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Die Gartenkunst — 13.1911

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Encke, Fritz: Der Volkspark, [1]
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0166

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158

DIE GARTENKUNST.

XIII, 8

Abhänge zu steil sind, hat man zwei
Eisenstangen übereinander angebracht.

Es bleibt noch übrig zu erörtern, wie
der Versuch gelungen ist, einen Park mit
einfacherer Unterhaltung zu schaffen. Daß
scheinbar wilde Szenerien weniger Pflege
erheischen, als Gehölzgruppen und Rasen-
flächen anderer Parks, ist im allgemeinen
nicht zutreffend. Zumal da, wo man ein
möglichst wildes Durcheinander wünscht,
muß immer eingegriffen werden, sonst
herrscht in der ganzen Szenerie schließ-
lich nur die am besten hier gedeihende
Pflanzenart vor. Alles andere, was das
schöne Durcheinander mitausmachte, geht
zugrunde. Dagegen sind Wiesen und
Heideflächen billiger in der Unterhaltung
als Rasenflächen, auch lassen sich die
Übergänge der Wege zu den Pflanzungen
und Grasflächen viel einfacher und bil-
liger halten, wenn man dem Publikum
zumeist überläßt, die Wegebreite bis zu
einem gewissen Grade selbst zu bestim-
men. Dadurch, daß man nicht die müh-
sam gehaltene Weggrenze sieht, die meist
an einen ganz der Begrünung entbehren-
den Strich sich anlnhnt, bleibt der Ein-
druck ein erträglicher, auch wenn das
Publikum das Bedürfnis hatte, einen Weg
um 25—5° cm breiter zutreten. Freilich
ist auch hier eine Grenze gezogen durch
das Maß der Benutzung des Parkes. Bei
sehr starker Benutzung wird man wohl
gezwungen sein, die Wege schärfer zu
begrenzen, meines Erachtens weniger aus
ästhetischen als aus praktischen Gründen.

Klettenbergpark (Haidelandschaft).
Photographische Aufnahme von Stadtobergärtner Scherer, Cöln. VCTSChicdGIlC Mitteilungen.

tervolle Einzelbildchen entstehen, die wie die Gemälde
in einer gut angeordneten Gemäldegalerie einen guten
Gesamteindruck bieten.

Ja auch Steine und Felsen sieht man hier. Der
Wasserfall bricht durch Basaltlava hindurch, eine fast
senkrecht abfallende Wand zeigt Säulenbasalt, und ein
Hohlweg zeigt die Lagerung des Schiefers. Ist's gespielt?
Ich sage nein. Denn man hat bewußter Weise den
lehrhaften Zweck im Auge, der Schuljugend unsere ver-
breitesten Gesteinsformationen zu zeigen. Und Steine
und Pflanzen zusammen sehen nun einmal gut und
malerisch aus, wenns nicht gar zu ungeschickt ange-
fangen wird.

Erwähne ich nun noch mancherlei Spielplätze
und Sitzgelegenheiten, der Örtlichkeit angepaßt, so ist
mein Bild des Naturparkes fertig.

Eine Einzäunung hat er nicht. Nur da, wo die

An der Königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Dahlem fand

am 15. Juli d. J. die Gartenmeisterpriifung vor dem Kurato-
rium und den vom Vorsitzenden desselben ernannten Exami-
natoren für die einzelnen Spezialfächer statt. Anwesend waren
sämtliche Herren des Kuratoriums; Ministerialdirektor Exzellenz
Thiel leitete die Prüfung. Die am 1. April 1910 erlassene Prüfungs-
ordnung wurde in diesem Jahre zum ersten Male eingehend
durchgeführt. Im Vorjahre mußte, obwohl die mündliche
Prüfung erst nach Erlaß der neuen Bestimmungen stattfand
die frühere Ordnung noch zugrunde gelegt werden, weil die
Meldungen und die Erteilung der Aufgaben schon Oktober 1909 er-
folgt waren. Die drei Spezialfächer: Gartenkunst, Obstbau, gärt-
nerische Pflanzenkultur sind von der alten Ordnung übernom-
men; neu dagegen ist, daß in diesen die einzelnen Fächer im
Zeugnis besonders zensiert werden. Zur Beurteilung dienen
die Zensuren: sehr gut, gut, befriedigend, genügend, ungenü-
gend, was ebenfalls eine Bereicherung gegenüber den alten
Bestimmungen darstellt. Neu ist ferner die Berechtigung zur
Führung des Prädikates: „Staatlich diplomierter Gartenmeister"
Es ist eine in den letzten Jahren ständig sich wieder-
holende Tatsache, daß von den zur Prüfung sich Meldenden
 
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