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Die Gartenkunst — 1.1899

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Hein, Heinrich: Rasengräser, Grassamen und Grassamenmischungen, [3]
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Böttcher, E.: Statistisches über die Entwicklung der öffentlichen Park-, Garten- und Baumanlagen in den Weltstädten: Budapest 1888-1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0120

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110 DIE GARTENKUNST I, 6

Statistisches über die Entwicklung
der öffentlichen Park-, Garten- und Baum-

Auch Prof. Dr. Garcke führt in seiner Flora von Deutsch- selten rein vor, sonst keine Quantitäten! Sie sind in der
land nur eine Art des verschiedenblätterigen Schwingels Regel mit denjenigen des Rotschwingels (Pestuca rubra L.
unter der Bezeichnung P. heterophylla Haenke auf, und ich Fig. 21), wovon sie nicht immer sicher zu unterscheiden
mufs gestehen, dafs es mir nicht möglich gewesen ist, sind, vermischt. Sie sind gröfser als bei Festuca ovina L.
einen Unterschied zwischen den aus Samen beider und im Durchscnitt auch gröfser als bei Festuca rubra, somit
angeblichen Arten*) erzogenen Pflanzen herauszufinden- die gröfsten Früchte aus der Untergruppe der Ovinae.
Andernorts habe ich irgendwo gelesen, der verschieden- Sie sind im ganzen schlanker, dabei derber und voller als
blättrige Schwingel sei eine „zweifelhafte Art". Die Be- bei F. rubra und die Rippen der Frucht treten weniger
Zeichnung „fallax" Thuill. (trüglich, täuschend) scheint zu hervor als bei den Früchten des Rotschwingels,
diespr Auffassung Veranlassung gegeben zu haben. Ich Preis der Handelsware pro kg 1,50 Mk. (Haage &
kann auch durchaus nichts Zweifelhaftes an dieser guten Schmidt 1899). (Fortsetzung folgt.)
Art finden. Wer sie einmal als gut ausgebildete Einzel-
pflanze gesehen hat und in der Lage war, Vergleiche mit
verwandten Arten anstellen zu können, kann sie nicht als
„zweifelhafte" Art erklären. Der Standort ist von so
grofsem Einflufs auf die Gestaltung der Form des ver-
schiedenblättrigen Schwingels, dafs meines Erachtens anlagen in den Weltstädten,
allein auf diesen Umstand die verschiedenen und ab- Buda est 1898

weichenden Benennungen zurückzuführen sein dürften. J „

AT ..... , „, , Von E. Böttcher, Berlin.
Natürliche Standorte:

In lichten trockenen Wäldern Nachdem in den Heften 10, 18 und 23 (Seite 61, 109
mit vorherrschend sandigem ™d 138) Jahrgang 1898 der Zeitschrift für Gartenbau und
Boden; doch auch ansandigen Gartenkunst einige statistische Daten über die fortschreitende
niedrig gelegenen Orton in Entwicklung der dem öffentlichen Wohle dienenden garten-
offenen Lagen. künstlerischen Schöpfungen in den Metropolen London und
Klima: Auf geeignetem Berlin veröffentlicht worden sind, versuchte es der Ver-
Boden und bei Zutreffen der fasser durch Übersendung von Fragebogen an die bezw.
Bedingungen, wie sie an den Verwaltungen der Städte Wien, Budapest, Paris, Petersburg,
natürlichen Standorten vor- Rom und New-York weitere statistische Beiträge in dieser
herrschen, ist diese Grasart Sache zu erlangen, um so einen Gesamtüberblick zu ge-
gegen klimatische Einflüsse winnon über die fortschreitende Entwickelung der Garten-
unompfindlich und erträgt kunst für öffentliche Zwecke.

einen bedeutenden Grad von Sind zunächst nur ins Auge gefafst die grofsen Welt-
Trockenheit, städte, so wird auch beabsichtigt, später Ermittelungen
^ Boden: Vorzugsweise anzustellen in den Städten über 100000 Einwohner, zu-
trockener sandig-lehmiger und nächst Deutschlands. Diese Erhebungen umfassen den
, Flg' 9' n, sandiger Waldboden. Zeitraum von 1888—1898.

Festuca heterophylla Hcenke, JL ___ . „ lr , Tr , ,

(Festuca faiiax Thuill.) Wuchs: Der verschieden- Von den Verwaltungen der oben genannten Städte

Various-ieaved Fesoue-grass. blättrige Schwingel hat eine erhielt ich auf die im Juli 1898 versandten Fragebogen
srsohiedenblättriger Schwingel. faserigeWurzelundbildetoinen zunächst von Wien Bescheid und zwar einen ablehnenden,

dichten Horst mit zahlreichen da das nötige Personal zur Feststellung nicht vorhanden sei.

h Frucht von der Seite.

Vergr. 9 x l. langen borstlichen aufrecht- Als zweite Stadt antwortete Budapest und erfreulicher-
stehenden Wurzelblättern, weise sehr eingehend, wofür ich hier nochmals öffentlich
welche nach dem Abschneiden wieder reichlich hervor- meinen ergebenen Dank sage. Ebenso statte ich Herrn Königl.
treiben. Die Blätter sind von Farbe lebhaft grün. Die Gartendirektor Geitner meinen ergebenen Dank ab für die
Halmblätter haben eine flache Blattspreite. Die Pflanze ist bereitwilligst gewährte Beantwortung einiger Spezialf ragen,
vom Rotschwingel und anderen verwandten Arten durch Vorweg sei darauf hingewiesen, dafs gerade durch die
die Horstbildung, borstlichen Wurzelblätter und flachen gestellten Spezialf ragen und durch Vergleichung der Leist-
Halmblätter leicht zu unterscheiden. ungen bezw. der Mittel der einzelnen Verwaltungen sehr

Blütezeit: Mai bisJuni. Samenreife'4Wochenspäter, interessante Details sich ergeben unter voller Berücksich-

Körnerzahl in einem Pfunde: ca. 450000. tigung der Verschiedenheit des Zweckes, der Ziele und der

Gröfse der Frucht 5 mm; mit der Gramme 6 mm. Grundsätze der einzelnen Verwaltungen.

Samengewinnung und fremde Beimengungen. Budapest, Ungarns Haupt-und Residenzstadt, mit etwa

Die Samen dieses Grases kommen im Handel in Quantitäten V» Million Einwohnern (105 m über dem Meeresspiegel)

*) Den Samen erhielt ioh s. Zt. von Herrn Dr. Stehler aus Zürich. Ich haute

besteht aus den beiden ehemaligen, durch die Donau ge-
unter vielen anderen Arten auch diese heiden in meinem Versuchsgarten an und trennten Städte Pest Und Offen. Beide Städte Wurden 1872
verglich im folgenden Jahre, als sich die Pflanzen voll entwickelt halten, diese mit , _ AT , , . j i \r ii. t i

. ... , . . . , „ . , . ,, „ , T . . . . , , samt dem Markt Alt-Ofen und der Magarethen-Insel unter

meiner alteren richtig bestimmten Art F. heterophylla Haenke. Ich fand absolut o

keinen Unterschied, dem Namen Budapest vereinigt. Mit dem von Schiffen
 
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