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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der geschnittenen Steine im Antiquarium — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3974#0050
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3&

Freier Stil 5.-4. Jahrh.

364 (T. IV, 420; W. VII, 218.) Dunkler
Sardonyx mit schmalem, weissem Querstreif.
Abg. Imhoof-Blumer u. Keller, Thier-u. Pflanzen-
bilder, Taf. 25, 61; S. 154. Erw. Stephani,
Compte rendu 1864, S. 71 ; Anm. 9.

Greif, einen niedergestürzten Damhirsch in
den Nacken beissend. Der Greif hat den
Zackenkamm vom Kopfe den Hals herab. Sehr
lebendig und schön.

IL Italische Arbeiten.

1. Fingerringe.

365 (R. 2.) Gelbes Gold. Samml. Campa-
nari 1843, früher Bischof von Lichfield.

Fingerring mit einfachem, gleichmässig rundem
Bügel und ovalem Schild von Goldblech, darauf
in Relief gepresst eine knieende Figur erscheint,
welche die Arme über den Kopf erhebt; wahr-
scheinlich ist ein Silen gemeint. Ziemlich roh.
Etruskisch.

366 (R. 29.) Gold mit einem Ringstein von
Sardonyx.In Florenz erw. 1844,als beiPerugiage-
funden. Abg. Arch. Zeitg. 1881, S. 16 (E. Curtius).

Der goldene Ringbügel, eine gute etrus-
kische Arbeit, hat die Gestalt von zwei Dämonen,
die von den Hüften ab in je zwei ineinander
geschlungene Schlangenleiber ausgehen; letztere

enden in Schlangenköpfe. An den Hüften
zwei Flügel; Kopftypus silenartig, alterthümlich.
Mit beiden ovalen Armen stützen sie den ovalen
Kasten, der den Ringstein enthält. Ob dieser ur-
sprünglich zugehört, ist, obwol er gut hereinpasst,
zweifelhaft. Die schöne tiefe Gravierung eher
griechischer als etruskischer Arbeit, nicht vor das
4. Jahrh. gehörig, zeigt einen liegenden Greif,
in dessen Seite ein Löwe sich einbeisst.

2. Skarabäen*).

367 (M. Inv. 8256.) Karneol. Aus Rom
erw. 1892. Erw. in Roscher's Lexikon I, Sp.
2160, Z. 38, nach einem Abdruck.

*) Strichrand um das Bild, wenn nichts anderes
angegeben ist.

Sorgfältig gearbeiteter Käfer (der Kopf punk-
tiert; unten Stabornament-Rand). — Der Jugend-,
liehe Herakles sitzt auf einem Felsen nach r.
und stützt ermattet den Kopf in die 1. Hand;
die R. berührt die Keule. Vor ihm rinnt
von einem Felsen Wasser herab. Vorzügliche
etruskische Arbeit des freieren weicheren Stiles.

368 (M. Inv. 8257.) Karneol. Aus Rom
erw. 1892.

Am unteren Rande des Käfers ein Band
von gekreuzten Linien. — Silen kauert auf
zwei horizontal auf dem unten angedeuteten
Wasser schwimmenden, mit den Hälsen ver-
bundenen Amphoren; er hat auf ihnen einen
Mastbaum aufgesteckt und ist im Begriffe, an
diesem ein Segel zu befestigen, dessen obere
Schnüre er in den Händen hält, während er die
unteren mit dem 1. Fusse an dem Mastbaum
festzuhalten scheint. Treffliche Arbeit des
freien Stiles; der Silen hat vorne eine Glatze,
spitze Ohren und Schwanz.

36g (T. II, 66; W. II, 1768.) Karneol. Abg.
Winckelmann, monumenti inediti, No. 70; p.
94. Novus thesaurus gemmarum, Romae apud
Monald. 1783, II, tab. 91. Vgl. Raspe, catal.
Tassie 9189. Köhler, gesamm. Schriften V,
S. 169, No. 17.

Von einem Skarabäus abgesägt (Rest der
Durchbohrung erhalten). Der jugendliche
Herakles (nackt, die Keule zwischen den Beinen)
steht, den Oberkörper vorbeugend, vor einem
Luterion und scheint mit beiden Händen einen
Schwamm (?) auszudrücken, um sich damit zu
waschen.

370 (S. 4575-) Karneol. Samml. Gerhard.
Abdruck in den Impr. delPInst. 3, 44.

Eiil nackter Jüngling sitzt auf einem Felsen
nach r. und hält mit beiden Händen ein Ge-
fäss. Hinter ihm ringelt sich eine Schlange
 
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