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Die Gartenkunst — 1.1899

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Ledien, Franz: Fendlera rupicola Engelm. & Gray
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https://doi.org/10.11588/diglit.20975#0160

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146

DIE GARTENKUNST

Ziergehölze.

Fenfllera rupicola Eiigelm. & Gray.

(Mit Abbildung.)

Den „schönsten Blütenstrauch des nordamerikanischen
Westens" nennt C. A. Purpus, der Bruder unseres Darm-
städter Dendrologen, die in beifolgender Abbildung aus
dem kgl. botanischen Garten zu Dresden dargestellte Pend-
iera rupicola aus den Felsengebirgen von Colorado, Arizona,

mit je 2 eigentümlichen Anhängseln versehenen Staub-
fäden, welche ein leuchtend goldgelbes Bündel bilden. Die
Blüten sind sehr haltbar und erscheinen später im Sommer
immer noch vereinzelt wieder; die Hauptbliite fällt bei
uns gegen Ende Mai, Der abgebildete über meterhohe
Strauch bildet dann eine weithin leuchtende Zierde des
Gartens, mit der sich die ganze Gesellschaft der Philadelphus
an Schönheit nicht messen kann. Allerdings sind die
Blüten soviel wie geruchlos.

Die Pendiera ist nun ein Pelsenstrauch, der wie kaum

Fendlera rupicola Engelm. & Gray.
Nach einer von F. Ledien im kgl. botan. Garten zu Dresden aufgenommenen Photographie

Texas etc. Die Gattung gehört nach Bngler-Prantl der
Gruppe Hydrangeae-Philadelpheae der grofsen Familie der
Saxifragaceae an und ist ziemlich gleichzeitig mit ihrer
nächsten Vorwandten und Landsmännin Jamesia amerieana
Torr, und Gr., welche ihr aber an Zierwert weit nachsteht,
eingeführt worden. Am blütenlosen Strauch erkennt man
einige Ähnlichkeit des Laubes mit dem gewisser kloin-
blättrigen Philadelphus-Arten; die verhältnismäfsig grofsen
und in grofsen Massen gleichzeitig erscheinenden Blüten
erinnern zunächst nicht an Philadelphus. Die 4 reinweifsen
Blütenblätter bilden ein regolmäfsiges Kreuz, das dadurch
sehr hervorgehoben wird, dafs die ersteren sehr lang ge-
nagelt sind. Einen hübschen Konstrast bilden dazu die

ein anderer auf Berücksichtigung dieser Eigenschaft eigen-
sinnig besteht. In allen Standortsbeschreibungen heifst
es: „an fast senkrechten, nach Süden gerichteten, trockenen
Felswänden" und zwar in Gegenden, wo oft fürchterliche
Dürre und Temperaturen herrschen. Alle Originalborichte
weisen aber auch auf die aufsergowöhnliche Schönheit der
Erscheinung hin. Wenn man nun auch nicht nötig hat,
senkrechte Steinwände zu schaffen für die Kultur dieser
Pflanze, so ist es doch notwendig, wie auch Freund Purpus
wiederholt hervorgehoben hat,*) besonders gut drainierte
Plätze zu suchen. Die abgebildete Pflanze steht bei uns
auf einem für ähnliche Pflanzen, winterharte Cacteen etc.

*) Mitteilungen der dtsch. dendrol. Gesellseh. 1895 und 1896.
 
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