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Die Gartenkunst — 1.1899

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Koopmann, Karl: Die Fürstlichen Parks und Gärten zu Wernigerode a. H.
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0011

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DIE GARTENKUNST

1

Park- und Gartenanlagen.

Die Fürstlichen Parks und Gärten zu Wernigerode a. H. Interessantes. Durch den Lustgarten führt auf Park-Fahr-

(mm 3 riänen und 3 Ansichten.) wegen die Verbindung vom Schlofs nach der Stadt. In

den 60 er Jahren ist das alte Parkterrain durch „die neuen

Die Fürstlichen Parks und Gärten in Wernigerode zer- Anlagen" erweitert; für das Publikum ist der Lustgarten

fallen in folgende gesonderte Abteile: stets geöffnet.

1. Der Wall, die nächste Umgebung des Schlosses, 5. Der Küchengarten, wohl so alt, wie der Lust-
adt Terrassen, Türmen und Umläufen des eigentlichen garten, meist mit diesem in den ältesten Akten erwähnt,
Schlofsbaus, der weit und breit bekannt und bewundert dient jetzt neben der Obst- und Gemüsekultur des freien
wegen der herr- Landes und der
liehen Lage vor ^ ~ ' Treiberei, auch
dem Agnes- der Anzucht

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VOm Tiergarten Das Ohristianenthal, unterer Teich, hei Wernigerode. grenzenden Be-

abgegattert, amten - Gärten

früher zu diesem gehörig und als Wildpark benutzt, jetzt ausgespart und durch diese versteckt, umfassen etwa 4—5

der abgeschlossene Parkteil für die fürstliche Familie. Hektar; die Anzucht in denselben erstreckt sich auf ein

3. Der Tiergarten, die Abhänge des Schlofsberges kleines Obstsortiment, welches seine Hauptverwendung in
nach der Stadt abwärts, teils zu Obst-Plantagen benutzt, den Anlagen und auf den sehr ausgedehnten Fürstlichen
teils durch Zieranlagen landschaftlich verschönert, geht Chausseen findet, auf ein sehr grofses Coniferen-Sortiment
unmerklich in den der Forst-Verwaltung unterstellten Park- und auf wichtigere andere Wildgehölze. —

wald über und führt auf guten Promenaden-Wegen ins Der erste Nachweis über das Bestehen eines Gräf-

Christianenthal (siehe obenstehende Abbildung), nach liehen Lustgartens zu Wernigerode datiert aus den

dem Saupark, auf den Hartenberg, erschliefst eine grofse Jahren 1589/90. Bs kann wohl mit Sicherheit angenommen

Zahl der herrlichsten Blicke ins Gebirge und in die Thäler werden, dafs der Lustgarten zur Zeit des Grafen Wolf

ohne Künstelei und Effekthascherei. Der Tiergarten mit Ernst, welcher seit 1576 — als regierender Herr von .1587

Parkwald umfafst ca. 200 Hektare. bis 1606 — auf Schlofs Wernigerode Hof hielt, wenn nicht

4. Der Lustgarten, die älteste Gartenanlage zu neu angelegt, so doch ausgebaut worden ist (Zeitschrift
Wernigerode, auf einem letzten Hügelvorsprung, in nur des Harzvereins 1894).

wenig bewegtem und mäfsig abfallendem Terrain vor der Während der ganzen Zeit des dreifsigjährigen Krieges

Neustadt gelegen, hat viele Wandlungen durchgemacht ist ein nicht unerheblicher Aufwand zur Unterhaltung des

und bietet daher dem Liebhaber wie Techniker manch Lustgartens nachgewiesen; 1622 wird sogar ein Lustgebäude

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