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Die Gartenkunst — 33.1920

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Wiepking, Heinrich: Friedrich der Große und Wir
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Völckers, Otto: Haus und Garten in Hessen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20812#0084

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sterei und Phot. h.f. Wiepking, Charlottenburg, trei werde,

der krasse- Möge uns

sten Eigensucht heraus ein freier großer Geist dann aus ihrer Mitte heraus ein neuer Friedrich

— eine ganze Persönlichkeit — uns neu erstehen? der Große — und sollte ihn auch die einfachste

Darum wollen wir Erwachsenen in uns gehen, deutsche Mutter in einem Dachstüblein geboren

die Schäden und die Schwächen unserer Tage und haben — zu neuen, zu lichten, zu reineren Höhen

unseres Volkes erkennen lernen und sie offen führen.

und frei bekennen. Nicht richten wollen wir, Charlottenburg, den 22. Februar 1920.

Haus und Garten in Hessen

Von Otto VoelcKers, München

Den Anstoß zum Entwurf dieses Anwesens
gab der heutzutage so häufig geäußerte Wunsch,
auf dem Lande, auf dem wirklichen freien Lande,
nicht etwa in einem Villenviertel oder einer
„Gartenstadt", seinen Wohnsitz aufzuschlagen
und hier, fern von allen Aufregungen und Nöten
der Städte, das verlorene Gleichgewicht des Lebens
wiederzufinden. Man will seinen Kohl selber
bauen, seine Äpfel selber ernten, seine Eier dem
eigenen Hühnerstall entnehmen, das eigene
Schwein zu Wurst und Schinken verarbeiten und
mit zwei „Häuptlein" Kühen sein eigener Mol-
kereibesitzer werden; kurzum, man möchte, so-
weit irgend möglich, den eigenen Bedarf durch
eigene Erzeugung decken. Es wäre viel geholfen,
wenn dieser gesunde Grundsatz in möglichst
weitem Umfange verwirklicht werden könnte.

Zu dem Versorgungsprogramm mit seinen
Forderungen: Gemüsegarten, Obstgarten, Wiese
(zur Futtergewinnung) und Stallgebäude, tritt im
vorliegenden Falle noch der besondere Wunsch,
viele Blumen ziehen zu können. Als geeigneter
Platz kam ein zum Teil als Acker benutztes, zum

Teil mit nicht altem, lichtem Baum- und Busch-
werk bestandenes Stück Land im oberen Lahn-
tal, zwischen Landstraße und Waldrand, fast
genau nach Süden schauend, in Betracht. In der
Talsohle liegt die vom Hause in sieben Minuten
zu erreichende Bahnstation des am entgegen-
gesetzten Talhang liegenden Dorfes. Mit der
Bahn ist die Stadt Marburg in 25 Minuten, zu
Rad oder mit Wagen in etwa einer Stunde zu
erreichen, was für den Schulbesuch der Kinder
und die Erreichbarkeit einer dem Bauherrn un-
entbehrlichen öffentlichen Bibliothek sehr wich-
tig ist.

Zu den Bildern selbst nur einige kurze Be-
merkungen. Der gärtnerisch behandelte Teil und
mit ihm das Haus sind von der immerhin beleb-
ten Straße weg und auf den Abhang hinaufgerückt
worden. Der vorhandene Hain bleibt bestehen
und wird durch Bereicherung mit biologisch pas-
senden Pflanzen als „wilder" Garten ausgebaut.
Die bisherigen Ackerflächen, von denen ein Teil
wohl weiter als Kartoffelfeld dienen wird, werden
zur Heugewinnung und als Weide in Wiesen umge-

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