Gartenbauausstellung Altona 1914. Blick in den Vergnügungspark.
Architekt: Reg.-Baumeister Dr. Meyer-Altona.
Architektur und Plastik
auf der Gartenbau-Ausstellung in Altona.
Von Dr.-Ing. Hugo Koch, Architekt, Hamburg.
Der Erfolg unsererneuzeitlidien Ausstellungen wirkens von Architektur und Vegetation zu gute
— seien es Gewerbe-, Industrie- oder Kunstaus- — für den Gesamtaufbau der Ausstellung bot
Stellungen — hängt im besonderen von der ardii- sie dagegen ganz erhebliche Schwierigkeiten —
tektonischen Lösung der Aufgabe ab. Das ardii- die Zusammenfassung aller Bauten zu einem
tektonische Gesamtbild einer Ausstellung ist das großen architektonischen Aufbau war unmöglich,
erste, das auf den Besucher wirkt und wird auch ja auch eine leichte übersichtliche Planung war,
zumeist den stärksten Eindruck hinterlassen. Bei sofern man nicht sehr große Mittel aufwenden und
einer Gartenbauausstellung tritt zudem noch die Opfer an vorhandenem prächtigen Pflanzenwuchs
enge Beziehung von Architektur und Gartenkunst bringen wollte, nicht erreichbar. So entschloß
hinzu, die Architektur wird selbst zum Aus- man sich zur Bildung verschiedener Baugruppen.
Stellungsobjekt, soweit sie mit den gartenkünst- In unmittelbarer Nähe des Haupteinganges
lerischen Aufgaben in Beziehung tritt. Der Ar- schuf man den Hauptfestplatz, den Sammelpunkt
chitekt einer Gartenbauausstellung hat somit der Ausstellungsbesucher. Der Zuspruch einer
zwei Forderungen zu erfüllen, erstens mit den Ausstellung ist wesentlich von der Lösung dieser
Ausstellungsbauten eine große starke Gesamt- Platzfrage abhängig. Die Hygiene-Ausstellung
Wirkung zu erzielen und zweitens die vielseitigen in Dresden verdankte der überaus glücklichen
Möglichkeiten der Zusammenwirkung von Ardii- Lage und Gestaltung des Hauptplatzes am Bau
tektur und Gartenkunst vorbildlich zu zeigen. „Der Mensch" viel für ihren äußeren Erfolg;
Die Altonaer Ausstellung erstand, wie hier während die Baufachausstellung in Leipzig durch
schon berichtet wurde, auf einem sehr bewegten den AusbauzweierzugleichwertigenAchsen einen
und stark zerrissenen Gelände. Alte landschaft- bedeutenden Sammelpunkt nicht erzielte und die
liehe Parks am Elbufer mit prächtigem Baum- diesjährige Ausstellung des deutschen Werk-
bestand bildeten den Grundstock der Ausstellung. bundes in Cöln viel an starkem Eindruck verliert
Die Vielartigkeit des Geländes kam der Darstel- durch die weite Entfernung des Hauptplatzes der
lung verschiedener Möglichkeiten des Zusammen- Ausstellung vom Eingang.
Gartenkunst Nr. 17, 1914.
249
Architekt: Reg.-Baumeister Dr. Meyer-Altona.
Architektur und Plastik
auf der Gartenbau-Ausstellung in Altona.
Von Dr.-Ing. Hugo Koch, Architekt, Hamburg.
Der Erfolg unsererneuzeitlidien Ausstellungen wirkens von Architektur und Vegetation zu gute
— seien es Gewerbe-, Industrie- oder Kunstaus- — für den Gesamtaufbau der Ausstellung bot
Stellungen — hängt im besonderen von der ardii- sie dagegen ganz erhebliche Schwierigkeiten —
tektonischen Lösung der Aufgabe ab. Das ardii- die Zusammenfassung aller Bauten zu einem
tektonische Gesamtbild einer Ausstellung ist das großen architektonischen Aufbau war unmöglich,
erste, das auf den Besucher wirkt und wird auch ja auch eine leichte übersichtliche Planung war,
zumeist den stärksten Eindruck hinterlassen. Bei sofern man nicht sehr große Mittel aufwenden und
einer Gartenbauausstellung tritt zudem noch die Opfer an vorhandenem prächtigen Pflanzenwuchs
enge Beziehung von Architektur und Gartenkunst bringen wollte, nicht erreichbar. So entschloß
hinzu, die Architektur wird selbst zum Aus- man sich zur Bildung verschiedener Baugruppen.
Stellungsobjekt, soweit sie mit den gartenkünst- In unmittelbarer Nähe des Haupteinganges
lerischen Aufgaben in Beziehung tritt. Der Ar- schuf man den Hauptfestplatz, den Sammelpunkt
chitekt einer Gartenbauausstellung hat somit der Ausstellungsbesucher. Der Zuspruch einer
zwei Forderungen zu erfüllen, erstens mit den Ausstellung ist wesentlich von der Lösung dieser
Ausstellungsbauten eine große starke Gesamt- Platzfrage abhängig. Die Hygiene-Ausstellung
Wirkung zu erzielen und zweitens die vielseitigen in Dresden verdankte der überaus glücklichen
Möglichkeiten der Zusammenwirkung von Ardii- Lage und Gestaltung des Hauptplatzes am Bau
tektur und Gartenkunst vorbildlich zu zeigen. „Der Mensch" viel für ihren äußeren Erfolg;
Die Altonaer Ausstellung erstand, wie hier während die Baufachausstellung in Leipzig durch
schon berichtet wurde, auf einem sehr bewegten den AusbauzweierzugleichwertigenAchsen einen
und stark zerrissenen Gelände. Alte landschaft- bedeutenden Sammelpunkt nicht erzielte und die
liehe Parks am Elbufer mit prächtigem Baum- diesjährige Ausstellung des deutschen Werk-
bestand bildeten den Grundstock der Ausstellung. bundes in Cöln viel an starkem Eindruck verliert
Die Vielartigkeit des Geländes kam der Darstel- durch die weite Entfernung des Hauptplatzes der
lung verschiedener Möglichkeiten des Zusammen- Ausstellung vom Eingang.
Gartenkunst Nr. 17, 1914.
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