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DIE GARTENKUNST.
111
Gbr. Grimmstraße in Rixdorf u. a. m.) aufzuweisen, wo
zwei von Baumreihen beschattete Promenadenwege die
Rasenfläche mit Spielplätzen zu einer einheitlichen
Gartenanlage zusammenfassen. Verwundert werden Sie
fragen, mit Spielplätzen? Ja, und nicht nur hier; die
Mittelanlage muß oft in
Berlin, wie die Straße
überhaupt, zum Spiel der
Kinder herhalten, weil das
Tummeln auf dem Haus-
hofe meistens verboten
ist. Darum ist auch die
Zahl der Kinderunfälle
nirgends so groß, als dort.
Ungemütlich wird
aber der Aufenthalt auf
der Mittelanlage und gar
gefährlich für die Kinder,
wenn Straßenbahnen sie
begleiten. Die Mittel-
anlage kann zweckmäßig
zur Teilung und Leitung
des Verkehrs sein, jedoch
nur in Straßen ohne
Straßenbahn ; da wo eine
Straßenbahn hindurch-
geht, wird besser diese
selbst aus verkehrstech-
nischen Gründen in die Mitte gelegt und zu beiden Seiten
mit Gehwegen oder Rasenstreifen, Baumreihen eingefaßt.
Dabei können bei elektrischem Betriebe auch die Flächen
zwischen den Gleisen nach nordamerikanischem Vorbild
berast werden, um die Staubplage einzuschränken, wie
in der Hardenbergstraße in Charlottenburg.
Die erweiterte Mittelanlage in kurzen Straßen, in
Ausbuchtungen der Straße, auf dem freien Platze,
heißt Gartenplatz oder Anlagenplatz, englisch square.
Der Square ist in der Idee aber zum Unterschiede vom
deutschen Gartenplatz ein stiller Wohnplatz mit einem
gemeinsamen Garten in der Mitte und mit Zufahrt-
straßen zu einer möglichst geschlossenen Umbauung
rund herum. Der Garten ist eingefriedigt und nur den
Anwohnern des Platzes zugänglich. Öffentlich ist er
also nur in dem Sinne, wie bei uns der Vorgarten —
er gehört zu den ihn umgebenden Häusern. Nun kann
es ja nicht ausbleiben,
daß der Aufenthalt in
einem solchen Garten,
zumal wenn dieser nur
klein ist, recht unge-
mütlich wird, im Falle
die ihn umgebenden
Wohnstraßen, die aber
öffentliche Straßen
sind, plötzlich lärmen-
den Verkehr erhalten;
Querschnitt der Johann-Georgen-Allee in Dresden.
Isarufer in München.
DIE GARTENKUNST.
111
Gbr. Grimmstraße in Rixdorf u. a. m.) aufzuweisen, wo
zwei von Baumreihen beschattete Promenadenwege die
Rasenfläche mit Spielplätzen zu einer einheitlichen
Gartenanlage zusammenfassen. Verwundert werden Sie
fragen, mit Spielplätzen? Ja, und nicht nur hier; die
Mittelanlage muß oft in
Berlin, wie die Straße
überhaupt, zum Spiel der
Kinder herhalten, weil das
Tummeln auf dem Haus-
hofe meistens verboten
ist. Darum ist auch die
Zahl der Kinderunfälle
nirgends so groß, als dort.
Ungemütlich wird
aber der Aufenthalt auf
der Mittelanlage und gar
gefährlich für die Kinder,
wenn Straßenbahnen sie
begleiten. Die Mittel-
anlage kann zweckmäßig
zur Teilung und Leitung
des Verkehrs sein, jedoch
nur in Straßen ohne
Straßenbahn ; da wo eine
Straßenbahn hindurch-
geht, wird besser diese
selbst aus verkehrstech-
nischen Gründen in die Mitte gelegt und zu beiden Seiten
mit Gehwegen oder Rasenstreifen, Baumreihen eingefaßt.
Dabei können bei elektrischem Betriebe auch die Flächen
zwischen den Gleisen nach nordamerikanischem Vorbild
berast werden, um die Staubplage einzuschränken, wie
in der Hardenbergstraße in Charlottenburg.
Die erweiterte Mittelanlage in kurzen Straßen, in
Ausbuchtungen der Straße, auf dem freien Platze,
heißt Gartenplatz oder Anlagenplatz, englisch square.
Der Square ist in der Idee aber zum Unterschiede vom
deutschen Gartenplatz ein stiller Wohnplatz mit einem
gemeinsamen Garten in der Mitte und mit Zufahrt-
straßen zu einer möglichst geschlossenen Umbauung
rund herum. Der Garten ist eingefriedigt und nur den
Anwohnern des Platzes zugänglich. Öffentlich ist er
also nur in dem Sinne, wie bei uns der Vorgarten —
er gehört zu den ihn umgebenden Häusern. Nun kann
es ja nicht ausbleiben,
daß der Aufenthalt in
einem solchen Garten,
zumal wenn dieser nur
klein ist, recht unge-
mütlich wird, im Falle
die ihn umgebenden
Wohnstraßen, die aber
öffentliche Straßen
sind, plötzlich lärmen-
den Verkehr erhalten;
Querschnitt der Johann-Georgen-Allee in Dresden.
Isarufer in München.