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Die Gartenkunst — 32.1919

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Betula, ...: Stauden aus Natur und Garten
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Heicke, C.: Kleingartenbau und Siedlungswesen in ihrer Bedeutung für eine künftige deutsche Gartenkultur, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22269#0025

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Verbascum thapsus L. Echte Königskerze.
Stattliche heimische Art, welche 1,50 m hohe,
gelbe Blütenstände und weißfilzige Blätter hat;
wächst auf steinigem Boden.

Verbascum Lychnitis L. Lychnisartiges Woll-
kraut, ebenfalls bei uns heimisch, mit 1,50 m
hohem, pyramidenförmigen, schönen gelben
Blütenstand. Blätter oberseits ziemlich kahl,
dagegen unterseits weißfilzig.

Verbascum nigrum L. Schwarzes Wollkraut;
nur ca. 1 m hoher Blütenstand, auch gelb; Blät-
ter langgestielt, am Grunde herzförmig.

Verbascum densiflorum. Aus den italieni-
schen Gebirgen stammend, mit 1 bis 1,20 m
hohen verzweigten Blütenständen, hell orange-
gelben Blüten, die im Juli-August erscheinen.

Verbascum pannosum, mit 60 — 80 cm langen,
ziemlich breiten, weißfilzigen Blättern und ca.
1,50 m hohem Blütenstand im Juli; in Bulgarien
heimisch.

Verbascum giganteum, Riesenkönigskerze.
Aus Kleinasien stammend, mit ca. 2 m hohem

Stand prachtvoller goldgelber Blumen im Sep-
tember.

Verbascum Cheixi, französische Königskerze,
in Südwesteuropa heimische Art, deren im Juli
bis September erscheinender rispig-ästiger Blü-
tenstand ebenfalls 2 m Höhe erreicht.

Verbascum phoenicium L. Purpurrote Kö-
nigskerze, nur 30 — 60 cm hohe Form aus Öster-
reich, Blüten violett, in weiß und rosa und deren
Zwischenfarben übergehend; im Mai-Juni.

Verbascum olymphicum eine prachtvolle Art
aus Griechenland, mit schöner silbergrauer Belau-
bung und prächt. 1,50 m hohen, gelben Blütenstand.

Verbascum hybr. „Caledonica“. Stark-
wachsende Gartenform, mit großem, bräunlich-
lachsfarbenen Blütenstand von 1,50 m Höhe.

Verbascum hybr. „Mars“. Hervorragende
Einzelstaude, mit großen, isabellfarbigen, in der
Mitte bräunlich-roten Blüten.

Verbascum hybr. „Salmon Queen“. Nur ca.
0,80 m hohe Form, sehr großblumig, lachsfarbig.

Betula.

Kleingartenbau und Siedelungswesen

in ihrer Bedeutung für eine künftige deutsche Gartenkultur.
IV.

Als wir im Mai vorigen Jahres in der „Gar-
tenkunst“ eine Reihe von Veröffentlichungen über
Kleingartenbau und Siedelungswesen begannen,
standen wir noch unter dem Eindrudt des erfolg-
reichen Vorgehens unserer Heere in Frankreich und
durften mit einem günstigen Ausgang des Krieges
rechnen. Die inzwischen eingetretenen folgen-
schweren Rückschläge können uns nicht veranlassen,
jene Gedanken und Forderungen einzuschränken
oder abzuändern. Im Gegenteil dürfte das damals
Gesagte unter den heutigen Verhältnissen nur er-
höhte Bedeutung gewinnen; denn dringlicher als
sind wir darauf
angewiesen, un-
sere gesamte Le-
benshaltung und
Wirtschaft auf
einer gesunden
Grundlage neu
aufzubauen und
alle Mittel anzu-
wenden, um die
Nöte, indieunsder
Krieg gestürzthat,
zu überwinden.

Wir betonten
damals, daß die
Wiedererweckung
eines wirklichen
Gartenlebens von
segensreichem
Einfluß auf Kultur
und Sitte unseres
Volkes sein wür-
de, weil dadurch
die geistige und
leibliche Gesund-
heit breiterVolks-
schichten gehoben

Schlichte Eingangspforte zu einem Siedlergarten.

Von Gartenarchitekt F. Wirtz, Frankfurt a. M.-Rödelheim.

und ihre sittliche Widerstandskraft gestärkt werden
würde. Die Entwickelung, welche wir in den letzten
Monaten durchgemacht haben, dürfte die Notwendig-
keit alles dessen nur noch dringender nachgewiesen
haben, und die Verwirrung aller Begriffe bei einem
Teil unserer Großstadtbevölkerung, die wir tagtäglich
erleben, ist hauptsächlich darauf zurüdtzuführen,
daß ein großer Teil unserer Volksgenossen im
wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den
Füßen und jeden festen Halt im Leben verloren hat.
Nur durch Seßhaflmachung auf eigener Scholle lassen
sich die Verheerungen wieder gut machen, die heut-
zutage an vielen Orten unter den haltlosen Massen
der Großstadt zutage treten.

Diese Erkennt-
nis beginnt sich
allem Anscheine
nach auch bereits
an den maßgeben-
den Stellen durch-
zusetzen. Denn
das Siedelungs-
wesen, welches
das Ziel ver-
folgt, die verloren
gegangene Ver-
bindung großer
Volksteile mit
dem Grund und
Boden wiederher-
zustellen, hat in-
zwischen wesent-
liche Förderung
erfahren, wie wir
unter anderem
aus den Regie-
rungsverordnun-
gen über dasVor-
kaufsrecht des
Staates für alle
größeren land-

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