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Die Gartenkunst — 12.1910

DOI Artikel:
Heicke, C.: Sichtung unserer Gehölzbestände
DOI Artikel:
Buttenberg, M.; Hardt, Emil [Ill.]: Von Hausgärten und Gartenarchitekturen: zu den Zeichnungen von Hardt
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0178

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170

DIE GARTENKUNST.

XII, 10

spiel zu nennen, sei beiläufig auf die Seidei-
schen Rhododendronkulturen in Grüngräb-
chen hingewiesen.

Und daß als Folge meiner Anregungen
das Platzgreifen einer unerfreulichen Ein-
tönigkeit in den Beständen unserer Parks
und Gärten zu befürchten wäre, kann doch
nicht ernsthaft behauptet werden. Freilich
jene zappelige nervöse Unruhe, die jetzt in
den meisten unserer Gärten herrscht, die
könnte infolge unserer Bestrebungen ver-
schwinden und es würde jene Ruhe und
Einfachheit sich einstellen, die Hoemann
in seinem Vortrage auf der Hauptversamm-
lung der D. G. f. G. in Potsdam 1908*)
mit tiefer Empfindung geschildert hat. In
unseren alten Parkanlagen und Gärten, da
finden wir diese Einfachheit noch zuweilen,
d. h. wenn die heutige Generation nicht
durch Hineintragen ihrer Zutaten die ruhige
Stimmung verdorben hat. Heicke.

Von Hausgärten und Garten-
architekturen.

Zu den Zeichnungen von Garten - Architekt
Hardt, Düsseldorf.

Es ist erfreulich zu beobachten, wie
in verhältnismäßig kurzer Zeit eine glück-
liche Wandlung in den Anschauungen, die
früher beim Hausbau und bei der mit
ihm aufs innigste zusammenhängenden Ge-
staltung des Hausgartens gang und gäbe
waren, durchgedrungen ist. Ohne Rück-
sicht auf den notwendigen Einklang von
von Haus und Garten war dieser in den
meisten Fällen eine verkleinerte, schablo-
nenhafte Nachahmung unserer großen Park-
bilder, deswegen vor allem deplaziert und
auch nüchtern und unbehaglich.

Der Hausgarten soll nach den glei-
chen Gesetzen, wie die ihn beherrschende
Hausarchitektur stilisiert werden. Es ist
daher auch notwendig im Sinne der Archi-
tektur zu arbeiten, damit die Komposition
des Darzustellenden, Umrahmung, Kolorit,
■$j/srf-'Srr<!/3e ' sowie die ganze Linienführung des Bildes
sich den straffen Linien der Architektur
Geschäfte auf die Anzucht weniger Baumarten zu Allee- anschmiege und harmonisch einheitlich wirken könne,
bäumen einrichten, andere auf die von Nadelhölzern, wie- Daher ist der Grundsatz, daß der Hausgarten seinem
der andere auf die gewisser Gruppen von Gehölzen, Hek- Zwecke nach eine Erweiterung der Wohnräume, also
kenpflanzen, Schattengehölzen usw. und bei der Anzucht einen Teil der Wohnstätte, bilden solle und daß dem-
alle Vorteile, die solche Sonderbetriebe unleugbar bieten, gemäß besondere Sorgfalt auf eine zweckmäßige Ein-
sich zu nutze machen? Ich denke, daß auf solche Weise teilung, sinngemäße Raumgliederung und Komposition
Ergebnisse sich erzielen lassen müßten, die allen Betei- -

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ligten zum Vorteil gereichen. Um ein praktisches Bei- *) Man vergleiche Gartenkunst 1908, Seite 147 u. f.
 
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