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Die Gartenkunst — 9.1907

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Erläuterungsbericht
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Heicke, C.: Städtische Mietgärten in München, [1]: nach Mitteilungen vom Städt. Bauamtmann L. Schachner München
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0169

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DIE GÄSTEN KUNST

163

Ausnutzung des verfügbaren Geländes
zuläßt und dem Verfasser wohl nicht allein
besser gefällt als lange gleichförmige
Bogenstücke oder gar Bretzelwege.

Hinsichtlich der übrigen Wege, die
der Aufschließung der Fläche zu ihrer Be-
stimmung dienen, wird auf den Hauptplan
verwiesen. Es sei hier nur betont, daß bei
allen Wegen lange Durchblicke vermieden
sind durch eingeschobene Plätze mit
schönen Endbildern, wodurch die Vor-
teile praktischer Ausnutzung mit denen
rein landschaftlicher Anlage günstig ver-
eint sind. Die Wegführung am Kuh-
buckel lehnt sich fast vollständig dem
Gelände an, so daß ein größerer Erd«
transport erspart geblieben ist.

Die Leichenkapelle steht auf einer
Terrasse, die sich 1 m hoch von dem
übrigen Gelände abhebt und von der
Hauptstraße durch eine Treppe, sowie
2 Auffahrten zu erreichen ist. Die Ter-
rasse selbst ist mit Linden bepflanzt. Schaubild zum Wettbewerbsentwurf für den Mannheimer Zentralfriedhof.

Die elektrische Bahn für den Leichen- Von E,. Hoemann.

transport ist dem Programm gemäß in

einfacher und nicht störender Weise an der Mauer entlang zu in angemessener Entfernung, gedeckt durch die Bepflanzun°-,
der Leichenkapelle geführt. Die Steigung, die hier schon an Zapfstellen angebracht sind.

sich sehr gering ist, wird durch das von der Bahn zu um- Die Unterbringung von Sitz- und Schmuckplätzen entlang

fahrende Rondell am glücklichsten überwunden, wodurch auch der Wege und an deren Kreuzungen ist aus dem Plan
die Ab- und Zufahrt geregelt ist. genügend ersichtlich.

Rechts und links der Terrasse führen Treppen in je einen
mit bevorzugten Gräbern und Grüften belegten Teil. An der
weiteren Ausdehnung der Anhöhe wurden waldparkartige Teile
geschaffen, in denen kleinere Plätze mit bevorzugten Gräbern,

Familiengräbern und auch Grüfte vorgesehen sind. Solche Städtische Mietgärten in München.

Plätzo sind gesucht und werden auch gerne dem Ort ent- Nach Mitteilungen vom Städt. Bauamtmann L. Schachner

sprechend bezahlt. Durch diese Partien führen, wie der Ent- München.

wurf zeigt, selbstgetretene Pfade, die in einiger Zeit durch die

naturgemäße Gangart und Führung durch die Gräberfelder ^n clor Sitzung des Münchener Gemeindekollegiums

entstehen. Für die Bepflanzung sind an den Wegen und ein- yom 27. März d. Js. fand ein Magistratsantrag die end-
zelnen Gräberfeldern entsprechende Pflanzungen aus Koniferen gültige Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten, der
und immergrünen Sträuchern, sowie
ans heckenartigen und blühenden
Sträuchern gedacht. Die Alleen und
Schattenbäume sind aus Linden, Ulmen,
Platanen usw. vorgesehen, deren
Auswahl selbstverständlich nur in den
künstlerischen Geschmack des Aus-
führenden liegt. Bemerkt soll aber noch
werden, daß Roßkastanien bei der Be<
pflanzung zu vermeiden sind im Hinblick
auf ihre schädigende Wirkung auf weißen
Marmor.

Hallen zum Schutze des Publikums
sind an den Plätzen in genügender Zahl
und Größe vorgesehen, sowie sonstige
Steinbänko, Brunnen usw.

Die Bewässerung, ein für den Fried-
hof sehr beachtenswerter Punkt muß
mittelst Hydranten erfolgen. An den
Umfassungswegen der Reihengräber und

im Inneren der waldparkartigen Teile Schaubild zum Wettbewerbsentwurf für den Mannheimer Zentralfriedhof.

sind Rohrleitungen zu legen, an denen Von R. Hoemann.
 
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