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DIE GARTENKUNST
IX, 7
das gehört nun einmal trotz
aller künstlerischen Ausstattung der
Gärten als Hauptsache dazu: die
Pflanzen im Blätter- und Blüten-
schmuck.
Und man soll sich dieses Er-
folges freuen, denn es wäro sehr
zu beklagen gewesen, wenn die
Unsummen von Fleiß und Mühe,
Kunstsinn und Barmitteln, welche
in diesem Ausstellungsunternehmon
stecken, aufgewendet worden wären
ohne ein greifbares, ein durch-
schlagendes Ergebnis.
Freilich muß man sich mancher
Vorführung gegenüber eine gewisse
Unbefangenheit zu bewahren wissen
und bedenken, daß der Geschmack
dos Beschauers und die künstle-
rische Auffassungs- und Betäti-
gungsgabe des Schaffenden oft sehr
verschiedene Dingo sind, und daß
eine Zeit der Gärung, wie wir sie
eben durchmachen, neben Kunst-
schöpfungen von dauerndem Werte
Dekorative Gruppe vor dem Hauptbalmhof in Mannheim. auch manchen eigenartigen Einfall
zeitigt, dessen Wirkung augen-
blicklich vielleicht verblüfft, aber
dieser allgemeine Eindruck wird sich im Laufe der nächsten einer Seifenblase gleich bald zerplatzt und nur in
Wochen unzweifelhaft noch steigern, wenn die Entwickelung der Erinnerung des aufmerksamen Beobachters noch eine
des Pflanzonwuchses sich noch mehr gehoben hat — denn Weile als eine absonderliche Erscheinung dos Zeitab-
schnittes, in
dem wir leben,
haften bleibt.
Die Mann ■
heimer Garten-
bauausstellung
steht auf einer
künstlerischen
Höhe, wiekeine
je zuvor. An
keiner Stelle
findet man den
bekannten
Ramsch- und
Schundkram,
der sonst über-
all einen breiten
Raum einzu-
nehmen pfegto
— auch Düssel-
dorf, Darmstadt
und Dresden
machten darin
keine Aus-
nahme. Es gilt
das fast ohne
Straßenausschmückung vor dem Schloß in Mannheim. Einschränkung
DIE GARTENKUNST
IX, 7
das gehört nun einmal trotz
aller künstlerischen Ausstattung der
Gärten als Hauptsache dazu: die
Pflanzen im Blätter- und Blüten-
schmuck.
Und man soll sich dieses Er-
folges freuen, denn es wäro sehr
zu beklagen gewesen, wenn die
Unsummen von Fleiß und Mühe,
Kunstsinn und Barmitteln, welche
in diesem Ausstellungsunternehmon
stecken, aufgewendet worden wären
ohne ein greifbares, ein durch-
schlagendes Ergebnis.
Freilich muß man sich mancher
Vorführung gegenüber eine gewisse
Unbefangenheit zu bewahren wissen
und bedenken, daß der Geschmack
dos Beschauers und die künstle-
rische Auffassungs- und Betäti-
gungsgabe des Schaffenden oft sehr
verschiedene Dingo sind, und daß
eine Zeit der Gärung, wie wir sie
eben durchmachen, neben Kunst-
schöpfungen von dauerndem Werte
Dekorative Gruppe vor dem Hauptbalmhof in Mannheim. auch manchen eigenartigen Einfall
zeitigt, dessen Wirkung augen-
blicklich vielleicht verblüfft, aber
dieser allgemeine Eindruck wird sich im Laufe der nächsten einer Seifenblase gleich bald zerplatzt und nur in
Wochen unzweifelhaft noch steigern, wenn die Entwickelung der Erinnerung des aufmerksamen Beobachters noch eine
des Pflanzonwuchses sich noch mehr gehoben hat — denn Weile als eine absonderliche Erscheinung dos Zeitab-
schnittes, in
dem wir leben,
haften bleibt.
Die Mann ■
heimer Garten-
bauausstellung
steht auf einer
künstlerischen
Höhe, wiekeine
je zuvor. An
keiner Stelle
findet man den
bekannten
Ramsch- und
Schundkram,
der sonst über-
all einen breiten
Raum einzu-
nehmen pfegto
— auch Düssel-
dorf, Darmstadt
und Dresden
machten darin
keine Aus-
nahme. Es gilt
das fast ohne
Straßenausschmückung vor dem Schloß in Mannheim. Einschränkung