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Die Gartenkunst — 1.1899

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Preisbewerbungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0091

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I 5 DIE GARTENKUNST 81

Preisbewerbungen.

Die preisgekrönten Entwürfe, betreffend die Anlage
eines Gemeindeparkes in Ueckendorf bei Gelsenkirchen.

(Mit 5 Abbildungen.)

Bedingungen des Preisausschreibens.

A. formelle:

1. Frist für die Einreichimg sämtlicher Vorlagen
40 Tage nach Aufforderung.

Bs sind einzureichen:

2. Lagenplan 1 : 500:
Ferner:

.3. Die für die Prüfung und Anschauung erforder-
lichen Profile und Einzelzeichnungen.
Ferner:

4. Ein Erläuterungsbericht.

5. Genauer Kostenanschlag, dessen Endsumme höchstens
.60000 Mk. betragen darf.

B. sachliche:

1. Die Anlage soll der Hauptsachenach den Charakter
eines Wäldchens mit schattigen Wegen, einzelnen
Lichtungen und schönen Ausblicken haben.

2. Alle Pflanzen müssen dem Boden und Klima an-
gepafst sein und hier schnell anwachsen und gut
gedeihen können.

3. Auf Billigkeit der Unterhaltung wird besonderer
Wert gelegt.

4. Die Wege sind so zu befestigen, dafs sie auch
nach heftigen Regen schnell trocknen. Es ist zu
diesem Zwecke eine Schicht von 20 cm gebrannter
durchlässiger Schlacke oder grober Asche sorg-
fältig einzubauen und mit einer 3 cm starken
Schicht von gutem Gartenkies zu hedecken.

5. Eine Wasserfläche von 30—50 ar ist herzustellen,

6. Für ein künftiges Wirtschaftsgebäude ist ein ge-
eigneter Plate von mindestens 50 : 30 m zu reser-
vieren. Eine Bedürfnisanstalt und ein kleiner
Geräteschuppen sind an passenden Stellen im
Lagenplan vorzusehen.

7. Für kleine Kinder ist ein Spielplatz von etwa 150 qm
Gröfse herzustellen.

8. Der Zugangsweg, ebenso die Baulichkeiten sind in
dem Entwurf und Kostenanschlage nicht zu berück-
sichtigen, wohl aber die Einfriedigung des Parkes.

Die Entscheidung des Preisgerichts, welches bestand
aus den Herren:

Gartendirektor Stefen-Esson, Stadtgärtner Hillebrecht-
Düsseldorf, Amtmann von Wedelstaedt, Gemeinde-
Vorsteher Beckmann, Bergwerksdirektor Bingel und
Amts verordneter Zitzen,

Die Gartenkunst.

ist in Heft 4 dieser Zeitschrift, Seite 80, bekannt gegeben
worden.

Originalkonzept des Protokolls der Sachverständigen im
Preisgericht, Herren Stadtgärtner Hillebrecht-Düsseldorf
und Gartendirektor Stefen-Essen.

„Ruhe". Zweckmäfsigste Anfahrt und Zugang zur
Restauration. Der Restaurationsplatz wird in seiner Lage
und Form nicht für ganz zweckmäfsig angesehen und
dürfte auf derselben Stelle anders projektiert werden
müssen. Beste Ausnutzung des Terrains durch die Wege-
führung. Zu- und Abflufs des Teiches sind in der vor-
gezeichneten Form unschön und werden eventuell ab-
geändert werden müssen.

„Wald und Wies". Besonderes Gewicht wird auf die
gute Ausbildung der Restaurationsterrasse gelegt, die in
das Projekt „Ruhe" eingefügt werden kann. Dasselbe
ist mit dem Pavillon im Teich der Fall. Die Wegeanlage
ist weniger schön wie im erstgenannten Projekt und läfst
vor allen Dingen die Ein- und Ausfahrt zum Parke als
mangelhaft erkennen.

„Dem Terrain angepafst". Schöne ruhige Garten-
anlage, in welcher allerdings die Lage des Teiches der
Bodenverhältnisse wegen als zu weit nach Süden an-
gesehen wird. Der Restaurationsplatz liegt unbedingt zu
nahe an der Bahn, ist zu klein, und ist wohl ein Zufahrts-
aber kein Rückfahrtsweg vorhanden.

„Erfahrung". Zu kleiner Restaurationsplatz und etwas
zu weit in die Anlage vorgeschoben. Teich: Palmen-
garten in Frankfurt. Bepflanzung etc. sehr unruhig, was
mit an der Zeichnung liegt.

„Salus populi suprema lex". Spielplatz liegt falsch,
weil dort ein zweiter Haupteingang zum Park geschaffen
werden mufs. Die Wasseranlagen sind zu kompliziert.
Der Wegeanlagen sind zu viele, wodurch die Fläche über-
mäfsig zerstückelt wird. Kostenanschlag: 41000 Mk.

„Erholung". Teichanlage undenkbar, weil häfslich.
Restaurationsanlage: Ungenügend. Verfehlte Wegeführung
am zweiten Eingange. Kostenanschlag: 58700 Mk.

„Glück auf". Mangelhafte Lage der Restauration.
Unnatürliche Teichufer. Mangelhafte Wegeführung.

„Westp fahlen". Mangelhaft in jeder Beziehung.
Kostenanschlag 60000 Mk.

„Volkswohl". Durchaus mangelhafte Lage der Restau-
ration, dicht an der Bahn und unzureichende Abgrenzung
und Bepflanzung des Restaurationsplatzes. Ganz bedenk-
liche Wegeführung. Es fehlt der zweite Eingang von der
den Park begrenzenden Strafse. Teichanlage zu zerstückelt

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