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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 11
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Heicke, C.: Gartenbauausstellungen in Nord und Süd
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0175

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Italienisches Renaissance-Motiv von der Frühjahrsblumenausstellung München 1914.

Gartenbauausstellungen in Nord und Süd.

1. Frühjahrsblumenausstellung der Bayerischen Gartenbaugesellschaft

in München.

Wie im Jahre 1907 der Mannheimer-Jubi- Wenn in letzterer Beziehung, also vom rein
läums-Ausstellung eine Gartenbau-Ausstellung gartenkünstlerischen Standpunkt betrachtet, die
der Sächsischen Gartenbau-Gesellschaft Flora in Ausstellung vielleicht die hochgespannten Erwar-
Dresden voranging, hat heuer die Bayerische tungen derer nicht ganz erfüllte, welche die
Gartenbau-Gesellschaft in München dem Altonaer letztvorhergegangene Ausstellung noch in bester
Jubiläumsunternehmen eine Frühlingsblumen- Erinnerung hatten, so lag das in der Hauptsache
schau vorangehen lassen, die von besonderem an Umständen, mit denen die Leitung sich ab-
Reiz war. Sie wurde am 30. April eröffnet finden mußte, ohne sie ändern zu können. Im
und hatte, wie ihre Vorgängerin im Jahre 1911, Jahre 1911 war die Frühjahrsblumen-Ausstellung
in den Ausstellungshallen auf der Theresienhöhe einer anderen Ausstellungsveranstaltung gefolgt,
ihre Stätte gefunden. In den Händen des Münch- die in den geräumigen und weiten Hallen zahl-
ner Gartenarchitekten J. 0. Hammelbacher lag reiche Einbauten und Unterteilungen hinterlassen
ihre Leitung. hatte und der damalige Leiter, Herr Hofgärten-

Die Ausstellung war, wie man das bei der Oberinspektor Schall, war in der angenehmen
hohen Stufe aller künstlerischen Betätigung Lage, das zur Ausstellung gebrachte Pflanzenma-
in der bayerischen Hauptstadt nicht anders er- terial zur Füllung kleiner Abteilungen mit intimer
wartet, eine hervorragende Leistung. Die könig- Raumwirkung zu verwenden. Außerdem galt die
liehen Gärten, die städtische Gartenverwal- damalige Ausstellung der Feier des 90 Geburts-
tung und nicht minder die Handelsgärtnereien tages des allverehrten Prinzregenten Luitpold,
und Privatgärten in München und dem übrigen und die bayerische Gärtnerschaft hatte sich augen-
Bayern hatten gewetteifert, sie zu einerglänzen- scheinlich aus diesem Anlaß zu besonders reicher
den Schau gärtnerischer Pflanzen- und Blumen- Entfaltung ihres Könnens veranlaßt gesehen,
kultur zu machen. Und das Gestaltungsvermögen Denn alle drei Hallen waren für die Zursdiau-
des leitenden Gartenarchitekten hat die Fülle der Stellung der Pflanzen in Anspruch genommen.
Blumen und Schaupflanzen zu prächtigen Bildern In diesem Jahre war zunächst die Beteiligung
zu vereinen gewußt. erheblich geringer. Die zur Ausstellung gebrach-

Gartenkunst Nr. 11, 1914.

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