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Die Gartenkunst — 12.1910

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Kayser, Hans: Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England, [4]: Ein Tag bei Lady Lilford
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0025

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XII, 2

DIE GARTENKUNST.

17

i. Blick von der Schloßterrasse in den Park der Lady Lilford.

Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst

nach England.

IV. Ein Tag bei Lady Lilford.

Von Hans Kayser, Frankfurt a. M.

Mit eigenen Aufnahmen. •

Wer die letzten Tage der englischen Studienfahrt sitztums macht man sich wohl einen Begriff, wenn man
noch miterleben durfte, dem werden zwei große Ein- hört, daß wir von der Schloßterrasse über weite Wiesen-
drücke dauernd geblieben sein. Der Besuch bei der flächen zwischen üppigsten Baumgruppen tief in die
großen Naturfreundin Lady Lilford und die leider nur typische englische Parklandschaft hinein sahen und
zu kurze und eilige Wanderung durch die Koniferen sich dies alles Eigentum der Lady nannte. (Abb. i.)
Haine des Naturparks von Dropmore. Von letzeren Kirche, Schule und Beamtenwohnhäuser liegen im
können später einige Abbildungen folgen und das Gc- eigenen Parkgelände. Letztere an der öffentlichen
sehene wieder vergegenwärtigen. Diesmal folge der Verkehrsstraße und mit der Gärtnerei vereinigt, boten
Leser dem kleinen Kreis von Vertretern deutscher für sich das Bild einer kleinen Gartenstadt (Abb. 2),
Gartenkunst, die am Ende der schönen Studienfahrt- wie auch die Schule, unter alten Bäumen mitten im
Woche die längere Fahrt nach Xorthampton unter- Park gelegen, mehr den Eindruck eines Landhauses
nahmen, von dort nach kurzem Besuch der alten Stadt macht (Abb. 5) und die Kirche im reizvollen Rahmen
nach der kleinen Station Thorpc weiter fuhren und der Bäume ein malerisches Bild bot.
endlich nach schöner Wagenfarht durch malerische Ort- Wie wir es im Holland Park, Hampton Court und
schaften und liebliche Auenlandschaft das Besitztum bei Baron Rotschild und anderen großen engl. Privat-
der Lady Lilford erreichten. anlagen fanden, so konnten wir auch hier neben der

Aufs freundlichste von der Schwester der Besitzerin großen freien Parkanlage, die eigentlich gleichbedeutend

als Gäste des Hauses begrüßt, sahen wir uns bald im ist mit der Landschaft, regelmäßig behandelte und mehr

prunkvollen Speisesaal an festlicher Tafel zum er- oder weniger mit architektonischem Schmuck versehene

frischenden Lunch versammelt und von dienstbereiten Sondergärten sehen.

Menschen umgeben. Zu diesen Sondergärten ist neben dem Rosengarten,

Unter Führung des Obergärtners begann sodann dem Dutch-Garden (holländ. Stil) und regelmäßigen

die Besichtigung des unendlichen Parks. Es würde zu Farbengärten auch der Kitchen-Garden und der Rockery-

weit führen, wollte man alles Gesehene hier berichten, Garden zu rechnen.

es kann nur einzelnes angedeutet werden und die Bilder Der Ubergang vom Park zu diesen regelmäßigen

mögen die Worte ergänzen. Von der Größe des Be- Teilen ist gewöhnlich schon in strenger Form gehalten.
 
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