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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0063

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ausanias hinterliefs uns keine Nachricht über Oenoe, das jetzt Gyj

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Castro heifst. Es liegt an einem Engpasse des Berges KithUron, andern
nördlichen Ende der kleinen Ebene Eleutherä. Thucydides sagt, dafs
Oenoe in dem peloponnesischen Kriege die Gränzfeste der Athenienser
gegen Böotien war.

Der Platz ist grofs für eine Burg, aber zu klein für eine Stadt.
Mehrere Thürme, durch Mauern verbunden, sieht man noch.

Die Winkel der Steine endigen sich in eine Art Eckzierrath, was
bei den Festungswerken von Attika nicht ungewöhnlich ist. Man findet
sie bei Thorikum, Eleusis und vielen andern Orten in Griechenland,
die Inseln nicht ausgenommen, und wo immer griechische Colonien
existirten, bis Karteia in der Strafse von Gibraltar.

Das Mauerwerk Oenoe's gleicht mehr dem Italiens als Griechen-
lands , indem die Steinlagen gegen fünfundvierzig Grad von der wage-
rechten Linie ablaufen 5 eine Tendenz, die man bei den polygonalen
Mauern von Fondi bei Terracina und sehr vielen andern italiänischen
Städten findet. Diefs mufs nicht nothwendig aus dem Gebrauche der
Polygone hervorgehen, ist aber in manchen Stellen so entschieden, dafs
die Steine, oft beinahe in der Form von zwei oder drei elKpiisclfen
Bögen über einander gelegt, einen sonderbaren Effect machen und die
Stärke der Mauer eher schwächen als erhöhen, besonders im Falle dafs
der geringste YVallbruch statt finden sollte.

Es ist schwer, eine Geschichte der Gründung von Oenoe zu
geben, weil Alles, was sich in Attika auf diesen Namen bezieht, auf
ein anderes Oenoe zu gehen scheint, das nicht fern von Marathon.
in der Tetrapolis lag.
 
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