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Die Gartenkunst — 13.1911

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Zahn, F.: Literaturnachweis für Gartenkunst und Gartentechnik
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0049

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XIII, 2

DIE GARTENKUNST.

41

Literaturnachweis für Gartenkunst und Verschiedene Mitteilungen.
Gartentechnik.

Zur Kunstgewerbeschul-Frage. Zu der Verwahrung des

Bearbeitet von F. Zahn, Steglitz. Herrn Ehrlich, betreffend meine Stellungnahme zur Kunst-

(Fortsetzuno-) gewerbeschule, habe ich nachfolgendes zu bemerken:

Daß meine Görlitzer Äußerungen für einen logisch

B. 2- denkenden Menschen dazu angetan sind, ganz allgemein „eine

Die Gartenwelt. Jahrg. XI. Heft 13. Seite 150. Verpflanzen ungünstige Meinung über den Unterricht an der Düsseldorfer

oojähriger Linden. Es handelt sich um die im Dezember Kunstgewerbeschule zu verbreiten", ist mir unerfindlich. Die

1906 auf dem Leipziger-Platz in Berlin verpflanzten Linden, „Mitteilungen der Vereinigung ehemaliger Proskauer", auf die

deren Ballen mit einem 4,60 m im Quadrat großen und 2,0 m sich Herr Ehrlich bezieht, enthalten über meine Ausführungen

hohen Kübel aus Balken und Bohlen umschlossen war. Die nur einen allgemeinen Passus, in dem von einer abfälligen

Abbildung läßt die Konstruktion deutlich erkennen. Der Kritik des Unterrichtes meinerseits nicht die Rede ist.

Transport erfolgte auf Bohlenunterbau und Eichenholzrollen Ich habe ausdrücklich erklärt (S. 20 des Berichtes über die

mit Hilfe eines Flaschenzuges. Die 22 m lange Strecke zum Hauptversammlung der D. G f. G. 1910): „Es liegt mir fern die

neuen Standort wurden in einem dafür geschaffenen Graben Kunstgewerbeschule herabzusetzen " „Ich erkenne ihr Ver-

in i1/, Stunden zurückgelegt. dienst selbstversändlich an." „Ich halte die Kunstgewerbeschule

tp- , , ■ . ... ,. n ... r heute keineswegs für überflüssig." Herr Fischer erklärte

hingehender ist über die Verpflanztechnik mit großen c ,c ... ? 11 • ■ a a tt » ■ u*. a

p„ii„ u _• li. t 1 -iT, f, „ , ., ... „ ir ferner b. 10 : „Im allgemeinen wird der Unterricht an der

Ballen berichtet im Jahrgang XI. Heft 16. Seite 181. Ver- K , " . ö , u .

T , J ö~ T, .„ _• .. Kunstgewerbeschule von den Herren, die es wissen müssen,

pflanzen eines 50 Jahre alten Taxus. Harry Maass, Stuttgart. , , j5 , , . „ u ~ , „' , . ,. .. ,

\kk;]j____,m a 7 ■ u u ■ o-u j gelobt und anerkannt." Her Scholl hat die Vorzuge des

Abbildungen und Zeichnungen geben ein genaues Bild des .?T ....... D > u . u u ?c 1

Verlaufes der Arbeit Unterrichtes m der Raumgestaltung hervorgehoben (S. 20).

Ich hatte keinen Grund, ihm zu widersprechen, habe also auch
Die Gartenkunst. Jahrg. XI. Heft 5. Seite 86. Das Ver- das anerkannt. Es ist zum mindesten bedauerlich, daß Herr
pflanzen von großen Bäumen. Heiler-München schildert die Ehrlich von diesen Erklärungen, die eine Kritik nicht aus-
Pflanzarbeiten auf dem Gelände der Ausstellung in München. zuschließen brauchen, keine Notiz genommen hat.
Baumtransport, Verpflanzwagen und verpflanzte Bäume sind Daß die meisten Gartenarchitekten meiner Ansicht sind,
abgebildet (10 Abbildungen). Der Transport erfolgt liegend habe jch nicht behauptet. Herr Fischer sowohl wie ich,
wegen den Oberleitungen der elektrischen Straßenbahnen. haben uns a]s Deputierte der „Vereinigung ehemahliger Wild-
Möllers, Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1895. Nr. 4. park-Dahlemer" lediglich auf Mitglieder dieses Vereins bezogen,
Seite 40. Uber das Verpflanzen starker Bäume. Nüßle- und das können wir in einer solchen Verhandlung selbstredend
Villingen. Das sicherste Verfahren ist das Verpflanzen mit nur in der Hauptdisposition. Ich stehe aber jedermann auch
Frostballen. Beim Fehlen eines Verpflanzwagens wird der ohne Sekundanten mit meiner Ansicht und meinem Urteil zur
Baum mit einem an einem Dreibock befestigten Flaschenzug Verfügung, — auch als einer der „Jungen". (Herr Hoemann
gehoben und auf einem niedrigen Rollwagen transportiert. Ab- S. 19). Denn wir Jungen sind nicht gewillt, irgend etwas
deckung der Baumscheibe mit einer Dungschicht ist notwendig. kritiklos hinzunehmen. Müssen wir doch selbst darunter leiden,
Zur Wachstumszeit ist stark zu gießen und zu spritzen. daß die Alten nicht rechtzeitig Kritik geübt haben.

Nr. 8. Seite 88. Verpflanzen großer Bäume mit Frost- Daß in Düsseldorf Gartenarchitekturen entworfen werden,

ballen. Hirsche-Gleichenber°- Das Herausheben aus dem Loch ist wohl selbstverständlich, ich habe auch das erwähnt (S. 17).

geschieht durch Ankippen des Ballens und Unterstopfen mit Daß aber der Garten da entworfen werden muß, wo die

Erde bis der Ballen etwa 15-20 cm über Erdhöhe steht. Gartenarchitektur entworfen wird, ist mir ein Rätsel. Ich ver-

Schlittentransport ist dem auf Wagen vorzuziehen. Im ersten trete die Ansicht, daß für den Gartenarchitekten der Garten

Jahre wird der Baum nicht o-eschnitten. die Hauptsache ist, und seine Architektur in Zukunft da

Nr 8 Seiip v~,.„fi& c o- vi i-i entstehen sollte, wo der Garten entsteht.

Kamieniefz bereitetSr°fer flBaume- ^hradnik- von Hemi £ ü ffihrten Be.

er 9^ 20 cm von StoJÄ V0I\ fruchtung durch die Schwesterkünste" habe ich nicht in Abrede

yu x^u cm vom stamm einen mindestens 30 cm breiten, . ö

120 cm tiefen Graben aushebt die verlptvtpn Wnrypln he- gestellt.

schneidet und den Graben mit iuter Erde füllt Daß die Kunstgewerbeschule,,eine lange vermißte
^ i t_ r- . ' Einrichtung ist", bezweifle ich. Soweit ich orientiert bin, ist
Mollers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1896. Nr. 39. der Gedanke an sie erst kurz vor oder während der Pots-
seite 452. Schneiden oder nicht Schneiden. Lüdtke-Breslau. damer Hauptversammlung aufgetaucht, und mit staunenswerter
Hat der bäum ein seiner Krone entsprechendes Wurzelver- Schnelligkeit verwirklicht worden. Vorher ist man für das
mögen wird nur entfernt, was dieselbe mißgestaltet er- Hochschul-Ziel eingetreten. Ich verweise auf die Dar-
scheinen läßt. , j tt c- ,a o\

legungen des Herrn Singer (b. 18).

Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1894. Nr. 25. Herr Ehrlich glaubt ferner nicht daran, daß die Gärtner-
Seite 283. Das Verpflanzen von Parkbäumen und Sträuchern Lehranstalt Dahlem uns jemals „einen Ersatz für die Kunst-
1m Hochsommer. Weißhand-Magdeburg. Mit dem Verpflanzen gewerbeschule" schaffen wird; dafür gibt es keinen Beweis,
von 75 cm Stammumfang haltenden Pyramidenpappeln, von also auch keinen Gegenbeweis. Es muß aber ein Versuch
Birken mit 50 cm Stammumfang, sowie Ulmen, Ahorn, Sorbus gemacht werden, und es steht zu wünschen, daß man diesem
und Crataegus ist am 24. August begonnen. Sämtliche Bäume Versuch dasselbe ruhige Abwarten entgegenbringt, das man
werden stark zurückgeschnitten und jedes Blatt entfernt, Ballen jetzt der Kunstgewerbeschule gegenüber beansprucht,
hielten dieselben nicht. Trotz ungünstigen Wetters und geringer Die Äußerung betr. fremde Häuser ist meinerseits nicht
Pflege waren die Verluste gering. gefallen. Im Prinzip bin ich absolut nicht dagegen, daß man

(Fortsetzung folgt) sicn seine Bildung da nolt> wo einem die Tür geöffnet wird.

Warum ich im vorliegenden Falle gegen das „fremde Haus"
bin, das findet Herr Ehrlich in meinem Referat unter An-
gabe von künstlerischen, praktischen und sozialen Beweg-
gründen ausführlich behandelt. Unmöglich ist es mir, die von
Herrn Ehrlich angeführten Beispiele (Architekten und Forst-
akademiker) für uns als Vergleich anzuerkennen.
 
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