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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der geschnittenen Steine im Antiquarium — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3974#0031
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Giiech. Metallringe, Skarabäen, Skarabäoiden.

17

bärtiger nackter Mann, die Hände vor der Brust;
die Situation ist unklar; vielleicht ist er in der
Brust verwundet gedacht (vgl. den verwundeten
Acgisth des Reliefs von Aricia, Overbeck, Gallerie
her. Bildw. Taf. 28, 8); doch ist dies durch
nichts sicher deutlich gemacht. Haar und Bart
kurz, durch runde Punkte angedeutet; grosses
Auge, ganz von vorne gebildet. Brust und Ober-
armmuskeln sehr stark; die Unterbeine am
sorgfältigsten. Strichrand.

158 (S. 4540.) Karneol. Samml. Gerhard.

Skarabäus. Nach 1. knieender nackter Jüng-
ling, der sich eine Blume gegen die Nase hält.
Sehr flüchtig. Strichrand. Geringe griechische
Arbeit; vgl. etwa den Skarabäus von Melos
Annali delPInst. 1885, p. 219.

159 (S. 4539-) Bläulichschwarzer weiss ge-
fleckter Achat (die ursprüngliche Farbe scheint
durch Feuer verändert zu sein). Gegend von
Troia. Samml. Gerhard. Abg. und bespr.
Jahrb. cl. arch. Inst. 1888 (III), Taf. 3, 6, S.

116 (Furtwängler). Vgl. Brunn, Gesch. d. Künst-
ler II, 633. King, antique gems and rings 1,115.
Skarabäus. Kauernde nackte Frau am
Brunnen; sie hält eine Hydria unter das aus
einem Löwenmaul kommende Wasser; runder
Ohrring und Haube. Hinter ihrem Rücken
^HMONO* (Name des Künstlers). Strichrand.
Hervorragende ionische .Arbeit.

160 (S. 4618.) Chalcedon von gleichmässig
schöner grauer Farbe. Samml. v. Tyszkiewicz
1887. Erw. in Roscher's Lexikon I, Sp. 2406,
Z. 14 fr.

Skarabäoid. Unbärtiger Hermes im Knie-
lauf nach r.; nackt bis auf ein um die Schultern
gelegtes schmales Mäntelchen; in der R. das
Kerykeion mit dreimal gewundener Spitze; die
L. erhoben (Daumen und Zeigefinger empor-
gestreckt).; kurzes Lockenhaar (Buckellöckchen
vorn und hinten um den Kopf); Petasos.
Strichrand. Ausserordentlich schöne sorgfältige
ionische Arbeit ge<ren =500 v. Chr. Schöne
I olitur der Gravierung. Gelenke und Muskulatur
sind sehr genau angegeben; man beachte Hand-
gelenk und Ellenbogen des r. Armes, die Kniee,
die Schlüsselbeine; selbst der Sägemuskel ist
angedeutet; auch die Gliederung der geraden
Bauchmuskeln ist trotz der Biegung des Körpers
richtig, selbst die »linea alba« vom Nabel abwärts
(über welche vgl. Kalkmann im Jahrb. d. arch.
Inst. 1892, S. 134) fehlt nicht. Fehlerhaft ist
nur die Stellung von Hals und Kopf im Profil

auf dem von vorn gebildeten Oberkörper. Model-
lierung und Ausdruck des freundlichen Kopfes
mit den vollen Lippen ist charakteristisch ionisch,
ebenso wiederganzeTypus desbartlosen Hermes.
Vgl. den ähnlichen Skarabäus Müller-Wieseler,
Denkm. a. K. II, 312.

161 (S. 4544.) Karneol. Samml. Gerhard.
Abg. O. Jahn, Europa (Denkschr. d. Wiener
Akad. phil. hist. Cl. XIX), Taf. VIIId; S. 7,
Anm. 3. Vgl. Stephani, Compte rendu 1866,
S. iii, No. 52. Overbeck, Kunstmythol. 1,
Zeus, S. 431 f. Abdrücke Impr. dell'In.st. V, 2.
Cades cl. I A 115.

Skarabäus (der Käfer sehr sorgfältig). Eine
menschliche Gestalt in langem Chiton mit kurzem
Haar (ob Mann oder Frau ist unsicher, Europa
sehr unwahrscheinlich, eher Nymphe, oder wenn
männlich Dionysos), liegt auf einem Stier und
hält sich mit der R. an seinem Hörne (es ist
nur eines angegeben) fest, während die L. ein
Stäbchen hält oder das Gewand anfasst. Sic
ist nur flüchtig ausgeführt, sorgfältiger der Stier.
Perlrand. Gravierung poliert.

162 (S. 4550.) Karneol. Samml. Gerhard.
Kleiner Skarabäus. (Der Käfer äusserst flüchtig).

Bärtiger Kopf mit kurzem Haar, das wie
der Bart durch Striche angegeben ist. Strich-
rand; 6. Jahrh.; wahrscheinlich ionisch.

163 (S. 4620.) Karneol. Aegina.
Skarabäoid. Roh ausgeführter unbärtiger

Kopf mit Helm oder Mütze. Strichrand.

164 (S.4534.) Harter schwarzer Stein (Jaspis).
Nach 1835 erw.

Skarabäus. Negerartiger behelmter unbärtiger
Kopf; die Lippen haben Negertypus, die Nase
ist aber gerade; der Helm hat die sog. attische
Form, doch mit kleinem Nasenschirm (vgl. über
diese Olympia, Bd. IV, die Bronzen, Text S. 170);
auch scheint eine Feder an der Seite des Helms
aufgesteckt. Gute griechische Arbeit, etwa
Anfang 5. Jahrh.

165 (S. 4548.) Karneol. Kythera.
Skarabäus. Flügelschwein (Vorderkörper

von Schwein mit nach hinten aufgebogenen
Flügeln, gleich dem bekannten Münztypus);
der Kopf fehlt; die Borsten am Rücken und
die Schweinefüsse deutlich. Strichrand. Derbe
flüchtige Arbeit.

166 (S. 455i-) Karneol. Mytilcnr.
Kleiner Skarabäus. Flügelschwein wie 165.

Strichrand. Gut und sorgfältig.
 
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