E. Barth: Spielplatz auf Buniamshof-Lübeck. Die mit malerischen Bäumen bestandene Bastion.
Aufnahme von H. Maaß, Lübeck.
Der Spielplatz
grenzung, ein Körper sich aufbauen soll und es
wird bei einfachster Herstellung diesen vor-
läufigen Zweck erfüllen, läßt eine sehr junge dllf BuniaHlshof ZU Lübeck
Heckenware zu und schützt sie vor Störungen _ _ , ,
„ t^i-i • i . 1 ■ 1 , von Erwin Barth, Charlottenburq.
von außen. Dabei kann es niedrig und von nicht
allzu aufdringlicher Farbe sein, um bei grösserer Wohl selten hat eine Stadt ein für einen
Verwendung nicht den Eindruck einer Fohlen- Spielplatz so geeignetes Gelände zur Verfügung
weide hervorzurufen. gehabt, wie Lübeck für den Platz bei der alten
Daß Pergolen und Lauben von Holz besser Wallbastion Buniamshof. Nur nach Süden hin
wirken als eiserne, bedarf wohl keiner Frage, frei. ist er nach Norden und Osten durch die
daß aber das Geländer einer größeren Stütz- Wallanlagen, nach Westen durch einen mit vier-
mauer, die zur Abwechslung oben nicht in einem reihiger Allee bekrönten früheren Eisenbahn-
Laubengang ausklingt, auch in Eisen schön sein dämm geschützt. Lübeck ist vom Mittelalter her
kann, wird jeder zugeben, der neue gute Eisen- reich an großen Freiflächen, welche früher in der
gittermuster kennt. Der Baluster aus Gußeisen Hauptsache zu Viehmärkten, Volksfesten, Frei-
ist freilich erheblich teurer als ein sehr gutes weiden und Versammlungen dienten. Diese von
Hartholzgitter. Aber vielleicht wird auch hier der herrlichen alten Lindenalleen umrahmten Frei-
Kunststein als Gestaltungsmaterial bei größeren flächen sind zum großen Teil bis auf den heutigen
Anlagen und wenig er beschränkten Mitteln früher Ta9 von der Bebauung verschont geblieben, eine
oder später nicht zu verachten sein. wertvolle Folge nicht allzuschneller Entwickelung
Aber davon soll später ausführlich die Rede der Stadt. So hat die alte Hansastadt vor dem
sein. Warten wir die weiteren Fortschritte der Burgtore das Burgfeld, vor dem Mühlentore den
Technik ab. - Jedenfalls sollten wir im Auge Brink, wozu in späterer Zeit hinzugekommen
behalten, daß es darauf ankommen muß, sind das kleine und große Kasernenfeld vor dem
zunächst die Auftraggeber williger zur Ver- Holstentor und die Falkenwiese vor dem Hüx-
wendung guter Architekturformen in den Gärten tertor.
zu machen. Wenn wir sie auf dem Weg über Der Spielplatz Buniamshof unterscheidet sich
den Kunststein an die gute Form wieder gewöhnt von den übrigen Spielwiesen dadurch, daß bei
haben, wird der Schritt zum guten — d. h. echten seiner Anlage besonders Rücksicht auf das orga-
— Material leicht sein. nisierte Spiel genommen ist, d. h. es sind beson-
_ dere Laufbahnen, Sprungbahnen, Plätze für
Ringkampf, Steinstoßen usw. angelegt. Die im
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Aufnahme von H. Maaß, Lübeck.
Der Spielplatz
grenzung, ein Körper sich aufbauen soll und es
wird bei einfachster Herstellung diesen vor-
läufigen Zweck erfüllen, läßt eine sehr junge dllf BuniaHlshof ZU Lübeck
Heckenware zu und schützt sie vor Störungen _ _ , ,
„ t^i-i • i . 1 ■ 1 , von Erwin Barth, Charlottenburq.
von außen. Dabei kann es niedrig und von nicht
allzu aufdringlicher Farbe sein, um bei grösserer Wohl selten hat eine Stadt ein für einen
Verwendung nicht den Eindruck einer Fohlen- Spielplatz so geeignetes Gelände zur Verfügung
weide hervorzurufen. gehabt, wie Lübeck für den Platz bei der alten
Daß Pergolen und Lauben von Holz besser Wallbastion Buniamshof. Nur nach Süden hin
wirken als eiserne, bedarf wohl keiner Frage, frei. ist er nach Norden und Osten durch die
daß aber das Geländer einer größeren Stütz- Wallanlagen, nach Westen durch einen mit vier-
mauer, die zur Abwechslung oben nicht in einem reihiger Allee bekrönten früheren Eisenbahn-
Laubengang ausklingt, auch in Eisen schön sein dämm geschützt. Lübeck ist vom Mittelalter her
kann, wird jeder zugeben, der neue gute Eisen- reich an großen Freiflächen, welche früher in der
gittermuster kennt. Der Baluster aus Gußeisen Hauptsache zu Viehmärkten, Volksfesten, Frei-
ist freilich erheblich teurer als ein sehr gutes weiden und Versammlungen dienten. Diese von
Hartholzgitter. Aber vielleicht wird auch hier der herrlichen alten Lindenalleen umrahmten Frei-
Kunststein als Gestaltungsmaterial bei größeren flächen sind zum großen Teil bis auf den heutigen
Anlagen und wenig er beschränkten Mitteln früher Ta9 von der Bebauung verschont geblieben, eine
oder später nicht zu verachten sein. wertvolle Folge nicht allzuschneller Entwickelung
Aber davon soll später ausführlich die Rede der Stadt. So hat die alte Hansastadt vor dem
sein. Warten wir die weiteren Fortschritte der Burgtore das Burgfeld, vor dem Mühlentore den
Technik ab. - Jedenfalls sollten wir im Auge Brink, wozu in späterer Zeit hinzugekommen
behalten, daß es darauf ankommen muß, sind das kleine und große Kasernenfeld vor dem
zunächst die Auftraggeber williger zur Ver- Holstentor und die Falkenwiese vor dem Hüx-
wendung guter Architekturformen in den Gärten tertor.
zu machen. Wenn wir sie auf dem Weg über Der Spielplatz Buniamshof unterscheidet sich
den Kunststein an die gute Form wieder gewöhnt von den übrigen Spielwiesen dadurch, daß bei
haben, wird der Schritt zum guten — d. h. echten seiner Anlage besonders Rücksicht auf das orga-
— Material leicht sein. nisierte Spiel genommen ist, d. h. es sind beson-
_ dere Laufbahnen, Sprungbahnen, Plätze für
Ringkampf, Steinstoßen usw. angelegt. Die im
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