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Furtwängler, Adolf ; Reichhold, Karl; Huber, Alois
Griechische Vasenmalerei: Auswahl hervorragender Vasenbilder aus dem gleichnamigen großen Werke (Text) — München, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.838#0003
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VORWORT

Mit der Herausgabe vorliegender Auswahl hervorragender Stücke der griechischen Vasenmalerei
bringt die Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. einen noch von Oberstudienrat Karl Reichhold
gefaßten Plan, das in seiner Art einzig dastehende, von Adolf Furtwängler und ihm besorgte große
wissenschaftliche Tafelwerk gleichen Titels auch dem Unterricht an den höheren Lehranstalten
dienstbar zu machen, zur Durchführung.

Durchdrungen von dem Werte der Schöpfungen griechischer Keramik in rein künstlerisch-ästhetischer
Beziehung sowohl wie auch in sachlicher Hinsicht und bestrebt diese die Jahrhundertc überdauernden
Schätze auch unserer Jugend zu erschließen, war Oberstudienrat Reichhold im Jahre 1911 mit dem
Ersuchen an das Ministerium für Unterricht und Kultus herangetreten eine für Schulzweckc getroffene
Auswahl aus dem großen Werke, in dessen Dienste er fast alle europäischen Museen bereist und
die veröffentlichten Stücke nach dem Original gezeichnet hatte, zu billigen. Der Oberste Schulrat
erklärte nach einem zustimmenden Referate des damaligen Oberregierungsrats Dr. Melber, gestützt
auf ausführliche Gutachten der Professoren Wolters und Preger, sein Einverständnis mit der getroffenen
Auswahl von 20 Tafeln, die nach Fertigstellung eines knappen begleitenden Textes im Buchhandel
veröffentlicht und von den bayerischen humanistischen Vollanstalten als Lehr- und Anschauungsmittel
für die Hand der Lehrer und Schüler erworben werden sollten.

Durch die Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit, nicht zuletzt durch das im Jahre 1919 erfolgte
Ableben K. Reichholds verzögerte sich jedoch die Fertigstellung der Ausgabe immer wieder bis zum
heutigen Tage.

Zur Gestaltung des begleitenden Textes, dessen Abfassung der Unterzeichnete im Auftrage des Ver-
lages im vorigen Jahre übernahm, sei es gestattet, einige Bemerkungen vorauszuschicken.
Die Erläuterungen zu den einzelnen Tafeln sollen zwar in ihrem Zusammenhange eine knappe Über-
sicht über die Entwicklung der griechischen Vasenmalerei geben, können aber in ihrer Bindung an
die bereits festgelegte Auswahl der Tafeln keinen Anspruch auf Vollständigkeit dieser Übersicht
machen. Mit Rücksicht auf die Schulzwecke und Sehülerinteressen ist in Übereinstimmung mit den
vorgelegten Vasenbildern auf eine Erörterung der ältesten, vor der korinthischen Stilperiode liegenden
Entwicklungsstufen der griechischen Keramik gänzlich verzichtet worden, ebenso mußten manche
Sondergebiete und Seitensprossen dieses immer lebendigen griechischen Kunstzweiges, manche Bezie-
hungen zu Nachbargebieten, zu Malerei und Plastik, unbesprochen bleiben, da ja Worte ohne das ent-
sprechende Bildmaterial niemals eine lebendige Vorstellung bei der Jugend vermitteln können.
Und noch ein Zweites muß gesagt werden.

Die kurzen Skizzen sollen lediglich die durch Adolf Furtwänglers und Friedrich Hausers Abhand-
lungen zu den einschlägigen Tafeln gewonnenen Ergebnisse der Deutung und historischen Einordnung
der einzelnen Stücke — natürlich unter Berücksichtigung der neueren wissenschaftlichen Literatur —
in gemeinverständlicher Form dem Gedankenkreise der Schüler vermitteln. Sie sollen und wollen
also, dem Zweck der ganzen Ausgabe entsprechend, keinen Anspruch auf wissenschaftliche Originalität
erheben. Für alle diejenigen aber, denen die vorliegende Mappe das Interesse an der griechischen
Vasenmalerei, diesem in einzigartiger Vollständigkeit erhaltenen Zweige der griechischen Kunst, zu
wecken imstande ist, seien hier die wichtigsten literarischen Hilfsmittel für eine eingehendere Be-
schäftigung mit ihr angegeben.
 
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