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Die Gartenkunst — 14.1912

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Faulwetter, Hermann: Die Gartenkunst im Mittelalter, [3]: die Blumenwiese
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Rothe, Richard: Eisenhut: (Aconitum)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0090

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82

DIE GARTENKUNST.

XIV, 5

69.

Unbekannter Meister

?

70.

tt tt

um

i5°o

71-

72.

Monogrammist W. H.

um

147°

73-

Monogrammist b. g.

?

74-

tt tt


75-

Lukas Moser

1431

76.

Hans Multscher

1437

77-

Jacob Corneliss von Oost-
sanen (Amsterdam)

1480—
1535

78.

Hermann tom Ring

1521—

1597

79-

tt tt tt


80.

Hans Schäuflein

1480—

1540

81.

Martin Schongauer

1450—

1491

82.

ff tt


83-

H. Ullrich

?

84.

Hans Weiditz

1535

85-

tt tt

1557

86.

tt tt


87.

Rogcer van der Weyden

1400—

1464

88.

Michael Wolgemut

1465

89.

tt tt

*

Christus am Ölberg u. Ge-
fangennahme Christi.
(Abb. 6.) aus: „Ex do-
natione .Minden-

sis et Osnaburgensis
Kodex in Münster, Alter-
tumsverein.

Miniatur aus: „Romander
Rose" (Abb. 13.)
London,BritishMuseum.
Holzschnitt. (Abb. 36.)
Liebesgarten. Kupferstich
(Abb. 15.)

London,BritishMuseum.
Kupferstich. B. X. 47. 17.
P. II. 240. 207.

Wien, K. K. Kupfer-
stichsammlung.
Kupferstich, (Abb. 19.)
München, Kupferstich-
kabinet.

Das Gastmahl im Hause
des Lazarus.
Tiefenbronn, Kirche.
Auferstehung Christi.
Berlin. Kaiser Friedrich-
Museum.

Christus erscheint der
Maria Magdalena als
Gärtner.

Cassel, Kgl. Gemälde-
Galerie.

Auferstehung. Altarbild.
(Abb. 9.) Münster,
Landesmuseum.
Christus am Mberg. Altar-
bild. (Abb. 23.)

Münster, Landes-Mus.
Liebesgarten, Holzschnitt.
Dresden, Kupferstich-
kabinet. B. 97.
Madonna im Rosenhag
(I473-)

Colmar, Martinskirche.
Christus erscheint Magda-
lena. Kupferstich.
Liebestoller Bauer, Kup-
ferstich.

Nürnberg,Ger. Museum.
Holzschnitt: Brettspiel u.
Schach aus Petracka:
Trostspiegel, Augsburg,
Steyner.

Holzschnitt: Kräuter-

garten (Abb. 35.) ausj.
Dryander, Arzeneispie-
gel, Frankfurt, Egenolff.
Liebespaar, Holzschnitt
aus: Ain hipsch Trage-
die von zwaien lieb-
habenden Menschen.
Augsburg, Grimm u.
Wiesung.

Der heilige Lukas die
Madonna malend.
München, Alte Pina-
kothek.

Die Auferstehung Jesu;
vom Hofer Altar (Abb.
14.) München, Alte
Pinakothek.

Christus am Ölberg; vom
Hofer Altar.

München, Alte Pina-
kothek.

Eisenhut (Aconitum).

Es gibt unter den blühenden Staudengewächsen
gewisse Arten die, vermöge ihrer Winterhärte und An-
spruchslosigkeit in bezug auf irgend welche besondere
Kultur, lange Zeit nahezu unbeachtet ihren Platz be-
haupteten. Zumeist sind es solche, die bereits von
unseren Altvordern gepflanzt, gehegt und gepflegt wur-
den ; Erscheinungen, die aber ihr dauerndes Asylrecht
nicht etwa dem Pietätsgefühl, sondern einzig und allein
dem ihnen eigenen hohen Zierwert verdanken. Während
der Regime des Teppichbeetes in die Bauerngärten ver-
drängt, habe ich dort im Knabenalter mit den meisten
meine erste Bekanntschaft gemacht. Zu ihnen gehört
der Eisenhut und hiervon wieder vorzugsweise die ältesten
Formen, als welche das dunkelblaue Aconitum autum-
nale und die in blau, violett, weiß und blauweiß vor-
kommenden Aconitum napellus Varietäten anzusprechen
sind. Alle besitzen schöngeformte, dunkelgrüne Belau-
bung von langer Haltbarkeit. Sie zählen zu den besten
Hochsommerblühern, deren Flor sich bei Aconitum
autumnale bis in den Oktober hinein verlängert.
Einen leichten, gutgedüngten Boden liebend, entwik-
keln sie sich am besten in freier, sonniger Lage,
doch ist auch vielfach im Halbschatten noch ein ver-
hältnismäßig kräftiges Wachstum zu erzielen. Man
vermeide ein öfteres Verpflanzen. Der Eisenhut, um
seine ganze Schönheit zu entfalten, will mehrere Jahre
ungestört bleiben. Nur von älteren A. napellus-Pflan-
zungen kann man einen reichen dichten Blütenstand
und die stattliche Höhe von 5 bis 7 Fuß erwarten.
Dann bilden sie einen Hauptschmuck, der in keiner Stau-
denzusammenstellung so leicht unbewundert bleibt. Ganz
besonders möchte ich hier deren Verwendung im archi-
tektonischen Hausgarten empfehlen. Die Camera wirkt
bekanntlich in Gärten dieser Art Wunder, während sie
in einer landschaftlichen Anlage sehr oft versagt. Trotz-
dem lassen die meisten bisherigen Abbildungen aus
den sogenannten billigen modernen Hausgärten eine
auffällige Armut an Pflanzen und Blumenschmuck er-
kennen. Ich denke, der deutsche Gartenbesitzer und
vor allen Dingen die deutsche Hausfrau verdient besser
bedient zu werden, denn meines Wissens liebt sie die
Blumen ihres Gartens nicht weniger, als z. B. die
Amerikanerin. Das glänzende Dunkelblau der hohen
Aconitum als Hintergrund, davor eine leuchtend weiße
Welle aus Phlox decussata Frl. von Laßberg, oder
Mrs. Jenkins, und als äußere Randpflanzung gelbe An-
tirrhinums; dazwischen vereinzelt einige gelbe, orange-
farbene oder auratum Lilien eingestreut, gibt einen
Blütenreichtum und hochsommerlichen Farbeneffekt,
der gewiß volle Befriedigung auslöst. Sich an eine
Mauer oder dunkelgrüne Hecke anlehnend, werden
derartige Pflanzungen sehr bald der Stolz der sie Be-
sitzenden. Die reformatorische Hausgartenbewegung
hat sehr viel für sich; einen wirklich durchschlagenden
und nachhaltigen Erfolg kann sie, meiner Ansicht nach,
aber nur erwarten, wenn sie sich weit mehr wie bis-
her mit dem pflanzlichen Inhalt beschäftigt. Unter den
 
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