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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 12
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Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0256

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III, 12

DIE GARTENKUNST

239

Gartendirektors Stefen zuzuschreiben ist. Nach dera gemiit-
licli verlaufenen gemeinsamen Mittagessen wurde unter Führung
des Herrn Stefen ein Teil der Garten- und Friedhofsanlagen
besichtigt, und war die Befriedigung über das Gesehene eine
allgemeine. Bei einbrechender Dunkelheit schieden die zum
Teil weithergekommenen Kollegen mit herzlichen Worten des
Dankes für die liebenswiirdige Aufnahme seitens der Essener
Fachgenossen.

Der stellv. Yorsitzende. Der Schriftführer.

Stefen. Eottenheufser.

Sitzungsbericht der Gruppe Hamburg vom 14. Nov.

Um 8 Va Uhr eröffnet der erste Vorsitzende die Sitzung
mit einem kurzen Rückblick auf die Erfolge des verflossenen
ersten Jahres seit der Grtindung der Gruppe Hamburg. An-
wesend waren 14 Mitglieder. Die Rechnungsablage ergiebt bei
einer Einnahme von Mk, 2L und einer Ausgabe von Mk. 19.26
ein Saldo von Mk. 1.74. Punkt 3 der Tagesordnung wird vor-
läufig abgesetzt, weil der Eeferent noch nicht anwesend ist.
Sodann hebt Herr Koopmann hervor, dal's sich der erste
Vorsitzende des hiesigen Gartenbau-Vereins, Herr Prof. Zacha-
rias, der Frage betreffs Erweiterung des gärtnerischen Fach-
unterrichts in der hiesigen Gewerbeschule sehr warm ange-
nommen habe, wodurch die Angelegenheit sehr gefördert sei.
Der erste Vorsitzende, Herr Koopmann, macht die Versamm-
lung aufmerksam auf eine Notiz in der letzten Nummer unseres
Vereinsorgans aus der Niederschrift der Oktobersitzung zu
Berlin, in der die kontraktlichen Bestimmungen für die Be-
pflanzung von 4 Strafsen in Lokstedt b. Hamburg besprochen
und bemängelt wurden.

Bei Punkt 4 der Tagesordnung wird die Gebührenordnung
einer eingehenden Besprechung unterzogen und besonders die
Frage der in Rechnung zu stellenden Kosten erörtert.

Hierauf wird Punkt 1 der Tagesordnung, die Vorstands-
wahl, vorgenommen. Es werden wieder gewählt als erster
Vorsitzender Herr ’Koopmann, zweiter Vorsitzender Herr
Hölscher, erster Schriftführer Herr Hestermann, zweiter
Schriftführer und Kassierer Herr Mohr. Auf Wunsch der
Herren Referenten werden die Punkte 3 und 5 der Tages-
ordnung bis zur nächsten Sitzung verschoben. Es wird sodann
beschlossen, in Zukunft dem Hauptvorstande zur Aufnahme
nur solche Mitglieder vorzuschlagen, welclie in einer vorher-
gehenden Sitzung der Gruppe durch geheime Abstimmung mit
Stimmenmehrheit gewählt worden sind.

I. A.: E. Hestermann.

Schriftführer.

Personal-Nachrichten,

Adolf Schmidt t

Grofsherzogl. Meckl.-Schwer. Hofgärtner.

Aus einem reich an Arbeit, aber auch Erfolgen gesegnetem
Leben wurde im Alter von 50 Jahren plötzlich durch den un-
erbittlichen Tod aus seinem Wirkungs- und Familienkreise der
Grofsherzogl. Hofgärtner Adolf Schmidt am 27. September c. ab-
gerufen, nachdem er noch kurz zuvor gesund und munter
eiuen Inspektionsgang durch die Anlagen beendet hatte.

Der Verstorbene entstammt einer alten Hofgärtnerfamilie,
die seit dem JahreM785 in ununterbrochener treuer und hin
gebender Pflichterfüllung denf Grofsherzoglichen Hause gedient
hat. Auch_ der Verstorbene hat diese treue Gesinnung als ein
ihm ilberkommenes unveräufserliches Gut gehegt und gepiflegt.

Mit ihm scheidet zugleich der letzte Repräsentant dieser Fa-
milie aus dem Hofgartendienst, denn der einzige_Sohn wird
sich dem juristischen Fache widmen.

A d o 1 f S c h m i d t f

Grofslierzogl. Meckl.-Schwei’in. Hofgiirtner.

Adolf Schmidt wurde am 21. Juni 1851 zu Ludwigslust in
Mecklenburg-Schweriu, wo sein Vater Hofgärtner war, geboren.
Schon frühzeitig entwickelte sicli in ihm die Liebe zu dem
Berufe Seiner Vorfahren, der auch seine Lebensaufgabe wurde.
Nachdem er die Schule mit der Berechtigung zum einjährig-
freiwilligen Militärdienst verlassen und seine Lehrzeit beendet
hatte, besuchte er die Kgl. Gärtner-Lehr-Anstalt zu Potsdam
von 1868—70, welche er mit bestandener Prüfung als Garten-
künstler verliefs. Nunmehr wendete er sich der praktischen
Ausbildung mit Fleifs zu, zunächst in den dem Oberhofgärtner
Schwedler in Slawentzik unterstellten Anlagen. Von hier ging
er in die Baumschule von Rosenthal in Albern bei Wien, aus
der er im Frühjahr 73 austrat, um sich an den Arbeiten zur
Wiener Welt-Ausstellung zu beteiligen. Nach Beendigung
dieser übernahm er die Ausfiihrung einer Parkanlage auf der
Besitzung des Herrn Dietz in Hütteldorf bei Wien von 1873—75.
Darauf kehrte er nach Mecklenburg zurück, um die Leitung
des Hofküchengartens in Ludwigslust zu übernehmen. In-
zwischen hatte er nocli seine Kenntnisse durch den Besucli
von Gärten und Anlagen und Teilnahme an einem pomo-
logischen Kursus auf der Lehranstalt in Reutlingen, besonders
mit Rücksicht auf die Zwecke seiner künftigen Stellung, er-
weitert. Januar 1886 wurde er zum Grofsherzogl. Hofgärtner
ernannt und nach Schwerin versetzt, um den dortigen Hof-
küchengarten mit seinen Treibereien zn übernehmen. Aber
schon im darauf folgenden Jahre, im Januar 1887, bald nach
dem Tode seines Vaters, wurde ihm die Verwaltung des
Schlofsgartens in Ludwigslust übertragen und er dorthin ver-
setzt. Diesen Wirkungskreis hat er bis zuletzt innegehabt.

Interessant war es, ihm zuzuhören, wenn er aus ver-
gangenen Zeiten erzählte und ein Bild über die allmähliche
Gestaltung des Gartens aufrollte, die nicht immer ohne
Schwierigkeiten sich erledigte. Wie sie es für seinen Vater
 
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