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Furtwängler, Adolf; Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 4): Die Bronzen und die übrigen kleineren Funde von Olympia — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1786#0007
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Vorwort

Die Ausarbeitung des vorliegenden Werkes beruht hauptfächlich auf den Aufzeichnungen, welche
ich im Herbfte i88(5 in Olympia vor den Originalen gemacht habe. Diefe fowie die inzwifchen
angefertigten Zeichnungen zu revidieren, war ich im Frühjahr 1888 nochmals an Ort und Stelle. Auch
die Zeichnungen wurden zum weitaus gröfsten Teile in Olympia felbft von den Herren Max Lübke
und Eugen Siegert ausgeführt; während der erftere nach einem durch fchwankende Gefundheit ver-
kürzten Aufenthalte fich fpäter noch den in Berlin befindlichen olympifchen Originalen widmete, hat
der letztere die durch das Klima Olympias wefentlich erfchwerte Aufgabe mit dankenswertefter
Ausdauer durchgeführt. Nur ein kleiner Teil der Gegenftände wurde unter Zugrundelegung von Photo-
graphien zunächit in Berlin von Herrn Julius Wentfcher gezeichnet und darauf von Herrn Siegert
in Olympia vor den Originalen revidiert. Zu mechanifcher Wiedergabe durch die Photographie er-
fchienen nur wenige Stücke geeignet; denn die ftarke Oxydation, welche falt alle olympifchen Bronzen
bedeckt, läfst die feineren Einzelheiten im Lichtbilde verfchwinden; diele letzteren mufsten in den
weitaus meiften Fällen in langfamer mühfamer Arbeit hervorgefucht werden, um dann in der Zeichnung
feftgehalten werden zu können. Häufig mufste erft eine Reinigung des Objektes den Weg dazu
bahnen; auch hierin haben mich die Herren Zeichner aufs hefte unterftützt. Belbnders mühfam,
aber auch lohnend, war die Reinigung der zahlreichen Fragmente von Bronzeblech, die aber zu fo
wertvollen Resultaten führte, wie fie der Panzer 980 und die Fibelplatte 362 darltellen.

Das Material, das hier verarbeitet ilt, belteht zunächit aus den 14150 Stück Bronzen, welche
das deutfche während der Ausgrabungen 1875—1881 geführte Inventar verzeichnet. Diefe befanden
fich 1886 und 1888, mit Ausnahme der von der griechifchen Regierung an das Deutfche Reich ab-
getretenen und in Berlin aufbewahrten Dubletten, im Mufeum zu Olympia. Neuerdings ift ein Teil
derlelben in das Nationalmufeum zu Athen überführt worden. Zu jener Zahl tritt dann noch eine
Reihe von Stücken, die nach der Beendigung der deutfchen Ausgrabungen gefunden wurden und nur
in dem Inventare der griechifchen Mufeumsverwaltung verzeichnet find; der zuletzt gefundene Teil
derlelben ilt in ein vom Jahre 1884 datiertes Inventar mit neu beginnender Nummerierung eingetragen;
ich führe daflelbe als «Inventar von 1884« an. Wo im Folgenden dagegen nur »Inv.« citiert wird, ilt
das Inventar von 1875—1881, und zwar der die Bronzen betreuende Hauptteil deifelben, gemeint.

Zu dielen inventarifierten Bronzen kommt dann eine grofse Malle von Stücken, welche bei
der Ausgrabung zwar gefammelt und aufbewahrt, doch wegen ihrer geringen Beschaffenheit nicht
einzeln inventarifiert worden find. Sie befanden lieh 1886 in mehr als zwanzig grofsen Kitten im
Magazine des Mufeums zu Olympia aufgehäuft. Bei meiner Durchficht derlelben habe ich eine gröfsere
Anzahl bemerkenswerter Stücke ausgefondert. Auf diefe bezieht lieh im Texte die Bezeichnung »aus
dem Magazin«.

Neben der Menge von Bronzen iit die Zahl der übrigen Funde, welche in den Rahmen diefes
Bandes fallen, nur eine verhältnismäfsig kleine. Es find zunächit 4643 Stück inventarilierter Terrakotten;
unter diefen gehört jedoch ein Teil, nämlich die von Gebäuden herrührenden Terrakotten, in das
 
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