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Die Gartenkunst — 13.1911

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Heicke, C.: Ein praktischer Versuch zur Hebung der Friedhofskunst
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0031

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XIII, 1 DIE GARTENKUNST. 23

Wegen, um das Bild zu vervoll-
ständigen, auch eine Anzahl Kauf-
gräber mit Denksteinennachguter
vorbildlichen Entwürfen und an-
gemessener Bepflanzung ausge-
stattet, und auch einige schöne
Denksteine aus älteren wiederbe-
legten Teilen des Friedhofes haben
Aufstellung gefunden, die der
ersten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts entstammen und wegen
ihrer guten Form- und Materialbe-
handlung beachtenswert sind.

So ist ein kleiner Muster-
friedhof entstanden , der von je-
dem Friedhofsbesucher mit Inter-
esse und hoffentlich auch mit gu-
tem Erfolge besichtigt wird. An-
regung kann man in reicher Fülle
finden. Unter den Grabmälern
sind die verschiedensten Typen
vertreten; alte Motive der Schmie-
detechnik und die Formen der
Holz- und Steinkreuze, wie wir
sie auf den Dorffriedhöfen in der
Ebene und im Gebirge antreffen,
wechseln mit geschmackvollen Er- Reihengräber aus der Musteranlage auf dem Frankfurter Hauptfriedhofe (Blick 2).

Zeugnissen der modernen Kunst-
gewerberichtung; und wenn nicht von allen Grabmalformen, die über die Entstehung und den Zweck der Anlage Aufschluß
da vorgeführt sind, erwartet werden darf, daß sie sich einbürgern gibt, die Namen der Verfertiger der einzelnen Grabmäler nebst
werden, so wird doch zweifellos manche gute Anregung durch den Preisen für die Herstellung und Winke für guten gärt-
diese Musteranlage gegeben werden Allen ohne Unterschied nerischen Grabschmuck enthält. ti.
kommt die schlichte, aber stimmungsvolle Bepflanzung zu-
statten, die zur Zeit der Fertigstellung im verflossenen Herbst
mit ihren diskreten Farben der Anlage besondern Reiz verlieh.

Man hat die Absicht, diesen kleinen Musterfriedhof bis auf Verschiedene Mitteilungen,

weiteres bestehen zu lassen die Bepflanzung soll nach Bedarf im Holzhausenpark Frankfurt a. M. Vor einiger Zeit gab uns

Wechsel der Jahreszeiten etwas ergänzt werden; auch ist in Aus- ^Frankfurt a. M. einer Entscheidung entgegentreibende

Sicht genommen, von Zeit zu Zeit mit einem lei der Grabmaler Schicksals einer von der Bebauung bedrohten, im

zu wechseln. Auch ist eine kleine Broschüre ) erschienen, d.e priv°atbesitz befindlichen altenParkanlage, desHolzhausenparkes,
*) Grabmalkunst, eine Auswahl vorbildlicher Entwürfe für Anlaß, das Für und Wider bei derartigen Parkerhaltungsfragen
Reihengräber. Von Magistratsbaurat Karl Wilde. Verlag zu erörtern*). Wir kamen zu dem Schlüsse, daß nur unter
von F. B. Auffarth, Frankfurt a. M. 1910. Preis Mk. 1. -. ganz besonders günstigen Umständen eine Verwaltung in der

Lage sein wird, einen derartigen
Park zu erweiben, um ihn ohne
Einschränkung der Öffentlichkeit
zu erhalten, und daß man in der
Regel sich darauf beschränken
muß, durch Aufstellung eines ge-
eigneten weiträumigen Bebau-
ungsplanes die Sicherung der wert-
vollsten Teile der Baumbestände
vor der Niederlegung anzustreben.

In dem Frankfurter Falle war
die Sache noch durch den Um-
stand wesentlich erschwert, daß
die Stadt vor längeren Jahren mit
dem Eigentümer des Parks einen
Bebauungsplan vereinbart hatte,
der eine sehr weitgehende Aus-
schlachtung des Grundstückes zu-
ließ und auf die Erhaltung der Be-
stände wenig Rücksicht nahm. In-
zwischen haben Verhandlungen
zwischen der Stadt und der zur
Verwertung des Parkgeländes ge-
gründeten Terraingesellschaft

*) Vergl. Parkerhaltungsfragen.
Seite 112 u. f. Jahrgang 1910 der
Alte Denksteine in der Musteranlage aut dem Frankfurter Hauptfriedhofe (Blick 3). Gartenkunst.
 
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