PALMETTENAKROTER DES WESTGIEBELS
andere der neugefundenen Fragmente passen
an Stücke der. Glyptothek. Diese Zusammen-
setzungen, die J. SiEVEiciNG verdankt werden,
gibt Abb. 243 wieder. Die Rückseite ist bei
allen rauh.
Bei der Rekonstruktion der Akroterien,
die zuerst mit Papierschablonen, dann mit den
Abgüssen ausgeführt wurde, waren folgende
Gesichtspunkte massgebend:
Die Ranken sind so anzuordnen, dass
ein organisches Wachstum von unten bis oben
durchgeht. Verkehrtes Ansetzen der sich ent-
wickelnden Verzweigungen ist wohl bei ähn-
lichen Rankenmotiven üblich, besonders, wo es
sicli um nur gezeichnete Darstellungen handelt
(vgl. die Henkelpalmetten auf rotfigurigen
Vasen), oder wo die Palmette zwar plastisch,
aber doch nur als Relief in die Erscheinung
tritt, sei es in Stein, Bronze oder Ton (Stelen-
akroterien, Henkelornamente von Bronze, Ziegel-
palmetten). Bei ganz frei plastischer Durch-
bildung des Motivs muss jedoch schon aus
technischen Gründen das natürliche Heraus-
wachsen der Ranken gefordert werden.
Wenn die Rankenbreite abnimmt, wird
auch die Ouerschnittstärke vermindert. Die
unteren Teile sind bis 12 cm stark, die oberen
nur6'/a. Um dem Material genügende Festigkeit
zu geben, ist bei den dünneren Teilen die Profilstärke nicht im gleichen Verhältnis ver-
ringert, sondern sie wächst relativ und bleibt in den Dimensionen der oberen grossen
Ranken noch rund 7 cm. Besonders glatte Rankenseitenflächen gehören nach unten oder
sind durch eingesetzte Stücke gedeckt gewesen.
Für den unteren Teil besitzen wir Cockerells erste Aufnahmen sowie den noch
erhaltenen Rest der Standplatte. Bruchstück (Taf. 50, 3) gehört auf die linke Seite in
eine Lücke, die Cockerell zeichnet; es hat den seitlichen Ansatz für den Stützzapfen,
wie in der Zeichnung die Ranke rechts. In den unteren Teil gehört ferner Bruchstück
Taf. 50, io, das jedenfalls aii die CocKERELL'sche nun verlorene Rankenpartie anpasste.
Das grosse Stück Taf. 50, 4 ist Teil einer Spirale, es verjüngt sicli von links nach rechts,
muss aiso auf der rechten Seite gewesen sein. Eine Verzweigung wird durch F'ragment
Taf. 50, 5 gegeben; dieses dürfte an das linke abgebrochene Rankenende des von
Cockerele gezeichneten unteren Akroterteiles angepasst haben. Dann geht der stärkere
Ast links in die Spirale, der schwächere steigt auf; zwischen beiden ist ein kleiner Rest
einer Zwickelpalmette, die ergänzt werden muss.
Das Bogenstück Taf. 50, 6 mit Ansatzstelle und Stützknopfspur verjüngt sich von
l,nks nach rechts, gehört also rechts; in die untere Spirale passt es nicht, deren Dirnen-
andere der neugefundenen Fragmente passen
an Stücke der. Glyptothek. Diese Zusammen-
setzungen, die J. SiEVEiciNG verdankt werden,
gibt Abb. 243 wieder. Die Rückseite ist bei
allen rauh.
Bei der Rekonstruktion der Akroterien,
die zuerst mit Papierschablonen, dann mit den
Abgüssen ausgeführt wurde, waren folgende
Gesichtspunkte massgebend:
Die Ranken sind so anzuordnen, dass
ein organisches Wachstum von unten bis oben
durchgeht. Verkehrtes Ansetzen der sich ent-
wickelnden Verzweigungen ist wohl bei ähn-
lichen Rankenmotiven üblich, besonders, wo es
sicli um nur gezeichnete Darstellungen handelt
(vgl. die Henkelpalmetten auf rotfigurigen
Vasen), oder wo die Palmette zwar plastisch,
aber doch nur als Relief in die Erscheinung
tritt, sei es in Stein, Bronze oder Ton (Stelen-
akroterien, Henkelornamente von Bronze, Ziegel-
palmetten). Bei ganz frei plastischer Durch-
bildung des Motivs muss jedoch schon aus
technischen Gründen das natürliche Heraus-
wachsen der Ranken gefordert werden.
Wenn die Rankenbreite abnimmt, wird
auch die Ouerschnittstärke vermindert. Die
unteren Teile sind bis 12 cm stark, die oberen
nur6'/a. Um dem Material genügende Festigkeit
zu geben, ist bei den dünneren Teilen die Profilstärke nicht im gleichen Verhältnis ver-
ringert, sondern sie wächst relativ und bleibt in den Dimensionen der oberen grossen
Ranken noch rund 7 cm. Besonders glatte Rankenseitenflächen gehören nach unten oder
sind durch eingesetzte Stücke gedeckt gewesen.
Für den unteren Teil besitzen wir Cockerells erste Aufnahmen sowie den noch
erhaltenen Rest der Standplatte. Bruchstück (Taf. 50, 3) gehört auf die linke Seite in
eine Lücke, die Cockerell zeichnet; es hat den seitlichen Ansatz für den Stützzapfen,
wie in der Zeichnung die Ranke rechts. In den unteren Teil gehört ferner Bruchstück
Taf. 50, io, das jedenfalls aii die CocKERELL'sche nun verlorene Rankenpartie anpasste.
Das grosse Stück Taf. 50, 4 ist Teil einer Spirale, es verjüngt sicli von links nach rechts,
muss aiso auf der rechten Seite gewesen sein. Eine Verzweigung wird durch F'ragment
Taf. 50, 5 gegeben; dieses dürfte an das linke abgebrochene Rankenende des von
Cockerele gezeichneten unteren Akroterteiles angepasst haben. Dann geht der stärkere
Ast links in die Spirale, der schwächere steigt auf; zwischen beiden ist ein kleiner Rest
einer Zwickelpalmette, die ergänzt werden muss.
Das Bogenstück Taf. 50, 6 mit Ansatzstelle und Stützknopfspur verjüngt sich von
l,nks nach rechts, gehört also rechts; in die untere Spirale passt es nicht, deren Dirnen-