hellerem, die
Aufseuseiten (431) von dunklerem Tone. Nur einmal auf 430, bei dem zweiten Krieger von rechts, und
zweimal auf 431, bei den beiden ersten Kriegern von links, ist auch der untere Teil des Chitons mit der
hellgelben Farbe bemalt. Dieselbe ist direct auf den Thongrund aufgetragen. Wir haben dieselbe sonst
nirgends an Mykenischen Vasen' gefunden. Hingegen entspricht es einem nicht seltenen Gebrauche (vgl.
zu Taf. XXXIX, 405. 407), dafs mehrfach weifses Detail auf den gefirnifsten Grund aufgesetzt ist.
Derart sind die Punkte auf den Helmen, sowie die Punkte und Gürtelstreifen an den Chitonen.
Das Princip der Zeichnung ist dies, dafs die nackten Teile der Figuren nur in Contur
gegeben sind. Die Schwierigkeit, die mit Firnifsfarbe conturirten Hände von einem mit derselben Firnifs-
farbe gefüllten Grunde abzuheben, führte den Künstler auf 430 dazu, ebenso wie es Taf. XXXVIII, 394
geschehen ist, ein Stück Grund um die rechten Hände der Krieger auszusparen, damit sich dieselben
deutlich lostrennten. Die Hände darzustellen fiel diesem Maler überhaupt besonders schwer; eine
zufassende Hand vermochte er nicht zu bilden und die linken, die Schilde tragenden Arme liefs er
völlig weg.
A. Auszug der Krieger (430). Links stellt eine Frau in langem Chiton, die mit dem deut-
lichen Gestus der Klage den einen erhaltenen, anscheinend mit engem Aermel bekleideten Arm auf