Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Gartenkunst — 9.1907

DOI Artikel:
Verschiedene Mitteilungen
DOI Artikel:
Personalnachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0220

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
214

DIE GARTENKUNST.

IX, 10

80 Jahren bestanden und' weist Höhenunterschiede bis rund
8 Meter auf.

Im Programm wird es als wünschenswert bezeichnet, daß
sich für die Bearbeitung Architekten und Gartenkünstler ver-
einigen, da die Lösung der gestellten Aufgabe (Grundplan'
Höhenschichtenplan, Plan eines Beerdigungsblockes, Ansichten,
Grundrisse und Schnitte der erforderlichen Baulichkeiten) teils
auf dem Gebiete der Baukunst, teils dem der Gartenkunst liegt
und der Entwurf die Gesamtanlage darstellen soll. Der Ein-
druck des öffentlichen Parkes soll vermieden werden, die
Anlage soll einfach und würdig sein und eine weitgehende
Verwertung des Geländes ermöglichen. Es gilt in diesem
Wettbewerb „künstlerische Ausdrucksmittel für eine
Friedhofsanlage zu erhalten, die dem Empfinden der
evangelischen Bevölkerung Norddeutschi an ds zusagt
und vertraut ist".

Der geschäftsführende Ausschuß der Stadtsynode behält
sich das Eecht vor, eine zusammenfassende Veröffentlichung-
einiger oder aller preisgekrönten oder sonst erworbenen Ent-
würfe zu veranstalten. H.

Obergärtnerprüfüng an der Gartenbauschule zu
Dresden. Einem lange gehegten Wunsche entsprechend ist
nunmehr auch für Besucher der Gartenbauschule des Garten-
bauverbandes für das Königreich Sachsen, die bekanntlich un-
längst in Laubegast ein neues Heim bezogen hat, die Möglich-
keit geschaffen, die Obergärtnerpräfung abzulegen. Enter dem
7. September d. Js. hat das Kgl. Sächs. Ministerium des Innern
zu Dresden die Prüfungsordnung für das Obergärtnerexamen
genehmigt.

Personalnachrichten.

Stadtgartendirektor Julius Trip.f Die Nachricht von
dem Hinscheiden des Vorsitzenden der D. G. f. G. hat uns
nicht unerwartet getroffen. Man wußte, daß er, der noch im
vorigen Jahre die Hauptversammlung der Gesellschaft in Nürn-
berg in gewohnter Frische und Rüstigkeit geleitet hat, von
einer schweren Erkrankung befallen war, die in seiner, keine
Rücksicht auf die eigene Person kennenden rastlosen Tätigkeit
auf den verschiedensten Gebieten, ihren Ursprung gehabt haben
dürfte. War auch den Näherstehenden seit einigen Wochen
bekannt, daß sein Zustand hoffnungslos geworden war, so hat
trotzdem die Nachricht von seinem am 18. September d. Js.
eingetretenen Tode überall erschütternd gewirkt und das Gefühl
schmerzlichster Teilnahme erweckt. Unwillkürlich legt sich
jeder die Frage vor, was hätte dieser erst 50 jährige Mann bei
seinen Fähigkeiten und glänzenden Eigenschaften noch alles
leisten können, wenn ihm eine längere Lebensdauer beschieden
gewesen wäre. Die Lücke, welche sein Scheiden hinterläßt, wird
nur schwer auszufüllen sein.

Diesen Empfindungen hat der Magistrat der Kgl. Haupt-
und Residenzstadt Hannover in seinem Beileidschreiben an
Frau Stadtgartendirektor Trip Ausdruck gegeben, in welchem
hervorgehoben wird, daß der Verstorbene im nie ermüdenden

Schaffensdrang sein mit vornehm künstlerischem Geschmacke
gepaartes reiches Können der Verschönerung Hannovers dienst-
bar gemacht und Kunstwerke von unvergleichlichem Wert habe
entstehen lassen, die seinem Namen einen Ehrenplatz in der
Geschichte der Stadt sichern. Das Schreiben schließt mit der
Mitteilung, daß die städtischen Kollegien beschlossen haben,
in Anerkennung seiner großen Verdienste auf dem Stöckener
Friedhofe und zwar in dem schönen als Heidepartie ausge-
bildeten Teile, die eine Lieblingsschöpfung des Verstorbenen
war, ein Erbbegräbnis unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

Dort ist er um die Mittagsstunde des 21. September zur
letzten Ruhe bestattet worden, als erster auf dem von ihm
geschaffenen neuen Friedhofsteile. Außer zahlreichen Mit-
gliedern der Behörden und Vereinigungen, denen er angehört
hatte, gab ihm der Vorstand und eine große Anzahl von Mit-
gliedern der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, deren
Förderung ihm von jeher am Herzen gelegen und für die
er besonders in den letzten Jahren zielbewußt und mit unver-
kennbarem Erfolge seine ganze Kraft eingesetzt hatte, das
Geleite. Heicke.

Dr. Hösternaann, Assistent am botanischen Institut der
landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf bei Bonn, ist als
Nachfolger Dr. K. Müllersf zum Lehrer der Botanik und Vor-
steher der pflanzenphysiologischen Versuchsstation an die Kgl.
Gärtnerlehranstalt nach Dahlem berufen. — Lindemuth, H.,
Dozent an der landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, ist
zum Kgl. Gartenbaudirektor ernannt worden. — Hartnauer, R.
seither in Berlin, übernahm die Leitung der Gartenanlagen der
Flora in Köln-Riehl. — Lukas, Fr., Kgl. Ökonomierat, Besitzer
und Leiter des pomologischen Instituts zu Reutlingen, feiert
am 28. September d. Js. sein 50jähriges Berufsjubiläum. Geb.
30. Okt. 1843 zu Regensburg, wo sein Vater, der nachherige
Gründer des in Obstbaukreisen hochangesehenen Reutlinger
Institutes, Dr. Ed. Lucas, damals Obergärtner war, eignete sich
Fr. Lukas seine ersten gärtnerischen Kenntnisse bei Hofgärtner
Müller auf der Wilhelma bei Stuttgart und bei Benary, Erfurt,
1858—1861 an. Später war er bei Baltet Freres in Troyes
und seit Herbst 1867 im väterlichen Geschäft tätig, in dessen
Besitz und Leitung er 1882 seinem Vater folgte. Sein Ver-
dienst auf dem Gebiete des Obstbaues und seine erfolgreiche
praktische und literarische Tätigkeit sind allgemein bekannt
und allseitig anerkannt. — Hellemann, Baumschulenbesitzer in
Moorende bei Bremen, langjähriges Mitglied der D. G. f. G. ist
im Alter von 54 Jahren nach langer Krankheit gestorben. —
Karich, Th. &., Bremen, erhielt auf der Jubiläumsausstellung
des Gartenbauvereins für Bremen und Umgegend in der Ab-
teilung „Gartenkunst" die große goldene Staatsmedaille des
Senates der Freien und Hansestadt Bremen. — Ledien, F.,
Inspektor des Botan. Gartens zu Dresden, ist als Nachfolger
Perrings zum Inspektor des Königl. Botan. Gartens in Dahlem
ernannt worden. — Löbner, Max, Obergärtner und Lehrer
an der Schweizerischen Gartenbauschule zu Waedenswil, ist
als Inspektor des Botan. Gartens nach Dresden berufen worden.
— Richter, Hofgärtner in Dessau, ist am 1. Oktober d. J. in
den Ruhestand getreten. — Diermayer, M., seither bei der
Jubiläumsausstellung in Mannheim tätig, wurde als städt-
Gartenbauingenieur nach Kattowitz O.-Schl. berufen.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. - Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11,

Grofsbeeren Strafte 9. — Druck von A. W. Hayn's Erben, Potsdam.
 
Annotationen